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Dieses Jahr machen wir eine Tour durch die Niederlande, mit einem für Holländern ein bekanntes, nicht Holländern ein vollkommen neues System Velo zu fahren, dem Knooppuntensystem.
Ziel; so viel wie möglich durch die Natur, auf Rad und Naturstrassen, weitab vom motorisierten Verkehr zu radeln.
Etwas über das "Knooppuntensystem" (Verbindungsystem für Radfahrer)
Ein Netzwerk von Radwegen überspannt die ganzen Niederlande. Wo zwei oder mehrere Radwege sich kreuzen ist ein "Knooppunkt" mit einer Knooppunktnummer und einer Karte aus dieser Gegend mit Abständen in Kilometern.
Schilder geben die Richtung an, z.B. links ab Nummer 28, geradeaus 33, und rechts 24.
Der Holländische ANWB (ADAC) gibt ein Ringband "Fietsatlas" 1: 100.000 heraus, im Format 14,8 X 21 cm. Dort sind alle Nummern aufgezeichnet. ISBN 9789018032593 € 23
So kann man am Vorabend seine Route selber bestimmen, indem man alle Nummer der gewünschten Strecke aufschreibt.

Fietsatlas der ANWB

So findet man seine Route

An jedem Knotenpunkt eine Karte

Dienstag, 9. August 2011 Oss - Zeist
Km. 78.08

(Nieuwe Schans, Tiel, Wijk bij Duurstede, Doorn, Austerlitz, Zeist)

Schnellschiff nur für Fussgänger und Radfahrer. Die Waal bei Tiel

Brücke über Amsterdam-Rijn-Kanaal bei Wijk bij Duurstede

 

Bereit zur Abfahrt

 

Wir werden uns so viel wie möglich ans "Knooppuntensystem" halten.
Beim Abfahren ist der Himmel bedeckt aber schönes Velo-Wetter.
Durch die ganze Stadt Oss, unser Ausgangspunkt, verläuft eine Velo-Strasse mit rotem Asphalt versehen mit Fahrradzeichen. Autos dürfen darauf fahren aber haben keinen Vortritt.
So kommen wir flott durch die Stadt, bald haben wir sie verlassen und sehen das erste Schild mit der Nummer die wir suchen.
Nach ca. 10 Km. erreichen wir die Maas bei OijenNieuwe/Schans. Eine Fähre bringt uns auf die andere Seite. Nach weitere 10 Km. stehen wir vor dem zweiten Fluss bei Wamel/Tiel. Diesmal überqueren wir die Waal mit einem Schnellboot nur für Fussgänger und Radfahrer. Der Rhein wechselt ab holländischer Grenze den Namen, von Rhein in Waal.
Nach weiteren 10 Km. stehen wir vor den Fluss Nederrijn. Hier bringt uns die Fähre nach Wijk bij Duurstede.
Es ist unterdessen 14:00 geworden und unsere Mägen melden sich.
In der Hauptstrasse kommen wir an einem Fischgeschäft vorbei. Von weitem riecht man schon den Duft gebackener Fische. Sie bieten ein grosses Sortiment zur Auswahl an.
Nach 5 Minuten geniessen wir am einen kleinen Tisch unseren gebackenen Fisch.
Wir schauen uns das Städtchen an, nehmen ein paar Fotos und weiter geht es Richtung Utrechtse Heuvelrug. Wir verlassen das Weideland und kommen in ein Gebiet, bestehend aus Wald und Heide.
Bei Austerlitz verlieren wir wegen einer Umleitung den nummerierten Weg, doch es gibt noch andere Wegweiser für Radfahrer, die sogenannten "paddenstoelen" Pilzen, die Radfahrer schon den weg wiesen als ich noch ein Kind war.
Kurz vor Zeist schalte ich mein GPS ein der uns sicher zur vorbestellten Übernachtung bei
vrienden op de fiets bringt.

