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Frankreich |
Gestartet in Alta (no)16.Juni 2008. Angekommen in Bremgarten (ch) 01.August 2008.
|
Die Fluggesellschaft "SAS" setzt mich um Mitternacht in Alta (no) ab.
Ein sehr beeindruckendes Erlebnis ist das zusammenstellen des Velos bei Tageslicht und später das aufstellen
des Zeltes im Sonnenschein, leider bricht mir dabei die Zeltstange.
So ein "shit" und dass am ersten Tag. Als ich mich vom Schreck erholt habe kann ich wieder normal denken,
ein Glück im Unglück. Der Innendurchmesser der Zeltstange entspricht genau dem des Zeltnagels. Der Kopf
der Zeltnagel ist bald entfernt, ich stecke die hälfte in die Zeltstange und klebe sie fest, es funktioniert
wunderbar.
Rückblick auf Alta |
Viele, viele Flüsse |
Von Alta bis zum Nordkap sind es 250 Km. |
Die Bergen sind noch mit Schnee bedeckt |
Tag 1: Mo. 16.06 08 von Alta nach Russenes:
Kilometer. 116.36
Höhenmeter 999
Temp. 13º
Stationen: Alta, Skaidi, Russenes auf der E6
Von Alta bis Karasjok E6 |
Ideal für fischen und skifahren |
Entweder Fluss oder See |
Die erste Rentiere |
Mitch mit seinem Trolley |
Schneeschmelzen |
Einige Kilometer nach Alta geht es mit 7% hinauf auf ein Hochplateau von 250 Meter, die nächsten 80 Kilometer rauf und runter. Ab und zu fahre ich durch kleine Siedlungen, in einem von diesen gibt es einen kleinen Nahrungsmittelladen, die Gelegenheit für eine Zwischenverpflegung. Ich begegne Mitch, ein Norweger der seinen Rucksack auf einem Trolley vor sich hin schiebt. Am Nordkap startete er und wird sein Trolley in Alta umtauschen für Laufskien. Mit einem Freund wird er von Alta über die noch mit Schnee bedeckten Bergen nach dem südlichsten Punkt von Norwegen marschieren. Dafür hat er drei Monaten Frei genommen. In Skaidi bin ich wieder auf Meereshöhe und gönne mir ein Mittagessen. Kaufe anschliessend fürs Abendessen und das Frühstück von morgen ein. Jetzt beginnt das nächste Plateau. Die Vegetation ist karg, die einzigen Bäume sind Birken. Von Bäumen kann ich eigentlich nicht sprechen, sie sind mehr strauchartig. Jetzt kommt mir ein Gleichgesinnter Belgier entgegen. Er fährt auch ein Koga-Miyata-Randonneur aber mit einer anderen Legierung. Er ist von der Firma Koga gesponsert, deshalb hat er seine Reise auf zwei Websites.
http://picasaweb.google.be/kogapatat http://www.europafietser.iweb.be/nl/index.html
Es kommen mir noch zwei junge norwegische Frauen entgegen. Sie fahren vom nördlichsten
zum südlichsten Punkt von Norwegen.
In Olderfjord verlasse ich die E6 und beginne mit der E69, die ich hin und zurück fahren werde, denn es führt
nur diese Strasse zum Nordkap. In Russenes schlage ich für eine Nacht mein Zelt auf.
Pelzbearbeitung |
Der Belgier Ewan |
Tag 2: Di. 17.06.08 von Russenes nach Skipfjorden
(nördlich von Honnigsvag)
Kilometer. 105.03 = Total 221.39
Höhenmeter 671 = Total 1670
Temp 13º
Stationen: Entlang den Porsangen See auf der E69 mit 5 Tunnel.
Tandemfahrer aus Andelfingen (ch) |
Trocknen von Fisch |
Rentiere |
Farbige Häuser |
Holzgestell zum trocknen |
sogar in blau |
Am See stehen lange Holzgestelle zum trocknen von Fisch. Darüber ist zum Schutz
ein feines Netz gespannt. Während ich es fotografiere erreicht mich ein Tandemgespann. Es stellt sich heraus,
dass das Paar aus Andelfingen (CH) kommt und dort ihre Reise angefangen hat. Es ist ihr letzter Tag, dann geht
es mit Schiff und andere Transportmitteln wieder zurück in die Schweiz.
Auf der heutigen Strecke sind 5 Tunnel zu durchfahren, wovon der 3. der Nordkapptunnel mit 6870m. der längste
ist. Mit 7% abwärts Gefälle führt der Tunnel unter dem See hindurch. Hinauf ist es anstrengender,
denn nach 4 Km. beginnt die Steigung mit bis zu 12%. Zum Glück ist der Tunnel beleuchtet und hat sogar einen
Veloweg. Ich bin aber auf der Autostrasse gefahren, denn der Veloweg ist zu wenig beleuchtet um die Löcher
und Unebenheiten zu sehen. Der ca. 3 Km. Aufstieg hat nach allen 100 bis 200 Meter eine Einbuchtung zum anhalten.
Am Ende der Tunnel treffe ich einen tschechischen Radfahrer. Für die ganze Strecke hat er nur ein Monat zu
Verfügung d.h. er muss täglich grosse Abstände bewältigen.
Den Weg entlang treffe ich auf Rentiere. Sie sind etwa scheuer als unsere Kühe. Renntiere sind aber die einzigen
Tiere die ich hier sehe. Wenn ich essen gehe, kann ich auswählen zwischen Rentierfleisch oder verschiedenen
Sorten Fisch.
In Skipfjorden stelle ich mein Zelt für die Nacht auf und bezahle 130 N. Kronen = 16.16 = Schw. Franken
26. Hieran sehe ich das Norwegen wohl eines der teuersten Länder Europas ist.
Alle 5 Tunnels auf dem Weg zum Nordkap (E 69)
Tunnel 2 |
Tunnel 1 |
Der längste, Tunnel 3 zur Insel Mageroya |
Der kürzeste Tunnel 4 |
Der letzte Tunnel 5 |
Porsanger see |
Aus Tschechien |
Tag 3: Mi. 18.06.08 von Skipfjorden via
Nordkap zurück nach Honnigsvåg, E6
Kilometer 74.25 = Total 295.64
Höhenmeter 1289 = Total 2959
Temp. 6º
Etwas Schnee gibt es schon noch |
Der Globus am Nordkap |
Schnee Eis und 6 Grad |
Der Aufstieg zum Plateau mit Skipfjorden im Hintergrund |
Gleich ab Skipfjorden (ein paar Km. nördlich von Honnigsvåg) fahre ich mit
7% zum nächsten Plateau auf ca. 300 Meter. Die Temperatur ist auf 6º gesunken, der Himmel bedeckt und
ab und zu ein bisschen Regen. In diesem Gelände (das nicht ein paar Meter ebene Fläche aufweist) stört
die tiefe Temperatur nicht, im Gegenteil ich komme trotzdem zum schwitzen.
Oben am Nordkap angekommen sehe ich dass ich nicht alleine bin. Das Kreuzfahrtschiff, das ich gestern in Honnigsvåg
vor Anker liegen sah, kommt aus Italien. Die Passagiere sind mit Bussen hierher transportiert worden denn es wird
nur Italienisch gesprochen, sogar via Lautsprecher.
Der Eintrittspreis ins Aufenthaltsgebäude ist 200 N.Kronen, für Radfahrer gratis. Den Wohnwagen oder
Zelt kann man gratis 48 St. auf der Wiese stehen lassen. Im Gebäude ist eine riesiger Bühne mit Vorhang.
Man kann es sich dort gut gehen lassen, denn es werden alle möglichen Leckereien serviert. Um Mitternacht
geht der Vorhang auf und man kann zusehen wie die Sonne über dem Horizont steht und langsam wieder steigt.
Plötzlich höre ich wie ein Kind zu seiner Mutter sagt "Mamma mamma guarda guarda neve neve".
Alle stürzen hinaus, tummeln sich im Schnee und es wird fotografiert als würde fotografieren demnächst
verboten.
Zurück in Honnigsvåg, stelle ich mein Velo vor ein Restaurant und gehe zum Nachtessen. Ein Paar kommt
etwas später zu mir und sagt, dass sie mein Velo draussen gesehen haben. Sie sind auch mit dem Velo unterwegs
und würden sich freuen wenn wir zusammen essen. Sie sind aus Oregon (USA) und machen dieses Jahr ein Skandinavienurlaub.
Sie waren schon öfters mit dem Velo.in Europa, sogar in der Schweiz
Aus Hoodriver Oregon (USA) |
Auch die Kirchen sind aus Holz |
Wildcamping hat seinen Reiz |
Tag 4: Do. 19.06.08 von Honnigsvåg
nach Lakselv (ca.30 Km. vor Lakselv)
Kilometer 125.76 = Total 421.4
Höhenmeter 813 = Total 3772
Temp 13º
Stationen: Entlang der E69 bis Oldersfjorden, dort auf die E6 Richtung Lakselv.
Karge Landschaft mit viel Seen |
Ich habe einige Velofahrer gefragt wo sie Zelten. Bis jetzt haben alle gesagt dass sie
wild zelten d.h. in freier Natur. Ich habe es noch nie versucht aber möchte es doch probieren. In der englische
Sprache besser bekannt als "stealth camping"
In Norwegen, Finnland und Schweden ist es erlaubt, erst ab Dänemark ist es verboten. Gesternabend fand ich
sogar neben einer stillgelegten Fabrik eine überdachte Stelle um mein Zelt auf zu stellen. Das kam gut gelegen
denn der Himmel war bedeckt mit dicken Wolken. Ich glaube nicht, dass es letzte Nacht geregnet hat, alles ist trocken
sogar die Pfützen sind leer.
Ich fahr jetzt die Gleiche Strecke wie vor 2 Tagen aber in umgekehrter Richtung, es sieht trotzdem anders aus.
In Oldersfjorden (übergang von E96 auf E6) ist es Zeit für das Nachtessen Ich kann auswählen zwischen
Lachs und Renntierfleisch. Anschliessend kaufe ich im Supermarkt ein. Es ist immer gut genügend Essen und
Trinken dabei zu haben denn manchmal gibt es die nächsten 50 bis 60 Km. nichts als Natur. Ab und zu begegne
ich einem Auto auf der E6 oder eine Herde Rentiere.
Ich fahre noch eine Weile weiter Richtung Lakselv denn es ist noch zu früh zum schlafen.
Als mein Zelt steht und ich am einschlafen bin höre ich "tap tap tap", ich öffne den Reissverschluss
meines Zeltes und sehe wie eine Herde Rentiere über die Strasse an meinem Zelt vorbei marschiert. Sie müssen
ziemlich harte Hufe haben denn es tönt laut wenn sie die Strasse überqueren.
