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Frühlingstour 28 Mai bis 2.Juni 2017 durch das Emmental und Gantrischgebiet.

Tag 1 Sonntag 28 Mai 2017 ........................................................................Bremgarten - Schüpfheim
Km.83.40

Bremgarten, Sins, bis zur Reuss bei Gisikon, National-Route 9 bis Luzern, Littau, Wolhusen, Entlebuch, Schüpfheim.

Die kleine Emme kann ganz anders aussehen wenn es geregnet hat

Ehemaliges Kloster Werthenstein

Eine friedliche Landschaft

Bis Emmenbrücke ist mir der Weg bekannt und mit solch schönem Wetter ist es ein Genuss zu fahren. 30°. In Emmenbrück mündet die Kleine Emme in die Reuss welcher ich jetzt folgen muss um ins Entlebuch zu kommen. Hier schalte ich mein Velo-GPS ein, damit ich mich nicht verfahre.
Nach ca. 40 km bemerke ich ein leichtes Ziehen in meiner Beinmuskulatur. Sofort kommt mir in den Sinn, dass ich meine Magnesium Tabletten vergessen habe. Vielleicht hat eine Apotheke in Wolhusen geöffnet. (Heute ist Sonntag)
Ich radle an dem ehemaligen Kloster Werthenstein mit Wallfahrtskirche vorbei. Es liegt direkt an der Kleinen Emme.

Im Entlebuch angekommen

Dieses Landschaftbild habe ich gerne

Wie befürchtet ist die Apotheke geschlossen, die nächst geöffnete ist in Luzern. Wolhusen hat ein Spital, dort könnte ich es probieren. Leider dürfen sie keine Medikamente herausgeben, ist ihre Antwort. Lieber korrekt nach Vorschrift. Schmerzen sind ihnen anscheinend egal, solange sie die Anderen haben. Ich rechne aus, wie lange ich fahren kann mit höchster Akku-Unterstützung und wie oft ich eine Pause einlegen muss. Ich werde es schaffen, aber habe ein bisschen Angst vor der kommenden Nacht.
In Schüpfheim ankommen, finde ich eine angenehme Zeltplatzbedienung vor und nebenan ein Restaurant. Ich weiss nicht, was grösser ist, der Durst oder der Hunger. Als ich das Restaurant verlasse, ist alles wieder im Lot, die Route für morgen aufgeschrieben und der Tagesreport gemacht.

Jetzt noch schön flach aber morgen sieht es anders aus

Tag 2 Montag 29. Mai 2017.........................................................................Schüpfheim - Burgistein
Km 67.25
Zeit 4:37
Höhe 1133 Meter


Schüpfheim, Wiggen, Schongau, Schallenberg, Heimberg, Seftigen, Burgistein.

Marbach hat seine eigene Sprungschanze

Jetzt fahre ich ein Stück durch das Emmental

Auf dem Weg nach Schangnau

Zuerst zurück ins Städtchen um Magnesium zu kaufen. 400 Mg. nehme ich sofort und am Nachmittag werde ich nochmals soviel nehmen. Es wird wieder über 30° und das Gelände ist sehr hügelig, so dass Schwitzen vorprogrammiert ist.
Nun gehts das Entlebuch hinunter bis Wiggen, hier fahre ich links ab Richtung Schallenberg Passhöhe.
Ich habe einen Artikel gelesen, dass in Schangnau einige Bauern von Kühen auf Wasserbüffel umgestiegen sind und dort möchte ich ein bisschen mehr erfahren.
Von einer Einheimischen höre ich, wo der Bauer zuhause ist der vor 20 Jahren zuerst damit angefangen hat. Hinunter über die Emme, hinauf durch den Wald und dann werde ich es schon finden. Tatsächlich finde ich den Bauernhof, werde freundlich begrüsst und die Bäuerin zeigt mir den Stall mit Wasserbüffel. Es ist zu heiss zum Weiden.
Ich sage ihr, dass ich letzte Woche bei der Migros Mozzarella aus Schangnau gesehen habe. Dass stimmt sagt sie, auch Coop ist ein guter Abnehmer von Büffel Produkten. Es gibt schon über 100 Wasserbüffel in Schangnau und sie bereuen den Umstieg nicht.

Bauernhaus von Hans Bieri der vor 20 Jahren mit der Büffelzucht begonnen hat

Die Büffelherde ist mit dieser Hitze im Stall

< Über diese Brücke kommt man zu den Büffeln

Anstatt Kühe sieht man hier Büffel

Der Nachwuchs

Jetzt fahre ich hinunter zum Rebloch

Hier kann man mit dem Kajak einsteigen. Nach ein paar Metern ist man bei der Engstelle

Das Rebloch ist so eng dass man das Paddel ein kleines Stück nicht quer halten kann

Nun kommt die kleine Passhöhe "Schallenberg"