Bourgondischer Turm von "Slot Duurstede"

Mit der Fähre über den "Nederrijn"

Runmolenpoort 1659 (zugleich Stadttor)

Der "Grote Kerk aan de Markt" Wijk bij Duurstede

Haus mit Strohdach

Zum lesen auf Bild Klicken

Mittwoch, 10. August 2011 Zeist - Blarikum
Km. 63.25 = Total 141.33

(Utrechtse Heuvelrug, Amersfoort Spakenburg, Huizen, Blaricum)

Durch Wald und

Heide Richtung Amersfoort

Die Heide blüht

<OLV Turm in Amersfoort

Die Übernachtung war gut, in eine sehr ruhige Umgebung und wir haben geschlafen wie die Murmeltierchen.
Beim Abfahren zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite. Wir radeln durch Wälder und Heidelandschaft auf Naturwegen. Es liegen noch einige Pfützen auf der Naturstrasse, wir müssen aufpassen, denn sie sind rutschig.
Gegen Mittag erreichen wir Amersfoort mit seinem 98 Meter hohen Kirchturm.
Das Zentrum hat einen mittelalterlichen Charakter mit sehr schönen Häuserfassaden.
Von Amersfoort fahren wir Richtung Norden durch die bekannten holländischen Landschaften mit Wiesen, Kanälen und Kühen.
Der nächste grössere Ort ist Spakenburg, früher ein Fischerdorf. Durch die Trockenlegung von Flevoland ist es von seiner Existenz beraubt worden. Die Einwohner mussten sich nach anderer Arbeit umsehen.
Nur einmal fahren wir heute mit einer Fähre, diesmal über die Eem bei Eemdijk. Hier machen wir Kaffeepause, denn alle müssen mal ein kleines Geschäft erledigen.
Via Eemnes geht's weiter Richtung Norden und wir sind bald in Huizen, eine grössere Stadt. Nach dem Nachtessen geht es weiter mit Hilfe des GPS zur vorbestellten Übernachtungs-Adresse.

Viele Radwege haben roten Asphalt ^ Treppenfassade im Zentrum von Amersfoort >

soviel Entengrün muss für die Enten ein Schlaraffenland sein

Schön gepflegte Gärtchen ^

Lustige Bänkchen hier in Spakenburg >

So hat man früher die "Klompen" (Holzschuhe) vor dem Haus aufbewahrt.

Diese Leute haben Freude an Buchspflanzen

Traditionelle Tracht von Spakenburg >

Radweg gesäumt von Weidebäumen

Donnerstag, 11. August Blaricum - Volendam
Km. 73.55 = Total 214.88

(Naarden, Muiden, Durgerdam, Halbinsel Marken, Monnickendam, Volendam.)

Abschied von unserer Gastgeberin

Hausfassade in Naarden >

Altstadt von Naarden ist umgeben von einem Wassergraben und Schutzmauer

Jeder hat sein eigenes Boot

das Arsenal ist heute ein Restaurant

Deich, Radweg und tiefer gelegenes Land

Die Übernachtungs-Adresse liegt in einem Villenquartier. Am frühen morgen werden wir durch Vogelzwitschern geweckt.
Wir fahren noch ca. 10 Km. durch Heide und Wald bis kurz vor Naarden. Das Ursprüngliche Naarden ist umgeben von einem breiten Verteidigungs-Graben und Stadtmauer, eine Bastion aus dem Mittelalter. Eine Luftaufnahme würde eine Sternförmige Stadt zeigen. Über eine Brücke fahren wir in die Stadt hinein und wie erwartet sieht es auch ein bisschen Mittelalterlich aus.
Allerdings ist das ehemalige Waffenarsenal jetzt in ein Restaurant umgewandelt.
Über die Westbrücke verlassen wir die Altstadt wieder.
Auf unserem Weg liegt das Schloss
Muiderschlot aus dem Jahr 1285.
Kurz bevor der Fluss Vecht ins Ijmeer fliesst überqueren wir drei
nebeneinander liegende schleusen.