Wigwam in Norwegen |
Die Knospen gehen langsam auf |
Eine der viele Seen |
Tag 5: Fr. 20.06.08 30 Km. vor Lakselv bis
zur Grenze Norwegen/Finnland
Kilometer 128.15 = Total 549.55
Höhenmeter 807 = Total 4579
Temperatur 13º
Stationen: E6 Lakselv, Prosangmoen, Luostejok, Nattvatn, Karasjok, Grenze No/Fi.
Der Fluss Anarjohka fliesst Richtung Karasjok |
Fam Hodler in Karasjok |
Grenze Norwegen / Finnland |
Die Stationen die ich durchfahre sind keine eigentlichen Dörfer sondern mehr Gehöfte.
Die nächsten 30 Km. bis Lakselv komme ich mit Rückenwind gut voran. Ich mache eine Verschnaufpause in
dem ich das 2. Frühstück bestelle. Es geht immer ein paar Tage bis mein Körper mehr Kalorien verlangt.
Ich bemerke wie ich immer mehr zwischendurch esse.
Obst, Schokolade, und Gebäck das ich noch nicht kenne muss unbedingt probiert werden.
In Lakselv biegt sich die E6 im rechten Winkel nach Süden. Ab jetzt habe ich Gegenwind und die nächsten
75 Km. bis Karasjok gibt es absolut nichts als Natur.Karasjok ist die Hauptstadt der Norwegische Sami. Etwas über
die Sami könnt ihr hier nachlesen
http://de.wikipedia.org/wiki/Samen_(Volk)
In Karasjok stelle ich mein Velo wieder vor ein Restaurant und gehe hinein, bestelle
mein Nachtessen und nehme etwas zu trinken. Manchmal ist der Durst grösser als der Hunger.
Nach einer Weile kommt ein Paar ins Restaurant und spricht mich im Schweizer Dialekt an. Sie haben an meinem TCS
Abzeichen gesehen, dass ich in der Schweiz Zuhause bin. Heute bin ich beim Nachtessen in Gesellschaft von Margrit
und Robert Hodler aus der Innerschweiz.
Ich fahre noch 20 Km weiter zur Grenze und such mir eine Stelle zum Schlafen.
Fazit Norwegen: Tagen 5 Kilometer 550 Höhenmeter 4579 Temperatur 6º - 13º Wenig Verkehr. Gut unterhaltene Asphaltstrassen. Tunnels gut ausgebaut, beleuchtet und sogar zum Teil Velostreifen. Immer rauf oder runter, fast nie eine ebene Strecke. |
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Tag 6: Sa. 21.06.08. Grenze No/Fi bis Inari
(heute ist Sonnenwende d.h. längster Tag)
Kilometer 106.71 = Total 656.71
Höhenmeter 694 = Total 5273
Temperatur Von 13º auf 20º
Stationen: E 92, Kaamanen, Inari
Ich sehe immer mehr Tannenbäume |
Rauf und runter und Kerzengerade |
Zwischen Grenze und Inari |
Immer wieder im Freien lebende Rentiere |
Seen und Wälder dass ist Finnland |
Inari |
Karigasniemi heisst das Dörfchen an der Grenze zu Finnland, die Strasse führt
daran vorbei. Das nächste Dorf mit Einkaufsmöglichkeit ist Kaamanen 70 Km. weiter.
Meine innere Uhr weckt mich pünktlich um 06.00h. Das Frühstück nehme ich im Zelt und 07.30h beginne
ich mit einer Strasse die aussieht wie ein chinesischer Drache oder Rollerbahn. Ich sehe manchmal die nächsten
2 bis 3 Kuppen der Erhebungen die vor mir liegen und so geht es bis Kaamanen.
Auf einem Rastplatz irgendwo zwischen der Grenze und Kaamanen mache ich eine Verschnaufpause. Es steht nur ein
Auto mit Nummerschild nl.
Auf meinem Velocomputer sehe ich dass die Temperatur tatsächlich auf 20º gestiegen ist. Ich komme ins
Gespräch mit dem Holländischen Paar und erwähne den plötzlichen Wärmeanstieg. Er läuft
zu seinem Auto und bestätigt dass auch sein Temperaturanzeiger auf 20 steht. Nach einer halben Stunde werde
ich überrascht von einem gewaltigen Gewitter. Ich steige ab, setz mich auf den Boden und lasse den Regen über
meinen Poncho laufen. Es dauert höchstens 5 bis 10 Minuten und alles ist vorbei.
In Kaamanen geht es um 90º nach rechts und es wird flacher. Obwohl ich entlang vielen Seen gefahren bin, gibt
es jetzt kaum ein Kilometer ohne links oder rechts an einem See vorbei zu fahren.
In Inari besteht mein Nachtessen aus zwei verschiedenen Sorten Fisch mit Kartoffeln. Es sieht danach aus, dass
Kartoffeln zum essen hier die Nummer eins ist. Ich esse sie in allen Formen sehr gerne, sowohl gekocht, gebraten
als auch in pürierter Form. (liegt wohl an meiner holländischen Kindheit)
Tag 7: So. 22.06.08 Inari - Vuotso
Kilometer 113.38 = Total 770.09
Höhenmeter 645 = Total 5918
Temperatur 20º
Stationen: E 75 - E 4 Ivalo, Tormänen, Saariselka, Kakslauttanen
Ein Bayer von der Isar |
Ob diese Tieren jemanden gehören? |
zwei von Helsinki |
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Es wächst nur kurze Zeit aber sehr üppig |
Zum Glück sind es keine Stiere |
Nach 40 Km. komme ich in Ivalo, eine etwas grössere Stadt an. Obwohl es Sonntag
ist, ist der Supermarkt mit Restaurant geöffnet. Nach den Einkauf und den Obligatorischen Schokomilch fahre
ich entlang einem Fluss weiter gen Süden. Es geht langsam aber stetig hinauf bis kurz vor Saariselkä,
einem Hügel mit einer Wasserscheide. Auf den Hügel treffe ich Herbert aus Bayern. Er hat an der Isar
angefangen und wird bald das Nordkap erreichen. Auch er hat eine Website die sehenswert ist, Herbert Aichele
Bei der Info bekomme ich noch einige Tipps wie die nächsten 40 Km. bis Vuotso aussehen.
Die nächsten Velofahrer denen ich begegne sind ein junges Paar aus Helsinki. Sie sind zum ersten mahl mit
den Velo in den Ferien und sind begeistert.
In Vuotso ist an diesem Sonntag alles geschlossen sogar das Restaurant.
Zum Glück habe ich zum überleben genügend eingekauft.
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Der Regen ist meist kurz aber heftig |
Inari mit See namens Inarijarvi |
Tag 8: Mo. 23.06.08 Vuotso - Sodankylä
Kilometer 116.03 = Total 886.12
Höhenmeter 244 = Total 6162
Temperatur 18º
Stationen: E 75 - E4 Petkula.
Rahel und Jürg sind schon 2 Jahren unterwegs |
Picknickplatz und pflege der Kette |
Aus dem Piemond mit ungewöhnlichen Gepäcktaschen. |
Schlafplatz wenn möglich am Wasser |
Die Landschaft wird flacher aber der Gegenwind stärker. Als zweites Frühstück
gibt es Pfannkuchen nach finnischer Art, in einer finnischen Rundhütte. Aufgerollte Pfannkuchen mit kleinen
Beeren und Gelee und Sahne oben drauf.
Im laufe des Vormittag kommt mir ein Tourenfahrer aus Helsinki entgegen. Er sagt mir, dass zwischen Mitte und ende
Juni die kalten Nordwinde wechseln auf warme Südwinde. Durch die Wärme sind nun auch die Moskitos wach
geworden und wirklich eine Plage. Solange ich fahre ist alles OK jedoch nach 2 Minuten stillstehen sind sie da
und schwirren ständig um meinen Kopf herum. Zum Glück habe ich vorgesorgt und ein Moskitonetz mitgebracht
weches ich über meinem Helm ziehen kann. Ich trage eine lange Velohose, Oberteil mit langen Ärmeln und
Handschuhe.
Als ich in einer Konditorei von Sodankyla eine Verschnaufpause mache sehe ich vis-a-vis einen Supermarkt. Ich überquere
die Strasse zum einkaufen und werde dort auf Schweizer Deutsch angesprochen. Sie haben am Velo den Sticker von
Velo-Plus gesehen. Es sind Rahel und Jürg die seit 2 Jahren mit dem Velo unterwegs sind. Natürlich haben
sie auch eine Website von ihren Velo-Reisen. In so langer Zeit erlebt man natürlich sehr viel und es ist interessant
mal hinein zu schauen.
Auf einem Rastplatz reinige ich meine Kette mit einen "degreaser" und behandele
sie anschliessend mit Flüssig Silicon. Jetzt läuft sie wieder wie geschmiert.
Nach dem Nachtessen fahre ich noch ein paar Stunden weiter. Der Wind ist ein wenig zum erliegen gekommen und die
Sonne scheint.
Von weit her sehe ich dass mir ein Vollbepackter Radfahrer entgegen kommt. Es ist ein Italiener aus dem Piemond.
Er ist via den Baltischen Staaten nach Finnland gekommen und hat sein Ziel nun bald erreicht. Ich hingegen habe heute die ersten 1000 Km auf meinem Velocomputer.
Tag 9: 24.06.08 von Sodankylä nach Rovaniemi
(Hauptstadt von Lappland)
Kilometer 127.36 = Total 1013.48
Höhenmeter 455 = Total 6617
Temperatur 18º
Stationen: Torvinen, Korvala, Vikajävi.
Der erste Farm mit Schafen |
Polarkreis |
Würden die Strassengräben doch immer so sein |
Die Landschaft ändert sich zusehend. Die Birken "Sträucher" am Nordkap
mit noch zarten Knospen sind hier richtige Bäume und haben Blätter. Die Wälder bestehen jetzt überwiegend
aus Nadelhölzer.
8 Km. vor Ravaniemi erreiche ich den Polarkreis. Ein Riesen Parkplatz mit unzähligen Bussen. Hier befindet
sich auch die Werkstatt des Weihnachtsmannes am Polarkreis. Hier ist alles zu haben was mit dem Weihnachtsmann
zu tun hat. Ein gewaltiger Rummel. Es gibt sogar 2 Briefkästen. Eins für jeden Tag und eins damit eine
Karte genau am Weihnachtstag ankommt. Am Polarkreis, fragt ein Deutscher Tourist ob ich auf den breiten Strich
am Boden stehen kann, er möchte ein Foto machen. Plötzlich sieht es aus als ob ich die Sensation des
Tages bin und werde von alle Seiten geknipst.
Hier eine Seite über den Polarkreis: http://de.wikipedia.org/wiki/Polarkreis
Der Polarkreis Streifen |
Wieviele Km. nach wohin? |
Das Weihnachtsmannhaus |
Tag 10: 25.06.08 Von Rovaniemi nach Kemi
am Bottnischen Meeresbusen.