Nach einer kleinen Kaffeepause werde ich das Räbloch aufsuchen. Das Räbloch ist eine Engstelle der Emme und für Kajakfahrer der Einstieg um die Emme zu befahren. Es ist eine so schmale Stelle, dass man sein Paddel ein Moment nicht quer halten kann. Nach ein paar Kilometer sehe ich die Stelle, wo ich mit meinen Kollegen vom Kajakclub vor vielen Jahren die Emme befuhr.
Zum Schallenbergpass sind es nur ca. 250 Höhenmeter, aber nach Heimberg geht es 600 Meter hinunter. Hier mache ich Mittagpause und kaufe noch etwas ein für heute Abend.
Ein Kilometer nach Seftingen beginnt eine schmale aber asphaltierte Strasse hinauf zum Zeltplatz Burgistein. Sie ist so steil, dass der Akku beim Erreichen des Zeltplatzes fast leer ist. Die Aussicht von hier oben ist fantastisch.

Links fahre ich hinauf zum Schallenberg

Links Schallenberg, rechts im Aare Flachland bei Seftigen, mit sicht auf Niesen und Stockhorn.

Bei Unterlangenegg und Föhri

Tag 3 Dienstag 30. Mai 2017......................................................................... Burgistein - Schiffenen
Km 62.50
Höhe 1093
Zeit 4:10

Burgistein, Gurnigel, Zollhaus, Plaffeien, Giffers, Freiburg, Schiffenen.

Burgistein

Restaurant Gurnigelbad

10 Km. bis zu 17% Steigung bis zum Gurnigel

Aussicht vom Gurnigel

Gantrisch Hütte. Hier gab es Mittagessen

Die Abfahrt entlang der kalte Sense

Von 800 Höhenmetern in Burgistein bis 1600 auf den Gurnigel ist nicht so gewaltig viel, aber die Steigung und die Länge sind beachtlich: 17% über ca. 10 Kilometer. Jetzt muss ich gut einteilen, damit es mit meiner Kraft und der des Akkus bis oben reicht. Hier angekommen ist das Gurnigel-Berghaus geschlossen. Ein bisschen weiter ist die Stierenhütte, sie hat eine geschlossene Gesellschaft. Zum Glück hat die untere Gantrisch Hütte, 1 km weiter unten, geöffnet.
Hier mache ich Mittagspause und lade den fast leeren Akku wieder auf. Nach einer Stunde ist er wieder halb voll. Zusätzlich brauche ich die Rekuperation, wenn immer möglich.

Sangernboden

Von li. die warme von re. die kalte Sense

Plaffeien

Neu renovierte Kirche von Plaffeien

Die Stadt Freiburg

Die Saane hat sich eine tiefe Schlucht gegraben mit verschiedenen Windungen

Vom Gurnigel folge ich die kalten Sense bis Zollhaus. Hier kommt von links die warme Sense hinzu. Warme Sense kommt vermutlich daher, dass sie vom 7 km entfernten Schwarzsee kommt.
In Plaffeien verlasse ich die Sense und fahre via Plasselb und Giffers in die Stadt Freiburg.
Ich mache eine Sightseeing-Tour durch diese prächtige Altstadt und natürlich einige Fotos.
Die Saane (Abfluss vom Lac de la Gruyère) schlängelt sich in einer tiefen Schlucht mit vielen Kurven durch die Stadt.
Über die Poyabrücke (2008 bis 2014) fahre ich wieder zum rechten Ufer des Flusses. Gewaltig gefreut und beeindruckt hat mich der grosszügig gestaltete Radweg. Endlich mal vorauschauende Architekten.
Ich fahre via Düdingen zum Schiffenensee (Aufgestaute Saane); dort stelle ich mein Zelt für die kommende Nacht auf.

Die Poyabrücke ist das neue Wahrzeichen von Freiburg. Ein gut geschützter Radweg läuft nebenan.

Kleine Kapelle in St. Wolfgang

Poyabrücke

Schiffenensee am Abend

Tag 4 Mittwoch 31. Mai 2017...................................................................... Schiffenen - Burgdorf
Km 77.58
Höhe 748 Meter
Zeit 4:31

Düdingen, Tafers, Schwarzenburg, Riggisberg, Belp, Worb, Krauchtal, Burgdorf.

Gantrisch Gebiet

Lindenbach bei Rohrbach

Schaffarm

Riggisberg. Mittagpause

Schloss in Belp

Rüber zur anderen Seite der Aare

Gestern Abend war der Himmel im Osten sehr dunkel. Donner und Blitze alle paar Minuten. Ein schönes Spiel zum Anschauen. Mein Zelt ist jetzt sehr trocken, sogar der sonstige Morgen-Tau fehlt.
Ich fahre via Düdingen und Tafers Richtung Naturpark Gantrisch.
Unterwegs kaufe ich mir etwas für Zwischenmahlzeiten und Kaffeepausen.
Nach Heitenried geht es in vielen Kurven zum Sense-Graben und anschliessend ebenso kurvig hinauf nach Schwarzenburg. Ich setze mich auf eine Bank neben einem Brunnen, mache mir einen Instantsuppe und Kaffee und lasse mir von der Sonne den Schweiss trocknen. Via Riggisberg will ich zum Gerzensee und auf die andere Seite der Aare.
Plötzlich sehe ich eine Tafel mit Toffen angeschrieben. Ein Moment nicht aufgepasst und schon habe ich eine Abzweigung verpasst.
In Belp gibt es auch eine Brücke auf die andere Seite der Aare.