Muider Schloss

Schiffe sind allgegenwärtig in Holland >

Diese Mauer ist bestimmt als Wasserschutz gebaut worden

Drei Schleusen der Vecht in Muiden

Zum Lesen auf das Bild klicken >

Häuser, Deich und Ijmeer

Um weiter westlich von Amsterdam auf die Nordseite des Flusses Ij zu gelangen, welcher durch Amsterdam fliesst, fahren wir über einige Brücken, denn Wasser gibt es hier links und rechts.
Auf der Nordseite führt der Weg auf Deichen, entlang dem Ijmeer Richtung Marken. Der Wind nimmt gewaltig zu aber er kommt von hinten. Wir werden buchstäblich nach der Halbinsel Marken geblasen. Dieses Dörfchen ist fein herausgeputzt und Touristen gibt es in Massen.
Es gibt zwei Möglichkeiten nach Volendam zu kommen. Direckt mit dem Schiff, ca. 10 Km. oder wieder zurück über den Deich mit Gegenwind. Wir entscheiden uns für letzteres denn sonst würden wir Monnickendam verpassen wo wir noch nie waren. Kurz vor Monnickendam beginnt es plötzlich zu Regnen und eine Busshaltestelle rettet uns von einer kalten Dusche. Hier können wir in Ruhe unsere Gamaschen und Pelerine anziehen und so bis zum Städtchen Monnickendam durch den Regen fahren.
Wir finden eine Gaststätte mit selbst gebackener Patisserie. Hier lässt es sich gut warten bis der gröbste Regen gefallen ist.
Bis Volendam nehmen wir den kürzesten Weg zur vorbestellen Übernachtung. Und bei diesem starken Rückenwind sind wir im nu da.

Dieser Deich macht Marken zu einer Halbinsel

Traditionelle Holzhäuser auf der

Halbinsel Marken

Noch ein paar Bilder von der Halbinsel Marken

 

Freitag, 12. August Volendam - Heemskerk
Km. 55.52 = Total 270.4

( Edam, Beemster, De Rijp, Akersloot, Castricum, Heemskerk)

Ein paar bilder von Volendam

Grachten mit viel Entengrün

sowie Aufziehbrücken in Volendam

Auch Edam hat siene Grachten

Das Glockenspiel stammt aus dem Jahr 1561

< In Edam hängen die Glocken an der Aussenseite vom Turm

Die ganze Nacht hat es weiter geregnet, sogar die erste Stunde des Tages tropft es noch ein bisschen.
Wir machen ein Sightseeing durch Volendam und radeln weiter zum angrenzenden Edam, bekannt für seinen Käse. (Edammer Käse)
Zum Glück können wir hier die Pelerine in die Gepäcktaschen bergen.
Edam ist ein Städtchen mit vielen Kanälen, schmucken Häuserfassaden und einem Kirchturm, dessen Glocken an der Aussenseite des Turmes hangen. Wir kommen gerade zur vollen Stunde daran vorbei und hören das anmutige Glockenspiel.
Wir fahren weiter durch das
Beemster. Einst war hier einen See, zu sehen an den geraden Strassen und Kanälen. Dass hier, wo ich jetzt mit dem Rad fahre, vor 400 Jahren noch Schiffe fuhren ist schwer vorstellbar aber wahr.
Rechts vom Deich auf dem wir fahren verläuft einem Kanal (Ringkanal) auf fast gleicher Ebene wie der Veloweg. Links liegen mindestens 5 Meter tiefer Wiesen auf den Kühen und Schafe grasen. Ein Pumpstation an dem wir vorbei fahren, pumpt rund um die Uhr das tiefer gelegene Wasser in den Ringkanal, sonst würde das Land wieder überflutet.
De Rijp, das nächste Städtchen muss etwas höher liegen denn die Häuser und Aufziehbrücken sind zum Teil aus dem Mittelalter.
Das Wetter lässt es zu, dass wir hier auf einem Bänkchen Kaffeepause machen können.
Via Akersloot kommen wir nach Castricum. In einen Park mit verschiedenen Bänkchen suchen wir den heraus, der im Schatten steht, so warm ist es inzwischen geworden, fuhren wir doch heute Morgen noch im Regen.
Ich bin sehr froh mit dem GPS, denn eine Strasse zu finden in so einer dicht besiedelten Gegend währe nicht einfach ohne dieses Gerät.
Wir finden unsere Gastfamilie auf Anhieb und werden nach dem duschen zu Kaffee, Tee und Kuchen eingeladen. Frau Huisman hat heute Mittag eigens eine Torte gebacken.
Einen toller Verein; vrienden op de fiets. Es sind meistens Leute die selber Radfahren oder früher Rad gefahren sind.