Kilometer 112.38 = Total 1125.86
Höhenmeter 185 = Total 6802
Temperatur 12º
Stationen: Muurola, Petäjäskoski, ab Tervola, links vom Fluss Kemijoki (956)
Am frühen Morgen ist es noch ein bisschen nass aber zum Glück nicht mehr lange |
Thomas kam von Deutschland via Russland nach Kemi |
Auf dem Land sind die Bauernhöfe und Schuppen überall verteilt |
Heute ist der Gegenwind stärker und ich komme nur langsam voran. Am Vormittag regnet
es noch ein wenig, aber es hört bald auf. Ich fahre rechts vom Fluss Kemijoki auf der Strasse (E75-E4), denn
kurz vor Kemi wird sie zur Autobahn und ist für Velos bestimmt gesperrt. Ich wechsle bei Tervola auf die Landstrasse
956 damit es keine Überraschung gibt. Erst gegen 18.00h komme ich an in Kemi am Bottnischer Meeresbusen.
Auf dem Zeltplatz von Kemi kann ich die Waschmaschine benützen. Leider funktioniert das Spülen nicht
und ich muss es von Hand machen. Damit es noch trocknet, kann ich es in der Sauna aufhängen. Am frühen
Morgen ist die Wäsche noch nass und fühlt sich noch seifig an. Ich packe sie in einen Plastiksack und
hoffe, dass in Oulu eine bessere Waschmaschine vorhanden ist.
Kirche von Tervola |
Die Finnischen Kühen |
Tag 11: Do. 26.06.08 von Kemi nach Oulu
Kilometer 113.89 = Total 1239.75
Höhenmeter 118 = Total 6920
Stationen: Kuivaniemi, Olhava, Haukipudas, Oulu
Das Wahrzeichen von Oulu |
Endlose gute Velowege |
Zelt trocknen in der Sonne |
Kein schönes Velowetter, den ganzen Tag Regen in allen Nuancen. Am Abend bin ich
für 14 auf einem 4 Stern Camping mit allem, inklusive Internet Zugang, Waschmaschine, Trockner und einem
grossen Trockner in Form eines Kühlschrankes, wo ich alles hinein lege was nass geworden ist. Sogar das Aussenzelt.
Beim Zeltaufstellen fällt die Lenkertasche zu Boden. Das Handy hat es erwischt und macht kein Wank mehr. Zum
Glück bin ich in einer grossen Stadt. (sechstgrösste Stadt mit 130.000 Einwohnern)
Im Aufenthaltsraum läuft gerade das Europaspiel Spanien - ?. Ein junger Mann der neben mir sitzt ist Spanier,
spricht aber Perfekt Deutsch (seine Mutter ist Deutsche). Er macht mit dem Velo eine Finnland - Tour.
Die Ernte ist im vollem gange |
Riesen Velo |
Tag 12: Fr.27.06.08 von Oulu nach Raahe
Kilometer 110.18 = Total 1349.93
Höhenmeter 140 = Total 7060
Stationen: Kempele, Liminka, Revonlahti, Raahe
Fischen oder Kanu fahren beides ist super |
Mittagpause in Kokkola |
Üblich ist 60 |
Herrlich zum baden |
Lupine Büschelweise in freier Natur |
Die E8 mit extra Veloweg |
Ich bin erstaunt über die vielen Radwege in Oulu und Umgebung. Als ich in Google
nachlese, erfahre ich, dass Oulu Ausgezeichnet wurde für seine Velofreundlichkeit. 200 Km. Velowege gibt es
in und rundum Oulu.
Zuerst suche ich ein Geschäft für Handys und bin erfolgreich in der Innenstadt. Ich komme nicht herum
ein neues zu kaufen. Der Chip wird ausgewechselt und alles ist wie vorher. Leider sind die Gebrauchsanweisungen
nur in No/Fi/Sw. SMS und Telefonieren geht wie bei meinem alten Handy.
In Liminka muss ich mich entscheiden, ob ich wie vorgesehen durch das Inland mit den vielen Seen nach Helsinki
fahre, oder entlang dem See nach Turku. Die Erinnerung an die vielen Moskitos in Lappland macht alles Klar. Ich
gehe entlang dem See, mit der Hoffnung, dass die Moskitos das Salzwasser nicht mögen.
Pünkers mit Auto |
Was liegt am Boden ? |
Wissen sie einen besseren Platz zum Zelten? |
Tag 13: Sa. 28.06.08 Von Raahe nach Kokkola
(Pedersöre)
Kilometer 142.09 = Total 1492.02
Höhenmeter 190 = Total 7250
Stationen: Pyhäjoki, Kalajoki, Kokkola, (Pedersöre)
Mittagpause und "sightseeing" |
Es gehen keine Pfade zu den Hütten |
Vaasa finde ich nicht gemütlich |
Ich muss den Finnen ein Kompliment machen, für die vielen Radwege entlang der E8
und wenn es keine gibt so hat die Strasse einen breiten Pannenstreifen.
Das Wetter wird immer besser und mein Poncho wandert immer tiefer in die Gepäcktasche.
In Kokkola bestelle ich eine Tasse Schokomilch und bekomme noch eine Portion Sahne oben drauf. Ich muss sie nicht
bezahlen, denn die Serviertochter ist auch eine passionierte Radfahrerin. Wenn sie Zeit hat, kommt sie rüber
zu mir und plaudert über Veloreisen die sie gemacht hat.
Am Abend komme ich an einem Baggersee vorbei. Es ist noch 20º und bevor ich mein Zelt aufstelle schwimme ich
ein paar Runden, seife mich mit Duschgel ein und mache noch ein paar Runden im FFK Kostüm. Danach lasse ich
mich von der Sonne trocknen. Das Wasser ist sehr Klar und der Strand besteht aus feinem Sand.
Tag 14: So. 29.06.08 von Kokkola nach Pörtom
Kilometer 137.89 = Total 1629.91
Höhenmeter 311 = Total 7561
Temperatur 18º
Stationen: E8 via Oravais, Vaasa, Pörtom
Gewächshäuser hier oben bestimmt wichtig. |
|
Mit wechselnder Bewölkung, aber keinem Regen, setze ich meinen Weg über eine
super glatte Strasse fort. Am Mittag bin ich in Oravais und mache hier Mittagspause.
An der Küste die ich jetzt befahre, wird bis zu 60% schwedisch gesprochen. Das sagte mir gestern die Serviertochter.
Es muss etwas daran sein, dass die Mehrheit Schwedisch spricht, denn auf den Anzeigetafeln kommt zuerst das Schwedisch
und darunter Finnisch.
Vaasa ist eine Enttäuschung. Keine gemütliche Stadt. Dass sie fast Menschenleer ist kommt vermutlich
daher, dass es zu kalt ist, um draussen auf einer Terrasse zu sitzen.
In Pörtom nehme ich im Restaurant einer Tankstelle das Nachtessen ein. Der nächste Zeltplatz ist ca.50
Km. weiter. Deshalb frage ich die Wirtin ob ich mein Zelt auf dem Rasen entlang dem Parkplatz stellen kann. Selbstvertändlich,
sagt sie und so steht mein Zelt neben den dicken Brummis am Rand des Parkplatzes.
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Kristinestad |
Tag 15: Mo. 30.06.08 von Pörtom bis
Rauma
Kilometer 130.27 = Total 1760.18
Höhenmeter 240 = Total 7801
Stationen: Kristinestad, Tuorila, Pori, Rauma.
Reataurant in Kristinestad |
Baumstämme endlos gestapelt |
Um 06.30 liefen die Motoren der ersten Brummis. Die richtige zeit zum Aufstehen. Nach
dem Frühstück gehe ich auf die rollstuhlgängige Toilette damit ich mehr platz habe zum Rasieren,
Zähneputzen und Waschen.
Bevor ich abfahre pflege ich die Ketten damit sie wieder rollt wie neu.
10 Km. vor Kristinestad verlasse ich die E8 damit ich dort meine Mittagpause machen kann. Zuerst gehe ich zur Post
um meine Winterkleider zurück zu schicken, denn der Sommer hat nun auch hier angefangen, am Morgen 18º
und Mittag 22º. Und seit Lappland habe ich keine Moskitos gesehen, also brauche ich die Kleider nicht mehr.
Die Versandkosten betragen 32 = Fr. 52, dafür kann ich fast neue kaufen. Ich nehme die Kleider mit bis Holland
und deponiere sie dort bei meiner Schwester.
Am Abend bahnt sich ein Gewitter an. Die Wolken werden immer dicker und dunkler. Ich komme an einer Bauernsiedlung
vorbei. In einer grossen Scheune sehe ich eine Bauerin. Ich frage sie ob ich hier mein Zelt aufstellen kann. Natürlich,
ist ihre Antwort. Bevor ich mein Zelt aufstelle kommt sie vorbei und sagt sie habe eine bessere Idee. Sie hat noch
ein kleines Häuschen, darin steht ein Bett, wenn ich will kann ich es benützen. Es ist eines von diesen
kleinen roten Häuschen denen ich so viel begegne. Es gibt nur ein Raum, darin steht ein Bett, einen Tisch
mit 4 Stühlen und ein Kleiderschrank.
Kanal in Rauma |
Stadthaus in Rauma |
Scheune zum Zelt aufstellen |
Tag 16: Di. 01.07.08 von Rauma bis Turku
Kilometer 181.78 = Total 1941.96
Höhenmeter 455 = Total 8256
Stationen: Laitila, Mynemäki, Raisio, Turku
Auf den Weg nach Turku |
Selbstporträt beim Picknick |
Kirche von Mynamaki Häuschen und Scheunen überall verstreut |
Ich verabschiede mich von der Bäuerin. Geld für die Übernachtung will
sie nicht. Zum einpacken gibt es nichts, ausser meinen Schlafsack. So bin ich schon 07.00h auf dem Weg nach Pori.
Im Touristeninfo bekomme ich die Abfahrzeiten und Preise für die Überfahrt von Turku nach Stockholm,
29. So kann ich mich einrichten zur rechten Zeit dort zu sein. Das Fräulein sagt mir ferner das Rauma die
Sehenswertere Stadt ist als Pori. Es ist sogar als Kulturerbe Eingetragen.
Nach der Mittagpause in Rauma hat sich der Wind zu meinen Günsten gedreht und komme sehr schnell voran. Ohne
grosse Anstrengung erreiche ich 35 Km/h. In Turku erkundige ich mich wo ich morgen einchecken kann.
Fazit Finnland: Tagen 11 Kilometer 1388 Höhenmeter 3133 Temperatur 18º bis 20º Gute und viele Velowege. Von Norwegen bis Sodankylä ziemlich rauf und runter, nachher flacher. Viele Moskitos bis Kemi. Entlang dem Bottnischer Meeresbusen keine Moskitos mehr. Essen: Fast überall kann man für 8 bis 10 ein offenes Büffet bekommen. Es besteht aus 2 Tellern. Auf dem ersten kann man meistens auswählen zwischen Fisch oder Fleisch mit Gemüsebeilage, Kartoffelpüree oder gekochte Kartoffeln. Manchmal Reiss oder Teigwahren. Der 2. Teller ist für das Salatbüffet. Dessert und Kaffee ist inbegriffen. Sprache: Fast alle sprechen English. Die Jugend, für meine Ohren perfekt, und die ältere Generation sehr gut. An der Küste von Kokkola bis Turku Schwedisch und Finnisch. Der Wind: Hat mich viel Anstrengung gekostet. Wie ich gehört habe, kann man grob sagen, im Winter Nordwind und ab Mitte Juni Südwind. |
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Tag 17: Mit. 02.07.08 Mit der Fähre
von Turku nach Stockholm via den Åland Inseln.