Worb

Boll, Eintritt zum Lindental

Lindental

Thorberg, Berner Gefängnis für Schwerverbrecher in Krauchthal

Das Dach ragt sehr weit über das Haus hinaus. Sehr gut geschützt für den Regen aber dunkel

Schloss Burgdorf

Via Worb und Boll fahre ich durch das Lindental nach Burgdorf. 1959 habe ich hier meine erste Stelle in der Schweiz gefunden. Als ich mein Zelt aufgestellt habe gehe ich in die Stadt, um Erinnerungen aus dieser Zeit hoch kommen zu lassen.
Auf dem Zeltplatz sehe ich einen Mann mit Holzschuhen. Natürlich ein Holländer, der aber auch schon 45 Jahr in der Schweiz lebt. Jetzt kommt noch ein Radfahrer hinzu. Er kommt aus Herenveen (Provinz Leeuwarden Nordholland). Wir setzen uns im Aufenthaltsraum zusammen und bei ein paar Gläser Bier gibt es einiges zu erzählen. Zum Glück ist einer dabei der noch perfekt holländisch spricht, denn der mit den Holzschuhen und ich haben ab und zu Wortfindungsstörungen.
Es stellt sich heraus, dass es hier Gestern Abend fürchterlich geregnet hat. Alle Zelte, die im tieferen Teil des Platzes standen, mussten eine Stufe höher evakuiert werden. Wir haben unser Zelt von Anfang an etwas höher aufgestellt.

Tag 5 Donnerstag 01. Juni 2017................................................................ Burgdorf - Bremgarten
Km 91.70
Zeit 5:00
Höhe 967 Meter

Burgdorf, Heimiswil, Lueg, Langnau i.E, Huttwil, Sursee, Mosen, Wohlen, Bremgarten.

Ich bin froh, dass es letzte Nacht mal richtig geregnet hat. Es ist mit ein Grund, warum diese Frühlingstour auf meinem Programm stand: Ich habe ein neues Zelt und war gespannt, wie es sich verhält bei einem richtigen Gewitter. Mein neues Zelt "Vango 200" hat seine Taufe mit Bravour bestanden.
Ich packe alles nass ein, denn heute Abend werde ich wieder zuhause sein.

Heimiswil im Emmental.

Wohnhaus in Heimiswil.

Am frühen Morgen ist es noch ein bisschen dunstig, aber es verschpricht sich wieder ein schöner Tag zu werden.

Aussicht von der Lueg.

Hügeliges Emmental.

Lueg mit Denkmal.

Ich fahre zum Aussichtspunkt Lueg. Nach 4 km auf dem Weg dorthin, komme ich durch Heimiswil. Vor vielen Jahren habe ich mich über meine Frau Einbürgern lassen. Ihr Heimatort ist Heimiswil, somit ist es nun auch mein Heimatort. Ich fahre zum Friedhof um nachzusehen, ob dort noch einige Gräber mit Namen Ramseyer zu finden sind?
Hier treffe ich auf den Friedhofs Gärtner. Die Gräber werden nach 25 bis 30 Jahren entfernt. Natürlich möchte er wissen, was ich am frühen Morgen auf dem Friedhof suche. Über Ramseyers kann er mir nicht viel sagen aber über das Wetter weiss er Bescheid. Das sieht nicht gut aus, dieser Nebel am frühen Morgen das gibt Regen. Ich finde es nicht verwunderlich, dass die Berghänge mit Nebel bedeckt sind nach so einer verregneten Nacht.
Von der Lueg hat man eine tolle Aussicht abgesehen davon, dass einige Bergen im Nebel verschwinden. Aber die Sonne zeigt sich ab und zu. Somit habe ich Hoffnung für den heutigen Tag.

Zwischen der Lueg

und Affoltern im Emmental.

Schaukäserei in Affoltern.

Affoltern - Sursee

E-Velo Producent in Huttwil. "Flyer"

Mauensee.

Nach ein paar Kilometer komme ich bei der Schaukäserei in Affoltern vorbei. Neben viel Käse haben sie auch WiFi. Vor der Weiterfahrt kuck ich noch mal schnell auf mein Tablet und sende ein Mail an meine Frau, dass ich heute Abend wieder zuhause bin.
Ich bin schon am frühen Nachmittag in Sursee wo ich anfänglich übernachten wollte.
Bis nachhause sind es nur noch ca.40 km und der ganze Nachmittag liegt noch vor mir.

Untertor

Rathaus

Mosen am Hallwilwersee

Um 17:00 ist meine Frühlings Tour gelungen und beendet ohne Unfall oder Erkältung.

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