Schleuse in de Rijp

Klompen und Eimer schön auf einer Reihe

Ringkanal liegt höher als das Weideland links

Zutraulicher Reiher

"Pompgemaal Beemster" Pumpwerk pumpt tiefer liegendes Wasser in den Ringkanal

De Rijp zwischen Beemster und Schermer beide trocken gelegtes Land

Schleuse in de Rijp

Fähre bei Akersloot

Samstag 13. August Heemskerk - Noordwijk
Km. 52.44 = Total 322.84

(Ijmuiden, Haarlem, Vogelenzang, Noordwijk)

Ijmuiden Hochofenstadt

Ruine von Brederode

< Kirchturm von Heemskerk

Haarlem mit Bavo-Kirche und schön verzierten Fassaden

Haus mit Türmchen in Zentrum von Haalem

< Turm mit Glockenspiel von Bavo-Kirche in Haarlem

Nach einem üppigen Frühstück verlassen wir Heemskerk Richtung Nordsee.
Dort wo der Nordseekanal in die Nordsee fliesst liegt Ijmuiden. Grosse Schiffe fahren auf diesem Kanal nach Amsterdam.
Ijmuiden ist bekannt durch seine Hochöfen. Von weitem sieht man schon qualmende Kamine.
Mit der Fähre überqueren wir den Fluss (für Radfahrer gratis) und kommen so in die Stadt Ijmuiden, denn nördlich ist das Riesengelände Hochofen Gebiet.
Wir fahren nun Richtung Haarlem, die Hauptstadt von Nord-Holland.
Unsere Schwester Marianne ist hier zur Schule gegangen und kennt sich bestens aus in dieser Gegend.
Im Zentrum haben wir Sicht auf die St. Bavo-Kirche und die Skulptur von Laurens Janszoon Coster, 1370 - 1440 Erfinder des Buchdrucks. (für Holländer) Im Restaurant, wo wir jetzt Kaffee trinken soll er gewohnt haben, so zu lesen auf der Inschrift.
Das Glockenspiel spielt eine Melodie welche mich an meine Jugend erinnert. Auch hier sind die Glocken an der Aussenseite des Turmes angebracht.
Nach einer Weile brechen wir wieder auf. Die restlichen 20 Km. bis Noordwijk (wo wir aufgewachsen sind) kennen wir gut. So einiges hat sich in den über 50 Jahren geändert seit wir in die Schweiz zogen,
Das Wiedersehen mit unserer ältesten Schwester Ilse ist natürlich ein Höhepunkt und es ist klar, dass wir hier etwas länger bleiben.
Am späten Nachmittag findet auf dem Boulevard ein Blumencorso statt, mit Blumen hübsch verzierten Wagen, Live Musik und tanzenden Mädchen.
Für Marianne die bis hierher mitgefahren ist, geht die Reise zu Ende. Sie wird von Ihrer Tochter abgeholt und fährt wieder nach Oss.

Bennebroek

Noordwijk mit neu eingeweihter Dorfplatz und "Jeroenskerk"

Auf der Boulevard ist Blumencorso

Tanzende Mädchen auf verziertem Wagen

Sogar das Militair macht hier mit

Restaurants stehen jetzt auch auf dem Strand

Der Segelclub von Noordwijk hat kein Hafen

Sonntag 14. August Ruhetag in Noordwijk.
Am Sonntagvormittag besuchen wir eine Blumenausstellung in der alten Jeroens Kirche.
Dass ist eine gute Gelegenheit sie von innen anzusehen. Sie war bis jetzt immer geschlossen wenn ich in Noordwijk war.
Der Nachmittag ist reserviert für Freunde und Familienbesuch.