Kilometer 8.38 = Total 1950.34
Höhenmeter 25 = Total 8281
12 Stunden Viking Line |
Entlang hunderte kleinen Inseln |
Um 06.00h breche ich mein Zelt ab, nehme Frühstück und begebe mich zur Fähre.
Die Überfahrt (08.45 bis 21.00) ist ein Genuss. Es gibt auch noch eine Nachtfähre. Ein Radfahrer, den
ich Unterwegs getroffen habe, hat mir empfohlen die Überfahrt am Tag zu machen denn sie währe eine Augenweide.
Von den 12 Stunden fährt man nur 2 St. auf dem offenen Meer, sonst immer vorbei an kleinen Inseln. In Mariehamn
auf den Åland Inseln legt dass Schiff zum ein und aussteigen an.
Auf der Fähre unterhalte ich mich mit einer holländischen Familie die mit dem Velo Tagesausflüge
machen. Von ihr bekomme ich den "Rough Guide" von Skandinavien zum durchblättern. Ich notiere mir
einige Adressen, z.B. von der Jugendherberge in Stockholm.
In Stockholm angekommen frage ich einen jungen Mann mit Velo, ob er die Adresse der Jugendherberge kennt, er sagt
folgen sie mir ich werde sie hinführen.
9 Stunden geht die Fähre "Viking Line" an den hunderten von kleinen Inseln entlang. Eine sehr Kuzweiligen Fahrt. |
Tag 18: Do. 03.07.08 Sightseeing in Stockholm
und am Nachmittag weiter nach Gnesta.
Kilometer 87.63 = Total 2037.97
Höhenmeter 481 = Total 8762
Stationen: Södertälje, Järna, Gnesta
Velowege durch die Stadt |
Eine verzierte Strasse |
Denkmal |
Verschiedene Gebäude in Stockholm |
In der Jugendherberge nehme ich noch das Frühstück und dann ab zum Sightseeing
von Stockholm. Ich bekomme noch einen Plan von der Stadt und Tipps was ich unbedingt sehen soll. Zuerst das "City
Centre", dann der "Old Town". So fahre ich mit dem Velo 15 Km. durch die Stadt von einem Gebäude
zur anderen Sehenswürdigkeit. Die Strassen sind für so was Ideal, fast alles Velowege.
Ich wechsle soviel für Schwedische Kronen wie ich nötig habe. Nur grössere Beträge werden
in akzeptiert, für ein Kaffee oder Kuchen in einer Bäckerei nur S. Kronen.
Es ist schon Mittag als ich Stockholm verlasse. Es ist nicht ganz einfach mit dem Velo die Stadt zu verlassen (zu
viele Autobahnen und Velo Verbote). Viele Einheimische die ich frage wissen den Weg auch nicht, man ist hallt auf
das Auto fixiert. Bei einer Benzinstation habe ich erfolg.
In Södertälje in einer Bibliothek schreibe ich einen Sammelbrief. In Bibliotheken ist es entweder gratis
oder nur ein .
Ich fahre noch bis Gnesta wo ich mein Zelt auf einem frisch geschnittenen Rasen bei einer Tankstelle aufstellen
kann.
Die Oper von Stockholm |
Franzosen aus der Gegend von Nizza |
Naturreservat bei Mölnbo |
Kirche mit Friedhof vor Gnesta |
Rastplatz einer Tankstelle |
Gnesta |
Tag 19: Fr. 04.07.08 von Gnesta nach Askersby
Kilometer 124.56 = Total 2162.53
Höhenmeter 538 = Total 9300
Stationen: Stjarnhov, Flenn, Katerineholm, Vingåker, Askerby.
Alle paar Kilometer ein See zum |
baden |
Hügelige Landschaft |
Ob es meine innere Uhr oder die Sonne ist weiss ich nicht aber um 06.00h bin ich wach
und stehe auf. Um 07.30h beginne ich einen neuen Velotag. Heute fahre ich durch eine sehr abwechslungsreiche Gegend,
mal links mal rechts ein See. Die gut ausgebaute Strasse geht immer rauf und runter, nur 10 - 20 Meter. Wenn ich
gut Gas gebe reicht es bis zur nächsten Kuppe ohne zu schalten. Es wird langsam ein Spiel, vorher ab zu schätzen
ob ich die nächste schaffe.
Gegen Mittag erreiche ich einen See wo einige Familien schon am Baden sind. Es ist zu verlockend vorbei zu fahren
und schon schwimme ich einige Runden.
In Flens bin ich noch rechtzeitig um am Büffet mit zu machen. Den Kaffee am Schluss kann ich nach belieben
Nachfüllen, wie in de USA.
In Katrineholm komme ich mit zwei Sanitäter ins Gespräch. In Schweden haben sie ein ähnliches System
wie in der Schweiz. Ein Chauffeur mit Sanitäter Ausbildung und ein Krankenpfleger. Wenn es schlimm aussieht
können sie auch die Anästhesie anfordern. Von diesen beiden erfahre ich, dass es nicht möglich ist
mit dem Velo nach Mariestad zu fahren. Die E 20 ist teilweise zur Autobahn ausgebaut. Deshalb ändere ich meinen
Plan und werde entlang den Vattern See nach Göteborg fahren.
Ich fahre noch bis zum Hjälmaren See um ein Plätzchen für die Nacht zu suchen.
Bauernhof |
Vingaker |
Ganzes Feld mit wilden Blumen |
Tag 20: Sa. 05.07.08 von Askerby bis Karlborg
Kilometer 123.40 = Total 2285.93
Höhenmeter 517 = Total 9817
Stationen: Kumia, Askersund, Olshammar, Karlborg
Askersund |
Nach ca. 20 Km. nehme ich in Kumla in einer Konditorei mein zweites Frühstück
ein.
Die beiden Sanitäter von gestern sagten, dass es nicht möglich ist mit dem Velo nach Mariestad zu fahren
deshalb ändere ich meine geplante Route in dem ich jetzt Richtung Askersund anstatt Laxå fahre.
In Askersund kaufe ich in einem Supermarkt für den morgigen Sonntag ein. Ich frage eine Frau etwas über
ein Produkt. Sie will wissen ob ich Deutsch spreche. An der Kasse stehe ich hinter ihr und höre dass sie mit
ihr Mann Schweizer Dialekt spricht. Sie kommen aus Zürich aber haben Jahre in Beinwil am See gewohnt, also
halbe Aargauer sind.
Zwischen Askersund und Karlsborg kommt mir ein Italiener entgegen. Ein Mailänder, der über den Gotthard
und via Deutschland nach Schweden gefahren ist. Ich kann ihm einige Tipps über den Weg nach dem Nordkap geben
und er mir über die Route die er schon hinter sich hat.
Vättern See |
Askersund |
Ein Italiener aus Mailand |
Tag 21: So. 06.07.08 von Karlsborg nach
Vara
Kilometer 114.14 = Total 2400.07
Höhenmeter 399 = Total 10216
Stationen: Tibro, Skövde, Skara, Vara
Bauernhof |
Prähistorisches Grab (Haelkista) |
und eine Kirche vis a vis |
Der heutige Tag ist geprägt von Regen. Das Zelt muss ich nass einpacken und im
Regen weiter fahren. Nach 50 Km. komme ich in Skövde an. Ich habe mich eingerichtet um im Regen zu fahren.
Mit Poncho und Gamaschen bin ich gut geschützt und schwitze nicht. Ich mache mit diesem Wetter keine extra
Runde in der Stadt sondern suche ein Restaurant zum Mittagessen.
Am Nachmittag fahre ich nach Skara dessen Einkaufzentrum am Sonntag geöffnet ist. Hier mache ich eine Verschnaufpause
und sehe auf meiner Karte das es nur noch 30 Km. sind bis Vara und dass ist gut zu machen.
Auf dem Weg nach Vara hört es endlich auf zu Regnen. So kann ich das Zelt in aller Ruhe aufstellen.
Verschnaufpause in Skara |
Picknick und Zelt trocknen |
Tag 22: Mo. 07.07.08 von Vara nach Göteborg
(Frederikshavn)
Kilometer 132.80 = Total 2532.87
Höhenmeter 437 = Total 10653
Stationen: Vårgårda, Alingsås, Lerum, Göteborg
Göteborg Kanal |
Göteborg von der Fähre |
Göteborg - Fredrikshavn |
Beim aufstehe bin froh das es ausgeregnet hat. Der Wind kommt aus der richtigen Richtung,
es wird immer heller. Als ich gegen Mittag in Alingsås ankomme scheint sogar die Sonne. Ich nehme die Gelegenheit
wahr um alles was nass geworden ist während dem Picknick zu trocken.
15 Km. nach Alingsås beginnt die Autobahn nach Göteborg, doch die alte Strasse ist jetzt ideal für
das Velo.
Ich mache noch eine Sightseeingtour durch Göteborg und dann dem Kanal entlang zum Hafen.
Am Ticketschalter erfahre ich, dass die nächste Fähre nach Fredrikshavn in 15 Minuten abfährt. Wenn
ich schnell mache wird es noch reichen. Die Frau am Schalter wird die Fähre informieren, dass ich zur Fähre
unterwegs bin und sie auf mich warten sollen.
Alles geht wie geplant, nach mir geht die Ladeluke zu.
Nach 2 Stunden Schifffahrt beginnt das Nächste Land, Dänemark in Frederikshavn.
Fazit Schweden: Tagen 6 Kilometer 562 Höhenmeter 2377 Von Stockholm nach Göteborg, quer durch Südschweden. Es ist einiges hügeliger als entlang dem Bottmischen Meeresbusen in Finnland. Die Strassen: Wie in Norwegen und Finnland sehr gut, aber weniger Velowege als in Finnland. Das Essen: Wie in Finnland, meist offenes Büffet für 8 bis 10. Sprache: Zweitsprache ist Englisch. Wetter: Einige Tage Regen und Wind von Westen. |
|
Tag 23: Di. 08.07.08 Von Frederikshavn nach
Gunderup
Kilometer 69.82 = Total 2602.69
Höhenmeter 247 = Total 10900
Stationen: Saeby, Frauenskjold, Hjallerup,
Pulverturm 1686-1690 Frederikshavn. Stand früher auf einer Landzunge 100m. im Meer. "Knudtornet" genannt |
Auf dem Land Richtung Alborg |
Kartoffelfeld (Hauptnahrungsmittel in Skandinavien) |
Auf dem Land im norden von Dänemark |
Einige Gebäude die den Eindruck der Stadt Ålborg vermitteln sollten |
Die Landschaft ist merklich anders als in Schweden. Die Hügel sind sanfter, die
Häuser kleiner, Parterre und dann gleich das Dach darauf.
