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Eine Radtour entlang der ehemaligen Zuiderzeeküste, jetzt IJselmeer.(Holland) Juni 2018.

Gestern 24.06.2018 sind wir mit dem Auto von der Schweiz nach Ermelo (Holland) gefahren. Die beiden Fahrräder und das Gepäck verstauen wir im Peugeot Partner (ohne Demontage). Der Himmel ist bedeckt, deshalb ideal zum reisen.

Dam zum Flevopolder (Trocken gelegtes Land mit Lelystad und Almere)

Zuiderzee Radweg

Der Wasserweg vom Festland zum trocken gelegten Land ist mal breit, mal schmal.

Still gelegter Pumpmühle aber immer noch

einsatzfähig. Zum lesen auf Bild klicken

Spakenburg


L F steht für "lange fietsroute" (Fernradweg) Dies ist die Zuiderzeeroute >

Die Nummern am Vorabend aufschreiben und folgen, so kommt man ohne Karte aus.

Ermelo - Amsterdam

Erster Tag Montag 25.06 2018
Km. 81.73
Zeit 4:55h.

Wir können das Auto auf dem Camping "de Berkebomen" stehen lassen bis wir die Zuiderzee Umrundung von ca. 400 km gemacht haben.

Der ehemalige Zuiderzee hatte eine Fläche von 5.900 km² wovon die Hälfte trockengelegt wurde. Zum Vergleich, der Kanton Bern hat eine Fläche von 5.959 km².

Der Zeltplatz, ein ehemaliger Bauernhof, liegt 100 Meter vom Radweg entfernt. Der Radweg ist sehr gut mit (L. F.) Schildern gekennzeichnet (LF steht für lange fietsroute) = langer Radweg. Dazu kommen noch die "knooppunten Nummern". Diese schreibe ich am Vorabend auf und wir können ohne Karte den Nummern folgen. Auf meinem Handy habe ich von "meps.me" die Karte von Holland aufgeladen, damit wir zum Radweg zurückfinden wenn wir ihn verlassen wollen z.B. um eine Stadt oder ein Dorf näher anzuschauen. Meps.me funktioniert über Satellit und ist deshalb nicht an ein Abo oder WiFi gebunden und zeigt immer den Punkt wo ich gerade bin.
Eine genaue Karte der Route mit vielen Informationen bekommt man bei:
"winkel@fietsvakantiewinkel.nl"

Das erste Städtchen ist Spakenburg. Ein hübsches Fischerstädtchen als es noch Zuidersee war, jetzt liegen im Hafen nur noch Schiffe zum Freizeit Vergnügen.
Die Innenstadt ist nach wie vor ein wahres Juwel.
Weiter geht es nach Huizen. Bei Knotenpunkt 3 verlassen wir den Radweg um die Innenstadt anzusehen. Da der Radweg am Meer verläuft haben wir ihn bald wieder gefunden.
Via Muiderberg fahren wir nach Muiden. Eine alte Festungsstadt mit einer gewaltigen Festungsmauer. Muiden bedeutet Fluss der in einen See fliesst, wie IJsselmuiden, Arnemuiden oder Genemuiden. See oder Meer ist in der Holländischen Sprache einfacher zu unterscheiden als im Deutschen. Ganz einfach; Salzwasser ist See und Süsswasser ist Meer. Deshalb heisst "de Zuiderzee" jetzt
IJsselmeer weil das Salzwasser jetzt durch die Abtrennung der Afsluitdijk süss geworden ist. Eine gewaltige Auswirkung auf die Natur.
Nach 80 Kilometer finden wir ganz einfach den am Radweg liegenden Zeltplatz Zeeburg in Amsterdam. Wir bekommen ein ganz ruhiges Plätzchen von der Reception zugeteilt, weit weg von den vielen Zelten für junge Leute die Amsterdam besuchen wollen, denn der Zeltplatz liegt nur ca. 1 km vom Bahnhof entfernt.

Modernisiert mit Glas rundum als Wohnung

Unten die Schafe, oben Heuballen, auf

jeder Ecke ein Pfosten zur Höheeinstellung

do it yourself Fähre. Kurbeln zum fahren

Hier fährt man tatsächlich ski auf Kunstrasen

Zuerst ein Schiff und dann sind wir dran

Die Festungsstadt Muiden

Amsterdam - Hoorn

Zweiter Tag Dienstag 26.06.2018
Km. 59,46
Zeit 3:53 h.