Am Strand kann man herumtoben ohne schmutzig zu werden

In dieser alten "St Jeroenskerk" ist am Nachmittag eine Blumenausstellung

Montag 15. August Noordwijk - Maasland
Km. 84,33 = Total 407.17
( Katwijk, Scheveningen, Hoek van Holland, Maassluis)

Die Dünen zwischen Noordwijk und

Hoek van Holland. Ob Tourenfahrer oder

Rennfahrer, alle haben ihre Freude

Der "Oude Rijn" fliesst hier bei Katwijk nunter der Strasse durch in die Nordsee

Autobahn für Radfahrer, getrennter Veloweg mit grüner Mittelstreifen

Wir verlassen Noordwijk durch die Dünen nach Katwijk. Dort nehme ich ein Foto von der Mündung des "Oude Rijn". Von der Oberalppasshöhe bis hier in Katwijk trägt sie den Nahmen Rhein. Der eigentliche Hauptarm bekommt an der Grenze zu Holland einen anderen Nahmen und fliesst nach Rotterdam und Zeeland.
Bis Hoek van Holland fahren wir durch die Dünen, ausser durch die Städte Wassenaar und Scheveningen. Auf den glatt asphaltierten Strassen ist es super für Fussgänger und Radfahrer. Ich sehe zum ersten mahl ein Radweg der mit einer Autobahn zu vergleichen ist. Zwei Fahrbahnen, getrennt durch einen Mittelstreifen aus Gras.
Die Dünen sind üppig bewachsen mit
Sanddorn, ein Gewächs das zurzeit rot bis gelbe Früchten trägt. Die Früchte sind eine Vitamin C Bombe, je nach Sorte enthält sie 200 bis 900 mg auf 100 Gramm Beeren. Im Vergleich haben Zitronen oder Orangen nur 50 mg.

Der Pier bei Scheveningen

Sie sind so zutraulich wie die Spatzen

Radeln durch die Dünen ist ein Genuss

Am Ende der Dünen fängt der

Gewächshaus-Kultur an.

Die Dünen sind übersäht mit Sanddorn

Der Pier bei Hoek van Holland. Salzwasserfischen ist hier angesagt

Muscheln und Seetang am Pier

Landeinwärts den Dünen entlang ist die Erde fruchtbar, ein Gemisch aus Sand und Lehm. Hier wachsen neben Blumen, Früchte aller Sorten. Man nennt es das Westland zwischen Den Haag und Hoek van Holland. Soweit das Auge reicht sehen wir Glass, es ist dann auch das grösste Gewächshausgebiet der Niederlande, "De glazen Stad " (die gläserne Stadt) genannt.
Der Pier von Hoek van Holland ragt ein paar Km. ins Meer hinaus. Auf beiden Seiten der Pier stehen Fischer. Eine einmalige Gelegenheit Meeresfisch zu fangen, denn beidseits ist Salzwasser. Wir laufen bis zum Ende der Pier. (Fahrverbot). Dieses Gebiet nennt sich Europoort, und wir sehen Riesige Schiffe Richtung Rotterdam fahren.
Nach 4 km. kommen wir an die "Maeslantkering" vorbei. Ein gewaltiges Bauwerk und teil des Deltaprojekt, 13 Bauwerke dessen Aufgabe es ist den Südwesten Hollands von Überschwemmungen zu schützen.
Entlang der Nieuwe Waterweg, so heisst dieser Fluss, verläuft ein Radweg bis Maassluis.
Wir machen nochmals eine Pause um anschliessend mit dem GPS unsere Übernachtungs-Adresse ausfindig zu machen. Es sind noch ca. 10 Km. bis wir vor einem prächtig umgebauten Bauernhof mit viel Umschwung stehen.

Ein Luxusdampfer auf den Weg zum Meer

Leuchtturm bei Hoek van Holland

Diese Fracht geht nach Rotterdam

Die "Maeslantkering" soll den Südwesten von Holland schützen vor Überschwemmung

Maeslantkering von oben gesehen (Scann)

Maassluis

Gracht in Maassluis mit viel Entengrün

Dienstag 16. August Maasland - Noordwelle
Km. 75,63 = Total 480.8

(Brielle, Oostvoorne, Rockanje, Haringvlietdam, Ouddorp, Brouwersdam)