Die E180 hat viele Velowege und ist kaum befahren, denn die Autobahn E45 läuft in etwa Parallel.
In der ersten Bank die ich sehe kaufe ich Dänische Kronen, denn auch hier sind kleinere Beträge nur mit
Kronen zu bezahlen. Ich bekomme gleichzeitig eine Umrechnungstabelle damit ich mich an die Kronen gewöhnen
kann.
Vis a Vis ist eine Konditorei die auch Kaffee anbietet. Ich habe bemerkt, dass das Getreide anders aussieht als
bei uns und frage die Bäckersfrau ob es eine andere Sorte ist. Dazu sagt sie das folgende; Im Frühling
war es viel zu trocken, das Getreide konnte nicht richtig wachsen und jetzt wo es reifen soll ist es zu nass, es
ist eine sehr schlechte Ernte zu erwarten.
Im nächsten Dorf fahre ich an einem Hallenbad vorbei. Ich sage der Kassiererin das ich nicht Baden will nur
Duschen und das ist für 1 OK.
Im gleichen Dorf finde ich eine "Launderette" denn es wird Zeit die Wäsche zu waschen.
Ich bin angenehm überrascht von Ålborg. Wunderschöne Gebäude mit viel Fachwerk prägen
die Stadt. In der Bibliothek schaue ich meine Mails nach und versende einige. Die Zeit vergeht so schnell das ich
erst 18.00 Ålborg verlasse. Nach 10 Km komme ich an einer Tankstelle vorbei mit viel Umschwung. Als ich den
Besitzer frage ob ich mein Zelt hier aufstellen kann, ist es für ihm selbstverständlich.
Typische Landschaft in Dänemark |
Die Kirchen bestehen aus 3 Teilen |
Die immer anzutreffenden Windräder |
Hadsund am Mariager Fjord |
Tag 24: Mit. 09.07.08 von Gunderup nach
Nykøbing
Kilometer: 124.31 = Total 2727
Höhenmeter 713 = Total 11613
Stationen: Hadsund, Randers, Århus, mit der Fähre nach der Insel Sjaelland. (Odde)
Das Städtchen Randers mit Monument |
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Bauernhöfe auf dem Weg nach Århus |
Letzte Nacht hat es geregnet ich werde jedoch von der Sonne geweckt. Die Tankstelle
ist schon geöffnet und ich nehme dort eine warme Schokomilch.
Nach 30 Km. mache ich in Hadsund auf einem Bänkchen am Hafen die erste Pause. Die Sonne ist so schön
warm, mein Zelt ist im nu trocken. Es kommt ein Paar vorbei das sehr interessiert an meine Reise ist. Wenn ich
etwas brauche steht Ihr Appartement zu meiner Verfügung, z.B. könne ich eine Dusche nehmen. (Sieht man
es mir an? Ich war doch gestern erst im Hallenbad). Ich finde es sehr grosszügig aber meine Reise geht weiter.
Das nächste Städtchen Randers ist wieder ein Juwel. Zeit für den Nachmittag "cup of tea".
Nach einem Restaurant muss ich nicht suchen, denn in der Fussgängerfreienstrasse gibt es viele Gelegenheiten,
überall stehen Tische und Stühle vor den Restaurants.
In Århus erfahre ich das die Fähre erst 18.00h nach Odde fährt, also genug Zeit um Århus
genauer an zu sehen.
Als die Fähre mich in Odde absetzt ist kein Wölkchen am Himmel zu sehen, ein wunderschöner Sommerabend.
Die Landzunge von Odde zu befahren ist ein Traum. Manchmal sieht man auf beiden Seiten das Meer.
Kurz vor Nykøbing kann ich mein Zelt auf einem Bauernhof aufstellen.
Tag 25: Do. 10.07.08 von Nykøbing
nach Charlottenlund (= Kopenhagen)
Kilometer 88.10 = Total 2815.10
Höhenmeter 311 = Total 11924
Stationen: Mit der Fähre von Røvig nach Hundested, Frederiksvaerk, Skaevinge, Uvelse, Lynge, Farum,
Charlottenlund.
Ein herrlicher Abend auf der Landzunge |
"Sjaellands Odde" |
Bauernhof |
Picknick Plätzchen |
Landzunge Odde |
Ich wollte Südlich vom Isefjord Jaegerspris fahren aber die E 21 ist für Velos
nicht erlaubt, doch es führen viele Wege nach Rom.
Nach 15 Km. muss ich auf die Fähre nach Hundested warten. Ein Mann der an meiner Reise interessierter ist,
unterstreicht alle kleinen Dörfchen auf meine Karte denen ich folgen soll. Er versichert mir dass dies der
beste und ruhigste Weg ist um nach Kopenhagen zu kommen. Ich habe keinen Grund ihm nicht zu glauben, ich fahre
durch eine Wunderschöne Gegend mit fast keinem Verkehr.
Für die 25 Minuten überfahrt bezahle ich 7,6 = Fr. 12,30
In Sangerup treffe ich eine passionierte Velofahrerin. Sie sagt mir wo ich gut essen kann und dass es dort anschliessend
sogar gratis Kaffee gibt.
Der Zeltplatz von Charlottenlund ist 7 Km. nördlich vom Zentrum von Kopenhagen gelegen. Es ist eine alte Festung
mit 8 Kanonen, Richtung See aufgestellt.
Uebernachtung auf dem Bauernhof |
Die Landzunge Odde in der Abensonne |
Sanft hügeliges Land dem ganzen Weg entlang |
Schnuckeliges Häuschen |
Auf dem Land sind die Dächer fast alle aus Stroh |
Der Hafen von Rovig von der Fähre aufgenommen |
Tag 26: Fr. 11.07.08 von Kopenhagen nach
Vordingborg.
Kilometer 97.61 = Total 2912.71
Höhenmeter 261 = Total 12185
Stationen: Die Nationalstrasse 151 via Køge Rønnede, Ørslev, Vordingborg.
Festung Charlottenlund mit 8 Kanonen |
Velo in eine anderen Ausführung |
Die Kleine Meerjungfrau |
Wachablösung |
Frederikskirche |
Alte Börse und Christiansborg |
Stadt Kopenhagen |
Bis zur Meerjungfrau sind es nur 7 Km. und ein bisschen weiter ist schon das Zentrum
von Kopenhagen. Ich komme gerade zur Wachablösung und sehe wie die, mit Bärenmützen bekleideten
Männchen, im Stechschritt davon marschieren.
Beeindruckend ist die sehr grosse Frederikskirche, sie ist dem Petersdom nachgebaut. Mit dem Bau wurde 1740 begonnen
und wegen Geldmangel erst 1894 fertig gestellt.
Am Nachmittag verlasse ich Kopenhagen und fahre der Køge Bucht entlang auf der 151. Der Wind wird unangenehm
stark, deshalb mache ich Pause. Gegen Abend als sich der Wind gelegt hat, fahre ich weiter. Ab Køge verläuft
die 151 landeinwärts und folge ihr bis Vordingborg.
Dänemark ist ein ideales Land zum Velo fahren, es wundert mich das ich fast keine Tourenfahrer sehe.
Auf dem Land von |
Kopenhagen nach Koge |
Das Städtchen Koge |
und Umgebung |
Eine friedliche Landschaft |
Die 2 bis 3 Km. lange Brücke über den Storstrømmen |
Tag 27: Sa. 12.07.08 von Vordingborg, Rødby,
Puttgarden, Heiligenhafen (Deutschland)
Kilometer 105.55 = Total 3018.26
Höhenmeter 275 = Total 12460
Stationen: Sakskøbing, Rødby, Puttgarden, Fehmarnbrücke, Heiligenhafen
Guldborg Brücke |
Sakskøbing, Mittagstisch in gemütlicher Athmosphäre |
Hier sind Windmühlen angebracht |
Ein Kanadisches Paar nach Kopenhagen |
Soooo stark ist der Wind |
In Vordingborg nehme ich das Frühstück ein bevor ich weiterfahre über
die 2 Km. lange Brücke der Storstrømmen. Nach ca. 10 Km. kommt die zweite Brücke zur nächsten
Insel.
Kurz vor Rødby begegne ich einem Kanadisches Paar die in Amsterdam gestartet sind und nach Kopenhagen unterwegs
sind.
Die Fähre von Rødby bis Puttgarden braucht 45 Minuten und kostet 14.
Bye bye Skandinavien, hallo Germany.
Nach weitere 23 Km. komme ich zur Fehmarnsbrücke. Sie hat auf der Westseite einen extra Weg der als Radweg
bezeichnet ist aber verboten ist für Radfahrer. Der Grund wird sein, dass das Gelände sehr tief ist (Sattelhöhe)
und man bei starker Seitenwind, wie heute, leicht über das Gelände fallen könnte. In Heiligenhafen,
findet jetzt einen Fest statt und für mich ist es für heute Endstation.
Fazit Dänemark: Tagen 5 Kilometer 480 Höhenmeter 1753 Dänemark ist etwas lieblicher, sanftere Hügel und kleinere Häuser, keine Holzhäuser wie in Schweden, ein ideales Land zum Velo fahren. Die grösseren Städte wie Ålborg, Århus und Kopenhagen haben mich angenehm überrascht. Schöne Gebäude mit viel Fachwerk. Die Strassen sind, wie überall in Skandinavien sehr gut, mit vielen Velowegen die gut Ausgeschildert sind. |
|
Bye bye Skandinavien, hallo Germany.
Der Hafen von Heiligenhafen.Dort sein Schiff zu finden ist nicht einfach |
Fehmarnsundbrücke |
Tag 28: So. 13.07.08 von Heiligenhafen bis
Kellinghusen.
Kilometer 123.31 = Total 3141.57
Höhenmeter 328 = Total 12788
Stationen: Oldenburg. Lütjenburg, Plön, Neumünster, Kellinghusen.
Mond und Getreide |
Marktplatz in Lütjenburg |
Bauernhof, ein kleines Königreich |
Holsteinische Schweiz ist etwas hügelig |
Sogar der Speicher hat ein Strohdach |
Ich fahre an diesem Sonntagmorgen via Oldenburg Richtung Lütjenburg. Wie fast alle
Städtchen hat auch Oldenburg einen grossen Marktplatz mit Terrassen, dessen Stühle und Tische zum Teil
noch nicht aufgestellt sind.
Man hat mir gesagt Lütjenburg soll noch schöner sein, das sind nur 20 Km. Es liegt auf einem Hügel
doch die Höhe hält sich in Grenzen.
Der Himmel ist blau, und auf den Terrassen am Marktplatz sitzen schon Leute bei einer Tasse Kaffee in der Sonne.