Reception Camping Zeeburg Amsterdam

Brücke über den Fluss IJ

In der Ferne Monnickendam

Durch kleine Dörfer

und überall Wasser

Enten lassen es sich in der Sonne gut gehen

Entweder essen die Holländer gerne Schaffleisch oder es wird exportiert. ^ Kirchturm mit Glockenspiel aus einer der vielen Dörfer die wir besuchen >

Wir wollen heute nur bis Hoorn, eine relativ kurze Etappe. Deshalb haben wir es nicht eilig und machen uns zuerst das Frühstück. Die Küche ist gerade nebenan und Tische und Stühlen gibt es viele.
Ganz alte Fischerstädtchen liegen heute auf unserer Route wie Monnikendam, Volendam und Edam. Käse ist jetzt wohl ein grösserer Exportartikel als Fisch.
Der starke Nord-Ost Wind wird im laufe des Tages immer stärker, deshalb verweilen wir länger in diesen Städtchen und machen des öfteren eine Verschnaufpause.
In Hoorn verweilen wir den Nachmittag. An den reich verzierten Fassaden sieht man gut, dass es im Mittelalter eine wichtige und reiche Stadt war.
Der grosse Platz im Zentrum von Hoorn heisst roter Stein oder Käsemarkt. Ein schönes Gebäude ist der Waage.
Im Zentrum des Platzes steht ein übergrosses Bild von
Jan Pieterszoon Coen. Mitgestalter des damaligen Handelsimperiums "de Vereenigde Oostindische Compagnie". Er war auch Gründer von Batavia, jetzt Jakarta die Hauptstadt von Indonesien auf der Insel Java.
Der heutige Zeltplatz liegt etwas ausserhalb Hoorn und ist mit unserer Navigation leicht findbar. Ein wunderschöner Zeltplatz in einer niederstamm Birnenbaum Plantage. Jeder Platz ist von Birnenbäumchen umringt und sie tragen schon schöne Früchte.

Zugbrücke gibt es so einige

Könnte auch in Amsterdam sein

Kirchturm mit Glockenspiel

Die Heuernte hat begonnen. ^

Wappen von Hoorn >

Auf solche schönen Radwegen zu radeln ist ein Genuss.

Zentrum von Hoorn mit "de Waag"

Jan Pieterzoon Coen, eine umstrittene Figur.

Zeltplatz in ein Birnbaumgarten

Hoorn (Wijdenes) - Wieringen

Dritter Tag 27.06.2018
Km. 61.11
Zeit. 3: 35

Nach 10 km sind wir wieder auf der Zuiderzee Route die auf dem Deich entlang dem See verläuft.
Die erste Stadt ist
Enkhuizen ein Städtchen mit einer schönen Altstadt. Enkhuizen war früher das Zentrum der Heringfischerei der Zuiderzee. Jetzt ist Wassersport das touristische Zentrum. Es besitzt auch ein "buitenmuseum" Gebäude die rund um den Zuiderzee abgerissen wurden und hier wieder aufgebaut. In der Schweiz gibt es einen ähnlichen Park der heisst Ballenberg.
In der Stadt machen wir die erste Pause in einer Kaffeestube mit typisch Holländischem Kuchen (gevulde koek). Die Holländer verarbeiten viele Mandeln in ihrem Gebäck, etwas das ich sehr schätze.

Zuiderzeemuseum in Enkhuizen. Zu vergleichen mit Ballenberg in der Scweiz.

Das gibt doch jedes mal ein Suchen bis man sein Schiffchen gefunden hat.

Leuchtturm kurz nach Enkhuizen.

Wervershoof mit Kirche aus dem Jahr 1667

Ein schöner Radweg auf dem Deich.

Auf einem Mäuerchen sitzen zwei Frauen die die gleiche Route fahren wie wir.
Wegen dem starken Gegenwind werden sie, statt über den Afsluitdijk, das Schiff nehmen, dass sie direkt nach Stavoren bringen wird.
Die Reise geht weiter auf den Deich entlang dem IJsselmeer via Andijk, Wervershoof nach Medemblick. Ab Medenblick war das Land links von uns auch einmal Zuidersee, gut zu erkennen an den geraden Kanälen und Strassen.
Die nächsten 30 Kilometer gibt es weder Dorf noch Stadt, deshalb kaufen wir auf unserer Sightseeingtour durchs Städtchen etwas fürs Nachtessen. Auf dem Naturzeltplatz "der Wald ruft" in Wieringen wird es wohl nichts zu essen geben, nehmen wir mal an.
Erstaunlich, was wir an Annehmlichkeiten auf dem Camping vorfinden. Ein Wintergarten mit einem gefüllten Kühlschrank, Kochgelegenheit, Mikrowelle und in einer Ecke eine gemütliche Sitzgelegenheit. Was man aus dem Kühlschrank nimmt kann man am nächsten Tag bezahlen.