18 Pfählen müssen 20 Meter eingerammt werden um ein Haus zu bauen, mit so einer Maschiene wie rechts auf dem Bild

Maassluis ein hübsches Städtchen mit vielen Grachten und Brücken

Maassluis; die Fische wirft der Bub wieder zurück weil sie nicht gut schmecken

Die Fähre fährt gerade von Rozenburg zu uns herüber

Wir sind nicht die einzigen Radfahrer die eine mehrtägige Tour machen

Wir fahren zurück zum Hafen in Maassluis. Wie bestellt kommt die Fähre gerade von der anderen Seite von Rozenburg, zu uns herüber.
Die erste Stadt ist Brielle, unser Ziel für heute Morgen. Es ist ein altes Städtchen, sternförmig umgeben von Wasser.
Durch das "Kaaipoortje" kommen wir in die Stadt, und radeln zum Rathausplatz. Eine Bronze Statue von der ehem. Königin Wilhelmina ziert den Platz.
Nicht weit entfernt ist die Catherijnenkerk aus dem Jahr 1462. Sie war ursprünglich als viel grössere Kirche gedacht, zu sehen an dem Fundament. Eine Rezession war der Grund, dass er kleiner wurde wie geplant. Auch der Turm wurde nie fertig gebaut.
Via Oostvoorne und Rokanje kommen wir zum 2. Projekt des Deltawerk, der 4,5 Km. lange Haringvlietdam. Der Schleusenkomplex ist 1 Km, mit 17 Durchlassöffnungen. 14 Jahren dauerte der Bau des Haringvliet. Auf den Damm suchen zwei Radrennfahrer nach einem Teil ihrer gebrochenen Kette. Zum Glück habe ich Kettenteile und Werkzeug dabei und im nu ist die Kette geflickt.

Eine Ringmauer und ein

Wassergraben umgeben die Stadt Brielle

Grachten auch in Brielle

Gemeindehaus mit Statue von Wilhelmina im Vordergrund und Catharijnekerk im Hintergrund >

Nach ca. 10 Km. kommen wir zum 3. Projekt des Deltaplanes, dem Brouwersdam.
Die Abriegelung der 6,5 Km. langen und 30 Meter tiefen Gewässer ist die Generalprobe für die Abriegelung der Oosterschelde, ein noch grösseres Projekt das wir Morgen besuchen werden. Neeltje Jans heisst das Informations-Zentrum.
Unsere Gastfrau auf der Insel Schouwen-Duivenland ist eine geschäftstüchtige Frau, neben Gästezimmer hat sie nebenbei noch einen kleinen Campingplatz.

Damit man auf der richtigen Route bleibt

Bis Oostvoorne fuhr früher eine Lokomotive. Die bronzene Figur hat die ehemalige Bahnschiene über ihre Schulter geworfen

Links auf dem Deich die Strasse, dann der Veloweg und noch tiefer der Kanal mit Weideland

Wasser ist allgegenwärtig in Zeeland

Für kalte Tagen gerüstet. Belgisches Kaltblut

Nicht Zierlich aber trotzdem schönes Pferd

Dorfplastz in Noordwelle

Haringvlietdam

Mittwoch 17. August Noordwelle - Middelburg
Km. 41,29 = Total 524.09

(Oosterscheldedam, Neeltje Jans =Expo, Veersedam, Veere, Middelburg)

Auch bei Windstille, wie heute, sieht man aus welcher Richtung der Wind normalerweise weht

Sonntags geschlossen, das ist konsequent. Zeeland ist streng calvinistisch

Weil sich Ebbe und Flut an der Oberfläche abspielt, ist Energiegewinnung nicht rentabel

Ein Pfeiler wurde in Reserve gebaut. Er dient jetzt als Kletterwand. Ueber einem Seil gleitend kommt man wieder runter aufs Festland

Das fertige Werk

< 66 solche Kolosse wurden gebaut, 30 bis 40m hoch je nach Standort mit einem Gewicht von 18.000 t. (scan Foto)

Unsere Gastgeberin sagt; so windstill wie heute Morgen ist es selten hier auf der Insel.
Die Bäume sind alle nach einer Seite gebogen, gut vorzustellen woher der Wind normalerweise weht.
Bis
Neeltje Jans, eine Expo Ausstellung über das Deltawerk, haben wir nur 13 Kilometer.
Wir verbringen den ganzen Vormittag hier und nachdem wir erfahren was alles zu sehen ist könnten wir den ganzen Tag hier verweilen.
Zuerst sehen wir uns einen Film über das Deltawerk an und machen anschliessend ein Rundgang mit dem Schiff entlang dem nun fertigen Werk.
Weil Holland mehr als zur Hälfte unter Meeresspiegel liegt, hat man das Deltawerk realisiert. Eine Überflutung wie in 1953 will man unter allen Umständen vermeiden. Die am tiefsten gelegene Stadt der Niederlande ist Nieuwer Kerk aan de Ijssel mit 6.76 m. unter dem Meeresspiegel, Amsterdam 2 m.