Es kommen soeben 5 Rennfahrer von einem Sonntagsausflug zurück und neben mir Platz nehmen. Sie sind sehr an
meiner Velo Reise interessiert.
Jetzt geht es immer wieder ein bisschen rauf und runter nach Plön. Vielleicht heisst es hier deshalb Holsteinische
Schweiz.
Eine Stadt an einem See hat immer seinen Reitz, so auch Plön wo ich meine Mittagpause mache.
Am späten Nachmittag komme ich in Neumünster an wo ein Fest statt fand. Marktleute sind ihre Stände
am aufräumen. Es müssen viele Menschen aus der Umgebung angereist sein, denn es wimmelt von Leuten.
Auf dem Weg nach Itzehoe frage ich eine junge Frau mit Velo welcher Weg dort Hinführt. Sie sagt, dass sie
auch in diese Richtung fährt und wir fahren gemeinsam bis Kellinghusen. Dort wird auf einem grossen Platz
ein Schauspiel vorgeführt. Wir können von einer Terrasse aus zuschauen. Weil es schon spät geworden
ist, steht Itzehoe für Morgen auf den Plan.
Kirchenportal und Flaniermeile von Plön |
Radhaus von Neumünster |
Unzälige Windräder hier in Schleswig-Holstein |
Fachwerkhaus vor Kellinghusen |
Tag 29: Mo. 14.07.08. von Kellinghusen nach
Zeven.
Kilometer 112.23 = Total 3253.80
Höhenmeter 151 = Total 12939
Stationen: Glückstadt, Stade, Harsefeld, Zeven
Haus am Kanal |
Er zeigt mir wie sein Rollstuhl zum Velo umgebaut wurde |
Landleben |
Ich fahre Südlich an Itzehoe vorbei und komme nach eine halbe Stunde in einem down-power-
Regen der ungefähr 10 Minuten anhält und sich dann wieder beruhigt. Es geht überland weiter durch
kleine Dörfer mit wenig Verkehr.
In Glückstadt nehme ich die Fähre die mich über die Elbe nach Wischhafen bringt. Der Regen hat aufgehört
aber der Wind zugenommen. Zum Glück gibt es in Wischhafen einen Richtungswechsel, Süd-Süd-Ost. Nun
habe ich wenigstens Seiten bis Rückenwind. Stade (Hansestadt) ist wieder so ein Juwel von Städtchen.
Nicht nur das Städtchen, auch das Wetter ist fotogen geworden.
Von Stade via Harsfeld nach Zeven folge ich die Deutsche Fachwerkstrasse.
Der Fischmarkt in Stade mit dem Kran |
Tag 30: Di. 15.07.08. von Zeven nach Bremen
(Dünsen)
Kilometer 90.57 = Total 3344.37
Höhenmeter 106 = Total 13045
Stationen: Lilienthal, Bremen, Heiligenrode, Dünsen.
Ein schöner Bauernhof mit Fachwerk |
Bin ich immer noch in Deutschland? |
Nach dem Frühstück gehe ich in Zeven nach der Bibliothek um die Mailpost nach
zu sehen. Ich hatte Frau Kassen ein Mail geschrieben, dass ich jetzt in Deutschland bin, sie hatte mich eingeladen
auf dem Weg vom Nordkap vorbei zu kommen. Ich hatte Fam. Kassen, vor einigen Jahren, auf den Jakobsweg kennengelernt
und wir sind seitdem mit Mail und Karten in Kontakt geblieben. Ich erfahre, dass sie am 4 Tage Marsch von Nijmegen
(Holland) teil nimmt, der findet ausgerechnet in diesen Tagen statt.
Ich fahre anstatt zur Fam. Kassen direkt ins Zentrum von Bremen.
Es ist erstaunlich wie gut das Stadtzentrum wieder aufgebaut wurde. Bremen war, wie die meisten Städte in
Deutschland arg vom Weltkrieg zerbombt worden.
Für Velofahrer ist es nicht so einfach den richtigen Weg aus der Stadt zu finden.
Schlussendlich klappt es doch und ich fahre wieder überland Richtung Wildeshausen.
Es regnet nicht aber die Wolken sehen bedrohlich aus. In Dünsen komme ich an einem Park vorbei mit überdecktem
Rundhäuschen, ca. 8 M. Durchmesser. Der ideale Platz mein Zelt auf zu stellen damit es morgen noch trocken
ist.
Wahrzeichen v. Bremen, Roland |
Heiligenrode |
Domshof |
Rathaus von Bremen |
Die Fachwerkstrasse |
Dünsen |
Tag 31: Mit. 16.07.08. Dünsen Emmen
(Holland)
Kilometer 139.05 = Total 3483.42
Höhenmeter 145 = Total 13190
Stationen: Wildeshausen, Cloppenburg, Haren, Emmen.
Marktplatz in Wildeshausen, leider ein bisschen nass |
Auch Norddeutschland hat viele Windräder |
Schönes Pferd mit Fohlen |
Brücke über die Ems |
Haren-Rütenbrocker Kanal |
Ein Dorf namens ERIKA |
Beim Aufstehen regnet es doch mein Zelt ist trocken. Ich richte mich dem Wetter entsprechend
ein und fahre um 07.00h. ab. In Cloppenburg sehe ich ein Hallenbad Zeichen und entschliesse mich ein paar Runden
zu schwimmen. Anschliessend suche ich eine Bäckerei auf und nehme dort das zweite Frühstück.
Auf meiner Karte sehe ich dass die holländische Grenze gut zu erreichen ist. Via Werlte, Sögel und Lathen
komme ich zur Ems. Dort überquere ich den Fluss und fahre den Haren-Rütenbrockerkanal entlang bis zur
Grenze.
Ich verlasse ein schönes Norddeutschland und |
beginne mit einem neuen Land |
Fazit Deutschland: Tagen 4 Kilometer 479 Höhenmeter 853 Bei Puttgarden beginne ich meine Tour durch Norddeutschland und bei Emmen erreiche ich Holland. Zuerst durch die hügelige Holsteinische Schweiz mit den vielen schönen Städtchen wie Lütjenburg und Plön. Es war fast eine Fortsetzung von Dänemark. Dann wird es flach wie ein Pfannkuchen aber nicht weniger Reizvoll. Die grossen Bauernhöfe, vielfach in Fachwerk gebaut, und vor allem die vielen Velowege haben mich beeindruckt. |
|
Tag 32: Do. 17.07.08. Von Emmen nach Kampen.
Kilometer 99.54 = Total 3582.96
Höhenmeter 40 = Total 13230
Stationen: Hoogeveen, Staphorst, Hasselt, Kampen.
Ihre erste mehrtägigeVelo-tour |
Gebäude in Eiform in Emmen |
Typischer Wegweiser in Holland |
Tourenfahrer aus Voorhout |
Nationalsport in Holland, "Hengelen". |
Ein Weg ohne Velostreifen findet man selten |
Es wird höchste Zeit meine Wäsche zu wachen, doch der einzige Waschsalon in
Emmen ist wegen Ferien geschlossen, so bleibt es beim Frühstück in Emmen. Ich fahre mit der Wäsche
weiter bis Hoogeveen. Dort erkundige ich mich nach dem Waschsalon und der Bibliothek. Der Waschsalon ist nicht
mal 100 Meter entfernt. Ich kann sie dort abgeben und in 1½ Stunde abholen. Diese Zeit reicht zum Mittagessen
und in der Bibliothek ein Mail zu schreiben. Der Mann im Waschsalon schreibt mir alle Dörfer auf denen ich
folgen soll um Überland nach Kampen zu kommen.
Unterwegs begegne ich einem Ehepaar mit beladenen Velos aus Voorhout (Nachbardorf von meinem Geburtsort). Sie sind
wie ich unterwegs auf einer längeren Tour Richtung Deutschland. Da wir in etwa im gleichen Alter sind und
ich in Voorhout zur Schule ging, tauschen wir gemeinsame Erinnerungen aus der Schulzeit aus.
Kurz vor Kampen mache ich für heute Schluss, denn ich hatte den ganzen Tag starken Gegenwind.
Die Häuser im osten von Holland |
haben meistens |
Dächer aus Riet |
Ein neues Rietdach ist fast fertig |
Meistens nur Eingeschossig |
Tag 33: Fr. 18.07.08. Von Kampen nach Loosdrecht.
Kilometer 103.54 = Total 3686.50
Höhenmeter 65 = Total 13295
Stationen: Elburg, Nunspeet, Harderwijk, Putten, Nijkerk, Hilversum, Loosdrecht.
Auf dem Deich |
Nunspeet |
Die letzte Karotte bekam ich |
Kampen aan de ijssel |
Gedächtnisshalle |
Denkmal |
6 X 100 stehen für 600 Opfer |
Von Kampen (meine Grossmutter, mütterlicherseits wuchs hier auf) gehe ich über
den Deich nach Elburg. Ich verlasse den Deich weil der Gegenwind zu stark ist.
Via Nunspeet komme ich nach Harderwijk, früher ein Fischerort am Südersee. Jetzt ist der See trocken
gelegt und übrig geblieben ist ein schmaler streifen Wasser von höchstens ein paar Km. Fische haben sie
trotzdem und ich nehme einen Häring als Vorspeise während der Kabeljou gebraten wird.
In Putten steht ein Mahnmal aus dem 2. Weltkrieg, es erinnert an ein furchtbares Ereignis. Ich sehe 6 Felder zu
100 Vierecken aus Buchs bepflanzt, 6 mal 100 macht 600, soviel Einwohner aus Putten kamen ins Konzentrationslager
und niemand ist zurück gekommen.
Von Baarn bis Hilversum fahre ich durch einen schönen Wald mit prächtigen Eichen und Buchen.
Um 18.00h stehe ich vor der Tür meines Bruders in Loosdrecht.
Zwischen Hilversum und Baarn |
Nachwuchs und Einkäufe alles hat platz |
5 Graue und 2 Weisse als Nachwuchs |
Tag 34: Sa. 19.07.08. von Loosdrecht nach
Noordwijk aan Zee.
Kilometer 77.02 = Total 3763.52
Höhenmeter 66 = Total 13361
Stationen: Breukelen, Nieuwkoop, Alphen, Leiden, Noordwijk.
Sohn Mike |
Mein Bruder Willie mit Ehefrau Ria |
Im Garten dieses Schlösschens wohnt |
ein Künstler. Ich habe dieses Bild diskret von hinten aufgenommen |
Ein eigenartiges Gefühl so zu wohnen |
Jeder hat sein eigenes Schiffchen |
Ein Moment warten bis ich weiter kann |
Amsterdam - Rijnkanal von Tiel bis A'dam |
Da wir zusammen gemütlich gefrühstückt haben wird es spät bis ich
nach Noordwijk abfahre. Mein Bruder wird am Nachmittag mit dem Auto nachkommen.