Burg Radboud in Medemblick, eine Zwingburg aus dem Jah1288

Hafen mitten in der Stadt Medemblick. ^ <Stadthuis von Medenblick

Auserhalb der Stadt steht diese schöne Mühle. Ab hier fahren wir kerzengerade viele Kilometern gegen den Wind.

Zeltplatz "Der Wald ruft" in Wieringen. ^ <Martinuskirche mit Glockenspiel, es ist gerade 2 Uhr als wir vorbei fahren.

Wieringen - Stavoren

Vierter Tag Donnerstag 28. 06. 2018
Km. 78,11
Zeit.4:25h.

Weil dieser Zeltplatz so ein schöner Wintergarten hat mit allem Drum und Dran, machen wir uns zuerst noch das Frühstück.
Nach 8 km beginnen wir mit den 32 Kilometer "Afsluitdijk" (Deich der abschliesst). Es bläst ein kräftiger Nord-Ost Wind und in dieser Richtung werden wir fahren. Dafür haben wir prächtiges Wetter. Auf halbem Weg machen wir eine Kaffeepause, Thermosflasche mit kochendem Wasser haben wir dabei.
Am Ende des Deichs, in Zurich biegen wir rechts ab Richtung Süden. Nun haben wir Rückenwind. Ein herrliches Gefühl und fast verdoppelt sich die Geschwindigkeit.
Das erste Städtchen ist Makkum, auch hier machen wir ein Sightseeing. Wir treffen einen Mann mit Tandem. Hier sitzt man nicht hintereinander sondern nebeneinander. Er macht seine Ausflüge mit seinem Vater der im Altersheim lebt. Eine tolle Idee und toll die Konstruktion des Fahrrades.

"De Afsluitdijk". 32 Km. re. Salz, li Süsswasser.

Makkum in Friesland

Eine neue Konstruckzion nicht hinter einander sondern neben einander.

Makkum

Schleppnetz eines Garnelenfischers

Flickarbeit

Am Hafen treffen wir einen Garnelenfischer der sein Netz flickt. Das Netz gleitet über den Meeresboden aber die Flachfische können beidseits entweichen erklärt er uns.
Es geht viele Kilometer entlang dem Deich der von tausenden Schafen abgegrast wird. Was machen die Holländer mit all diesen Schafen?
In Workum machen wir nochmals Pause. Ich mache ein Foto vom "Museum Warkums Erfskip aan de Merk", ehemaliger Waage.
Nun geht es wieder zur Küste und wir radeln auf und hinter dem Deich Richtung Stavoren.
Stavoren ist eine Gemeinde von nur 1000 Einwohnern aber die erste Friese Gemeinschaft die das Stadtrecht bekam und eine ehemalige Hansestadt ist.
Der Zeltplatz ist fast ausgestorben, dass wird sich Mitte Juli ändern, wenn die Sommerferien beginnen. Es ist der am schlechtesten gepflegte Camping bis jetzt, aber dafür der teuerste.

Schleppnetz

Ein sehr sehr langer Deich voller Schafe.

Mit so viel Wasser wächst alles sehr üppig

Der vordere Teil ist Wohnhaus der Rest mit roten Ziegeln der Stall.

Es gibt immer noch viele traditionelle Windmühlen.

Museum, Warkums Erfskip aan de Merk = Marktplatz in Workum

Stavoren - Vollenhove

Fünfter Tag Freitag 29.06.2018
Km. 75,13
Zeit 4:19h.

Ab Stavoren dreht sich der Zuiderzeeroute auf dem Deich Richtung Osten d.h. Seitenwind bis Lemmer. Lemmer ist ein Badeort von über 10.000 Einwohnern am IJssemeer mit Hafen und Leuchtturm. Ein eigenartiger Turm, eine Metallkonstruktion mit Wendeltreppe.
Nach einer Fischmahlzeit, wir leben die letzten Tage fast nur von Fisch, fahren wir bis Ossenzijl gegen Osten. = Seitenwind und dann macht die Strecke einen Bogen Richtung Süden = Rückenwind.
Ab Ossenzijl fahren wir auf einem ganz schmalen Radweg entlang dem Kalenbergergracht. Er ist so schmal, dass man bei Gegenverkehr manchmal absteigen muss. Sehr viele kleine Brücken sind zu überqueren bei den man ein Anlauf nehmen muss damit man hinauf kommt.

Flagge der Provence Friesland.

Die viele Enten verunreinigen die Wiesen.

Meistens kommt der Wind von ?