Picknick in den Dünen

Radweg durch die Dünen. Viele E-Mühlen sind in Zeeland anzutrefffen, weil der Wind hier fast immer bläst

Helm, eine der wenigen Pflanzen die in den Dünen wachsen. Sie haben lange Wurzeln und halten so die Dünen auf ihren Platz

So sitzt eine Holländerin auf ihrem Rad

Oosterscheldedam

Anfänglich wollte man einen Damm bauen. Das hätte geheissen keine Gezeiten mehr und das Salzwasser würde sich mit der Zeit in Süsswasser verändern, mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Das Umweltbewusstsein änderte sich in den 70 Jahren, und so beschloss man einen halboffenen Damm zu bauen. Eine Schleuse mit 65 riesigen Pfeilern sollten bei Sturmflut die Oosterschelde abschliessen. Ein Pfeiler wiegt 18.000 Tonnen, mit einer Höhe von 30 bis 38 Meter. Über die Bauweise können sie hier mehr erfahren.
Am Nachmittag fahren wir durch die Dünen weiter Richtung Veere. Es scheint als wäre der Sommer zurück.
Veere ist ein Besuch wert. Pittoreske Holzhäuschen, Windmühle, Kirchturm und am Kaai Häuser mit schönen Fassaden. Hier machen wir Mittagpause.
Bis Middelburg, unser Übernachtungs-Ort, sind es nur 12 Km. Eine ebenso schöne mittelalterliche Stadt, nur ein bisschen grösser als Veere.
Unsere Gastgeberin ist schon 81, aber noch jung in Beweglichkeit und Geist. Sie hat 2 Bücher geschrieben über Kriegskinder die zur Erholung nach den Alpenländern geschickt wurden. Ihr Mann war beim roten Kreutz tätig. Es war ein sehr unterhaltsamer Abend.

Ein breiter Strand auf Noord-Beveland

Die Rasenmäher sind fleissig an der Arbeit

Veere ist ein Besuch wert

Veere liegt hinter dem Deich

Ein idylliches Strässchen in Veere

Donnerstag 18. August Middelburg - Hoogerheide
Km. 88,01 = Total 612.1

(Goes, Kapelle, Kruiningen, Krabbendijke, Bergen op Zoom, Hoogerheide)

Radhaus in Middelburg Prunkstück späte Gotik

Eine andere Art von Aufziehbrücke

< Lange Jan 90,5m.

Graanmarkt in Middelburg (Getreide)

Oostkerk >

Weil die Fenster gar nicht oder nach aussen geöffnet werden putzt man so die Scheiben

Ankerpoort oder Blauwpoort

Zum lesen auf Bild klicken

Die kirchmesse in Goes

Bevor wir Middelburg verlassen machen wir noch ein Sightseeing um alle Sehenswürdigkeiten die unsere Gastgeberin empfohlen hat zu sehen.
Nach 30 Km. kommen wir in Goes, wieder ein schönes Städtchen zu einem Stadtbummel.
Zuerst machen wir aber eine Kaffeepause in eine Konditorei.
Es ist viel betrieb im Städtchen, denn eine Messe wird vorbereitet.
Weiter Richtung Osten haben wir starken Gegenwind, Ostwind ist sehr unüblich, aber der Elektroantrieb macht das wieder Gut.
In Kapelle beginnt es sogar zu regnen und wir machen uns auf den Weg nach Bergen op Zoom, in der Hoffnung dort wird das Wetter besser sein.
Tatsächlich hört es nach einer Weile auf zu regnen und wir können die Stadt in aller Ruhe ansehen, einkaufen und auf einer Terrasse den Kaffee geniessen.
Gegen Abend wird der Himmel immer dunkler, so dass wir uns auf den Weg zur Übernachtungs-Adresse machen.
Es kommen noch 2 Radfahrer hinzu. Das gibt natürlich viel Gesprächstoff.