Ich habe ausgerechnet, dass ich zwischen 14.00h. und 15.00h. ankommen werde. Noch nie habe ich einen so starken
Gegenwind wie an diesem Tag erlebt. Vor allem dem "Alte Rijn" entlang von Alphen nach Leiden. (Am Abend
hörte ich von den Wettervorhersagen dass es Windstärke 7 Beauford war) Ich komme erst gegen 17.00h. bei
meine Schwester in Noordwijk an.
Aber vor lauter Freude des Wiedersehens habe ich die Strapatzen bald vergessen und hoffe, dass der Wind eine Weile
anhält denn übermorgen fahre ich hoffentlich mit Rückenwind gegen Osten.
Hier sieht man gut wie hoch das Grundwasser ist. |
Im Garten meines Bruders |
kann er nur 1 Meter graben bis er auf Grundwasser stösst. |
Gezwungene Verschnaufpause |
Leiden "de Zijlpoort" |
In Noordwijk angekommen |
Tag 35 und 36: So. Mo. 20 und 21.07.08 Ruhetagen
in Noordwijk.
Kilometer 0 = Total 3763.52
Höhenmeter 0 = Total 13361
Skulpturen am Strand |
Strand in Noordwijk, erhöht und verbreitert |
Meine jüngste Schwester Christel |
Seit meinen letzten besuch in Noordwijk hat sich einiges geändert.
Die Weltklimaerwärmung wird hier sehr ernst genommen und danach gehandelt. Die Dünen haben in Noordwijk
eine Schwachstelle wenn sich der Meeresspiegel erhöhen sollte. Deshalb haben sie letztes Jahr angefangen die
Schwachstellen zu erhöhen. Den Sand hat man von 20 Km. Entfernung von der Küste mit Röhren zu den
Dünen gespritzt und sie so erhöht und verbreitet. Im Frühling sind sie damit fertig geworden.
Nächstes Jahr kommt die Nachbargemeinde, Katwijk an die Reihe.
Noordwijk aan zee. Hier bin ich aufgewachsen |
Beide Schwestern mit ihren Kindern |
Tag 37: Di. 22.07.08 von Noordwijk nach
Oss
Kilometer 151.31 = Total 3914.83
Höhenmeter 40 = Total 13401
Stationen: Leiden, Alphen, Gouda. Kinderdijk, Gorinchem, Zaltbommel, Oss.
Nicht nur Ferien sondern Ganzjahres wohnungen |
Dieser Kanal liegt höher als das Weideland wo die Schafe grasen |
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Windmühle "de Valk" in Leiden |
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Es sieht aus wie Rhabarber jedoch ein bisschen zu grosse Blätter. |
Hier ist man eben dabei den Deich zu verstärken |
Ein Pärchen aus Thüringen |
Schon 07.00h. verlasse ich Noordwijk mit Oss als Ziel.
Zum ersten mahl habe ich, nach vielen, vielen Km. Rückenwind und komme sehr gut vorwärts. Jetzt wünsche
ich mir, ich hätte abstehende Ohren.
Ich fahre via Gouda nach Kinderdijk (östlich von Rotterdam)
Zwei Velofahrer mit Gepäcktaschen beladenen, sehen die Windmühlen an, von denen es hier so viele gibt.
Ich halte an und frage von wo sie kommen. Wir unterhalten uns im Englisch und sie antworten aus Moskau. Das ist
das erste mahl dass ich Velotouristen aus einem Oststaat treffe. Es freut mich dass auch sie die Möglichkeit
haben mit dem Velo den Westen zu besuchen. Einer gibt mir ein kleines Löffelchen aus holz zum Andenken. Etwas
weiter begegne ich einen Pärchen aus Thüringen. Für sie ist Rotterdam Endstation.
In Gorinchem mache ich Mittagpause. Dort fliesst der Fluss "Maas", in den Rhein (in Holland "de
Waal" genannt). Sie entspringt 10 Km. Östlich von Montigny le Roi (Departement Meuse) Frankreich. Ich
habe im Sinn diesem Fluss bis zur Quelle zu folgen.
10 Km. nach Gorinchem nehme ich die Fähre damit ich den Flusslauf auf den Damm nach Oss folgen kann.
Um 18.00h. stehe ich in Oss vor der Türe meiner Schwester Marianne.
Dieses Holzlöffelchen bekam ich als Andenken von den beiden Männern aus Moskau |
Kinderdijk mit den vielen Windmühlen |
Fähre über den Waal bei Herwijnen |
Tag 38: Mit. 23.07.08 Ruhetag in Oss.
3 velos 3 Randonneurs von "Kogamiyata" |
Klein aber gemütlich zum wohnen |
Die ganze Strasse bewegt sich nach oben |
Nach dem Frühstück gehen wir in die Stadt bummeln und kommen erst am Mittag wieder nach Hause. Wenn man sich ein Jahr nicht mehr gesehen hat, geht ein Tag viel zu schnell vorbei. Gegen Abend kommt ihre Tochter zum Abendessen Es gibt ein Indisches Gericht.
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Bei meine Schwester Marianne mit Tochter Brigitte |
Tag 39: Do. 24.07.08 Von Oss nach Roermond.
Kilometer 119.41 = Total 4034.24
Höhenmeter 128 = Total 13529
Stationen: Cuijk, Boxmeer, Venlo, Roermond.
Auf eine Brücke in Venlo |
Strasse in Roermond |
Unterwegs mit Bob Anhänger |
Der Maas in Roermond |
Nach dem Frühstück begleitet meine Schwester mich die ersten 30 Km. bis Cuijk.
Wir nehmen noch ein Abschiedskaffee und sie fährt zurück flussabwärts und ich Fuss aufwärts
Richtung Roermond.
In Venlo treffe ich ein Pärchen aus Deutschland vor einem Kakteengewächshaus.
Sie machen eine Hollandtour. Vor dem Eingang stehen Stühle und Tische zum ausruhen. Innen kann man Kaffee
holen und so ist alles Klar. Ich erfahre dass sie eine Botanikerin ist (Deshalb standen sie vor einem Gewächshaus).
Sie sind gut ausgerüstet mit Gepäcktaschen und er hat ein Bob Anhänger an seinem Rad.
Auf dem Marktplatz in Roermond sind, bei solch schönem Wetter, fast alle Stühle auf der Terrasse besetzt.
Eine Gruppe Radfahrer lädt mich auf einen Drink ein und ich muss erzählen wie meine Reise bis jetzt war.
Bei der Info erfahre ich, wo ich die Bibliothek und der Zeltplatz finde. In der Bibliothek melde ich mich bei Monique
und George in Maastricht an. Ich habe sie vor ein paar Jahre in Süd-Frankreich auf einer Tour kennen gelernt.
Weil George auch eine Website hat, ist der Kontakt geblieben. Sie sind kürzlich von dem Jakobsweg in Spanien
zurück gekommen und er arbeitet fleissig an seinem Reisebericht.
Georges und Monique's Homepage: Klicken sie hier
Tag 40: Fr. 25.07.08 von Roermond nach Maastricht.
Kilometer: 63 = Total 4097.24
Höhenmeter 133 = Total 13662
Stationen: Echt, Susteren, Sittard, Meersen, Maastricht.
Roermond |
12 Partner in Europa |
Bis man dort sein Velo gefunden hat! |
Sicht auf Maastricht mit St. Servaasbrücke |
Es ist nicht einfach Roermond nach Süden zu verlassen. Ich sehe keine Möglichkeit
auf die andere Strassenseite zu kommen und muss deswegen einen grossen Umweg durch ein Industriegebiet fahren.
Ich halte mich so nah an der Maas wie möglich, doch sehe den Fluss nur ab und zu.
Noch früh am Nachmittag stehe ich vor der Tür von Monique und George.
Ein herzlicher Empfang mit Kaffee und "Limburgse Vlaai" (eine Spezalität aus dieser Gegend). Am
Nachmittag bekomme ich von George eine "guided tour" angeboten. Er wohnt nur ein paar hundert Meter vom
Zentrum entfernt, deshalb gehen wir zu Fuss.
George hat sich im Garten eine schöne Laube gebaut, überdacht mit Weinreben. An diesem herrlichen Abend
wird es Mitternacht bis wir zu Bett gehen.
St. Servaas Kirche Maastricht |
Stadhuis Maastricht |
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Links:Einzige Stadtpforte in Maastricht und älteste in den Niederlanden 1299 |
Vrijthof ist die Flaniermeile von Maastricht |
Mit Monique und George in der Laube |
Fazit Holland: Velotage 6 Ruhetage 3 Kilometer 639 Höhenmeter 514 Von Emmen bis Noordwijk Gegenwind und ab Loosdrecht sehr Stark bis 7 Beauford. Dafür Rückenwind von Noordwijk nach Oss. Beeindruckend sind immer wieder die vielen Velowege. Man fühlt sich dadurch sicherer im Strassenverkehr und dass wird auch wohl der Grund sein das man hier selten Velofahrer mit einem Helm sieht. "Highlight" war der Besuch bei meinen Geschwistern und bei Monique und George in Maastricht. |
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Tag 41: Sa. 26.07.08 von Maastricht bis
Dinant (Be)
Kilometer 134.62 = Total 4231.86
Höhenmeter 212 = Total 13874
Stationen: Liège, Huy, Andenne, Namur, Dinant.
Grenzstein nl/be |
Auf den Jokobsweg |
Schiff zu verkaufen 150.000 |
Liège an der Maas |
So etwas haben sie hier auch |
Immer noch grosse Frachter |
Ich nehme Abschied von Monique und George begleitet mich die nächsten 30 Km. bis
Liège.
Er kennt sich in dieser Gegend aus. Wir nehmen die ruhigsten und schönsten Radwege, meistens entlang der Maas.
Auf der Brücke in Liège verabschieden wir uns und ich bin wieder auf mich selbst gestellt.
Auf der anderen Seite der Brücke sehe ich ein Schild mit "Revin" Radweg. Revin liegt an der Maas
aber in Frankreich. D.h. Ich kann die nächsten 2 Tage diesen Beschilderungen folgen. Am Boden auf der Brücke
sehe ich auch eine Jakobsmuschel aus Messing. Ich bin auf den Jakobsweg für diejenigen die aus dem Norden
kommen.
Ausser die letzten 15 Km. vor Dinant fahre ich diese Route ausschliesslich auf Radwegen. Dort wird es so miserabel
dass man nicht mehr von Radweg sprechen kann obwohl die Beschilderung als Radweg angezeigt ist.
Radwege mindestens eingezeichnet |
Ich nähere mich den Ardennen |
Namur |
Auf den Weg nach Schottland |
Sie haben es gar nicht eilig |
Auf dem Heimweg nach Berlin |
Die Maas noch ziemlich breit |
Dinant |
Fazit Belgien: Tagen 1½ Kilometer 136 Höhenmeter 223 Es ist nicht die schönste Strecke rundum Liège, viel Industrie. Erst ab Namur beginnen die Ardennen und die Landschaft wird schön. Radwege gibt es fast entlang der ganzen Meuse, wenn auch nicht separat dann doch eingezeichnet. |
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Tag 42: So. 27.07.08 von Dinant bis Charleville-Mezières.
Kilometer 102.41 = Total 4334.86
Höhenmeter 358 = Total 14232
Stationen: Givet, Fumay, Revin, Montherme, Charlevill-M.
Auf dem Weg nach Paris (Dinant) |
Das einzige Zeichen das ich in Frankreich bin |
Zurück nach Noordholland von eine Runde durch Frankreich |
Weil ich mich verschlafen habe, stehe ich eine Stunde später auf. Ein holländisches
Paar ist schon parat für die Weiterreise nach Paris. Wir reden noch ein wenig, machen noch Fotos und schon
sind sie weg.
Auf den Weg zur Grenze (13 Km.) treffe ich noch ein holländisches Paar. Sie sind auf dem Heimweg von Frankreich.
Givet ist die erste Stadt in Frankreich und für mich Zeit zur ersten Kaffeepause.
Es ist ein schöner Tag und die Temperatur steigt und steigt.
In Charleville angekommen frage ich einen Mann nach dem Zeltplatz. Er sagt, er habe sein Wagen 20 Meter von hier
parkiert, wenn ich einen Moment warten kann wird er mir vorfahren. So gesagt so getan. Er setzt mich vor einem
Supercamping mit Schwimmbad Restaurant und Internet Zugang, beim Eingang ab. Das alles für nur 07.15
Beim Nachtessen werde ich von einem Pärchen angesprochen das auch mit dem Rad unterwegs ist. Das gibt einen
kurzweiligen Abend.
Während dem essen gibt es ein Wärmegewitter, dessen Zentrum nicht weit weg sein kann.
Givet das erste Städchen in Frankreich |
Hier wird die Schifffahrt schwierig |
In Namur war dieser Radweg angegeben |
Der Nationalsport "pétanque" |
Hier fahren die Schiffe wieder |
Tag 43: Mo. 28.07.08 von Charleville-Meuzière
nach Verdun.
Kilometer 111.31 = Total 4445.58
Höhenmeter 710 = Total 14942
Stationen: Sedan, Mouzon, Stenay, Verdun.
Hier bei Mouzon ist die Meuse wieder schön breit. |
Mouzon |
Deutscher Friedhof 1914 - 1918 |
Eine friedliche Erntezeit |
Von Charlville nach Sedan fahre ich rechts von der Meuse. Ausgangs der Stadt erwische
ich die falsche Strasse, was ein Fehler ist denn es geht anstrengend 150 Meter hinauf. In Sedan wechsele ich die
Flusseite weil dort auf meine Karte einen Landweg eingezeichnet ist der entlang der Meuse verläuft.
Die Meuse wird zusehends schmaler, in Mouzon ist sie so untief das hier kein Schiff mehr fahren könnte, höchstens
ein Kajak. Später wird er wieder tiefer und ich sehe einige Schleusen.
Seit ich in Frankreich bin ist es Sommer geworden, heute 30º und ich muss einige male meine Velokleider wechseln.
Vor Verdun komme ich an Denkmähler vom ersten Weltkrieg vorbei. Auf der linken Strassenseite sehe ich einen
deutschen Friedhof. Dort liegen über 11000 Gefallene beerdigt. Nicht viel weiter ist der französische
Friedhof.
Der Zeltplatz in Verdun ist fest in holländischer Hand, man könnte meinen ich bin in Holland.
Friedlicher Verlauf der Meuse |
Kriegsdenkmal Im Hintergrund die Meuse. Wurde darum gekämpft? |
Abend Picknick vor Verdun |
Tag 44: Di. 29.07.08 von Verdun nach Neufchateau
Kilometer 118.03 = Total 4563.61
Höhenmeter 678 = Total 15629
Stationen: St.Mihiel, Commercy, Vaucouleurs, Neufchateau.
Zum Lesen bitte Klicken auf Bild |
Fanzösischer Friedhof 1914 - 1918 |
Eine Vielfalt von Wildblumen |
Aus diesem Dorf kam Jeanne D'arc |
Geburtshaus von Jeanne D'Arc |
Geburtshaus |
Der Zeltplatz liegt an der D 34 der Richtung Neufchateau führt.
Nach 35 Km erreiche ich St. Mihiel. Ich Suche einen Waschsalon und werde fündig. "Lavomatic" steht
angeschrieben. Ich bekomme langsam Routine mit diesen Maschinen. Sogar in Französischer Sprache gelingt es
mir sie zu bedienen.
Hier in Frankreich kann ich nicht damit rechnen etwas in Englisch zu Lesen und auch die meisten Leuten können
oder wollen nicht Englisch sprechen. Frankreich ist von den 9 Ländern die ich durchfahren habe die schwierigste
Verständigung.
In der Zwischenzeit gehe ich zum "Supermarché" und danach muss ich nur noch den Trockner laufen
zu lassen. Anschliessend kann ich alles schön zusammen falten und in meinen Gepäcktaschen versorgen.
Kurz vor Neufchateau kommen mir zwei Tourenfahrer entgegen, zwei junge Männer aus der Türkei. Selten
sieht man Südländer mit beladenen Velos. Sie sind in Ankara gestartet und werden via Bergen (Norwegen)
nach Island fahren. Sie haben auch eine Website und die Adressen werden jetzt ausgetauscht, leider ist die Webseite
nur in Türkisch.
Der Meuse im Dorf von Jeanne D'Arc |
2 Weltenbummler aus Ankara (Türkei) |
Mein Cockpit |
Tag 45: Mit. 30.07.08 von Neufchateau nach
Luxeuil-le-Bains.
Kilometer 135.52 = Total 4699.13
Höhenmeter 1002 = Total 16631
Stationen: Bourmont, Montigny-le-Roi, Sources de la Meuse in Pouilly, Luxeuil.
In Tarifa angefangen und jetzt bis zum Nordkap |
Wasserscheide, links zur Nordsee rechts zum Mittelmeer |
Ein Köllner auf Frankreichtour |
In diesem Dorf ist die Quelle der Meuse |
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Heute werde ich die Quelle der Meuse erreichen. Ich folge die D74 bis Montigny-le-Roi.
Auf diesem Abschnitt treffe ich einen deutschen Velofahrer der in Tarifa (Süd Spanien) startete und unterwegs
zum Nordkap ist.
Meine Essen und Trinkvorrat geht zu ende. Leider ist Mittagzeit als ich dort ankomme und alle Geschäfte sind
geschlossen.
Jetzt beginnt die Suche nach der Quelle. 11 Km. die D 417 entlang und dann links ab nach Pouilly en Bassigny, dort
finde ich sie. Auf einer Mauer mit Messing Schild ist die ganze "Meuse" abgebildet von der Quelle bis
Gorinchem wo sie in den Rhein (Waal) fliesst. Unter dieser Mauer fliesst das Wasser ins Dorf. Dort nehme ich noch
ein Foto von der ersten Brücke über dieses noch kleine Bächlein.
Ich fahre die D 417 entlang Richtung Osten bis ich die Saone erreiche. Mein Wasservorrat ist zu ende und ich möchte
hier welches Kaufen. Ein Bauer sagt mir, dass das nächste Geschäft 15 Km. weiter entfernt ist. Er füllt
meine 1,½ Liter Wasserflasche mit frischem Quellwasser, ich bin ihm dafür sehr dankbar, denn es ist
wieder ein sehr heisser Tag.
Nach 15 Km stelle ich fest, dass die vermeintliche Einkaufsgelegenheit aufgelöst ist und die nächste
9 Km. weiter. Ich fahre noch bis Luxeuil le Bain, der teuerste Zeltplatz bis jetzt 16.80 = Fr 27.15
Am Abend werde ich von meinem Campingnachbar auf eine Tasse Kaffee und anschliessend ein Glass Wein eingeladen.
Die erste Abwasserverschmutzung in die jung Meuse, ganz unten im Bild |
Die erste Brücke |
Verlauf der Meuse |
Typisch fanzösisches Dorf |
Die Quelle. Ganz unten beginnt das Wasser zu fliessen. |
Die Saone, nicht weit entfernt von der Quelle |
Tag 46: Do. 31.07.08 von Luxeuil-le-Bains
nach Basel
Kilometer 124.72 = Total 4823.85
Höhenmeter 848 = Total 17479
Stationen: Lure, Belfort, Altkirch, Basel.
Waschhäuschen |
Viel Fachwerkhäuser im Elsass |
Da die N19 für Velos gesperrt ist, fahre ich ab Luxeuil via Lure nach Belfort über
Landstrassen. Ab Belfort nehme ich die D 419. Irgendwo zwischen Belfort und Altkirch erreiche ich das Elsass mit
sehr schönen Dörfchen dessen Nahmen enden fast alle auf willer, heim oder bach. Die Dorfer haben auffallend
schöne Bepflanzungen und sehr viel Fachwerkhäuser. Die ältere Generation spricht hier noch Elsässisch.
Von Altkirch bis Basel sind die Strassen sehr gerade rauf oder runter, leider keine Velostreifen mehr.
Beim Zollübergang Burgfelderstrasse erreiche ich die Schweiz.
Jetzt suche ich den Weg nach Kleinbasel denn dort wohnen meine langjährigen Freunde Maria und Francesco. Sie
empfangen mich sehr herzlich.
Morgen ist der Schweizer Nationaltag. In Basel wird das Feuerwerk um einen Tag vorverlegt. Am Abend sehen wir uns
auf der Dreirosenbrücke das Feuerwerk an.
Von Altkirch bis Basel geht es nur rauf und runter |
Schweizer Zollübergang |
Fazit Frankreich:
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Tag 47: Fr. 01.08.08 Von Basel nach Bremgarten
Kilometer 80.42 = Total 4904.27
Höhenmeter 562 = Total 18005
Stationen: Basel, Fricktal, Bözberg, Brugg, Mellingen, Bremgarten.
Blick von der Dreirosenbrücke wo heute abend das 1. August Feuerwerk stattfindet |
Ich fahre um 09.30h. in Basel ab. Die Temperatur ist etwas zurück gegangen aber
immer noch 20º.
Zwischen August und Rheinfelden habe ich noch einen Regenschauer zu überstehen, der letzte auf meinen bald
5000 Km. Reise.
Am ersten August sind alle Läden geschlossen sogar die meisten Restaurants. Es freut mich deshalb dass ich
in Frick eine Bäckerei finde die offen ist. Hier bekomme ich eine grosse Tasse Milchkaffee mit "Gipfeli".
Die letzte Hürde ist der Bözberg mit 569 Meter.
Am 01.August 08 um 15.00h. bin ich wieder zu Hause.
Durch das Fricktal nach Hause Die letzte Hürde, der Bözberg |
Gesternabend war das 1. August Feuerwerk in Basel, heute ist es in Bremgaten und ich bin zur rechten Zeit zurück.
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Zurück in Bremgarten |
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