Rijn-Schelde-kanal verbindung mit Antwerpen

Der Marktplatz in Bergen op zoom

Durch die "Gevangenpoort" kommt man in die Stadt

< Vorderseite der Gevangenenpoort in Bergen op Zoom

Middelburg Rathaus und "de peperbus" rechts

Freitag 19. August Hoogerheide - Tilburg
Km. 80,36 = Total 692.46

( Essen = belgien, Zundert, Chaam, Gilze, Tilburg)

Ein kleines stück durch Belgien

"de paddenstoel" gibt nur Richtung und Km. an

Bei einer Gabelung wird der Weg angegeben

Typisches Haus in Brabant

Kirche an dem Vincent van Gogh's vater Seelsorger war ^

< Gedenkstein am ehem. Haus von van Gogh

Der Wind hat sich um 180 Grad gedreht und die Sonne begrüsst uns schon am frühen Morgen.
Am Vorabend hatte ich wieder alle Nummern aufgeschrieben so dass die Strecke auf Radwegen fernab vom Autoverkehr sehr angenehm ist.
Ein kleines Stück fahren wir durch Belgien, ca. 15 Km, und gelangen so in Zundert.
In diesem Dorf wuchs
Vincent von Gogh auf. (1853 - 1890 Auvers-sur-Oise)
Wo einst sein Geburtshaus stand, steht jetzt ein Museum. Der Vater von Vincent war Evangelischer Seelsorger in Zundert.
Am Nachmittag besuchen wir das Museum wo jetzt eine Ausstellung von Karel Appel zu sehen ist. Die Ausstellungen wechseln von Künstler zu Künstler welche sich von Vincent inspiriert fühlen.
Die Landschaft hat sich von Wiesen, Kühe und Kanälen geändert, in Wälder und sogar an ein paar Stellen hügeliges Gelände.
Bis Tilburg fahren wir überland durch Wälder und kleine Dörfer.
Unser Gastgeber ist ein Selfmademan. Im Garten wachsen verschiene Sträucher und Bäume von dessen Früchten er selber Konfitüre macht. Vor ein paar Jahren radelte er mit seiner Familie (die jüngste war damals 7 Jährig) eine Velo-Tour via der Limes-Route und Donau bis Budapest.

Kopie vom Original von van Gogh. Kartoffeln sind ersetzt durch Pommes frites.

Solche strassen wünschen sich viele Radfahrer

Hier geht es gemächlich zu

Samstag 20. August Tilburg - Oss
Km. 79,77 = Total 772.23

(Oisterwijk, Kampina = Heidelandschaft, Boxtel, Schijndel, Heeswijk-Dinther, Zevenbergen)

Kornmühle in Brabant

Herrlich durch Wald und Heide zu fahren

Man sollte sicher sein welche zum essen sind

Auch in Brabant gibt es Heide

Unser Gastgeber hat einige Vorschläge für die schönste Route bis Oss gemacht.
Einmal auf dem "Knooppunten" route weist sich der Weg von selbst. Durch die Heidelandschaft von Kampina ist es ein Genuss zu fahren. Soviel Wälder und Heide hätte ich in Brabant nicht erwartet.
Boxtel ist die erste Kaffeepausestadt. Das Städtchen ist nichts Aussergewöhnliches, eher ein grosses Dorf, aber der Kaffee ist trotzdem gut.
Die Dörfer die wir durchfahren sind nicht so schön wie die historischen im Norden.
Wir machen bei solch herrlichem Sommerwetter etwas mehr Kaffee und Glacepausen.
Um 17h. sind wir wieder in Oss wo unsere Reise begann. Ich mache Vorarbeiten, wie die Räder ins Auto laden damit wir morgen Sonntag rechtzeitig in die Schweiz zurückfahren können.

Picknick times

Bauernhaus in Brabant

Diese Velo-Strasse verläuft durch ganz Oss. Autos dürfen ihm benützen aber haben kein Vortritt. In einige Städten gibt es solche Velo-Strassen >

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