Ein Schmaler Radstreifen entlang den Kalenbergergracht.>

< Oben der Nachwuchs, unten die Mutter auf Fröschjagt.

 

 

 

Viele kleine Brücken.

Ein Keller ist hier nicht möglich.

Hier machen wir eine Kaffeepause.

Nach Kalenberg kommen wir durch einen Weiler mit Namen Nederland. Ich wusste nicht, dass es ein Weiler gibt der den Namen des ganzen Landes trägt. Von Ossenzijl bis Nederland fahren wir durch einem Wald und Wasser Gebiet aber der Weg bleibt sehr schmal und romantisch.
Via Blokzijl kommen wir nach Vollenhove, ein kleines Städtchen mit etwas über 4000 Einwohnern. Nach einer Rundfahrt fahren wir zum Zeltplatz Kampererve, ein paar Kilometer ausserhalb Vollenhoven.
Ein kleiner aber feiner Campingplatz mit Bauernhof.

Alle paar 100 Metern eine kleine Brücke.

Ein Holzschuh (Klomp) an einer Schnur zum

eintreiben des Brückenzoll.

Dachdecker bei der Arbeit.

Die ander Seite.

Vollenhove.

Wasserpflanzen, diesmal in Gelb. ^

Brücken "amass".

< Bei Gegenverkehr wird es eng


Vollenhove - Ermelo

Sechster und letzter Tag der Umrundung der Zuiderzee. Samstag 30.06.2018
Km. 73.00 Totalumrundung = 428,54 Kilometer.
Zeit 4:07h.

Diesen Zeltplatz verlassen wir mit vom Kondenswasser nassen Zelten aber bei diesem schönen Wetter ist das kein Problem.
Der Zuiderzeeradweg führt quer durch Genemuiden so dass wir diesmal schon ein Sightseeing auf dem Weg machen können. Es ist wieder eine tolle Rad-strecke.So viele Häuser mit Strohdächern wie in Friesland und Overijsel hätte ich nicht erwartet. Der Strohdachdecker Beruf wird so schnell nicht aussterben.
Der Fluss IJssel (Abtrennung vom Rhein) trennt Kampen von IJsselmuiden.
Wir kaufen etwas Leckeres für die Kaffeepause, überqueren die grosse Brücke nach Kampen und machen es uns gemütlich am Kai. Es ist halb Kai halb Park, angenehm zum verweilen. In einer dieser Häuser am Kai in Kampen ist unsere Grossmutter, mütterlicher Seits, geboren und aufgewachsen aber welches und ob es überhaupt noch existiert wissen wir nicht.

Viele Strohdächer ^

2 Gingobäumchen zur Verkehrsberuhigung >

Brücke über die IJssel von IJsselmuiden nach Kampen

Ein schönes Picknick Bänkchen ^

< Koornmarkspoort in Kampen am Kai

Wir fahren bis Elburg (Hansestadt) entlang dem Drontermeer. Es ist die Abtrennung vom trocken gelegten Flevoland (2.3154 km²) mit Lelystad als Hauptstadt. Die ersten Bewohner kamen 1967 nach Lelystad und jetzt sind es schon über 77000 Einwohner.
Sehr viele kleine Inselchen haben sich gebildet zwischen dem Festland und dem trocken gelegten Flevoland, ein Paradies für die Vögel.
In Elburg ist ein Fest im gange. An verschiedenen Strassenecken spielen Musikkapellen und es wimmelt nur so von Leuten. Eine sehr gemütliche Atmosphäre.
Bis Harderwijk geht der Radweg entlang dem Veluwemeer er ist etwas breiter als das Drontermeer aber Flevoland ist gut sichtbar.
Kurz vor 5 Uhr sind wir in Harderwijk. Die Läden gehen bald zu aber Restaurants und vor allem der Fischladen bleiben noch länger offen wir haben wieder Glück.
Von Harderwijk bis zum Ausgangspunkt unserer Umrundung, Camping De Berkebomen, ist es nur eine viertel Stunde.
Wir sind froh, dass unser Auto noch unversehrt auf dem Zeltplatz steht, schlagen unsere Zelte auf und machen alles parat für Morgen. Wir fahren eineinhalb Stunde mit dem Auto nach Noordwijk, unserem Geburtsort. Dort besuchen wir unsere älteste Schwester und bleiben noch ein paar Tage.

Wohnhaus und Scheune mit Strohdächer ^

Vischpoort in Elburg >

In der Ferne das Drontenermeer mit sehr viel kleinen Inselchen. Eine prächtige Naturlandschaft für die Vögel

Bauernhof des Zeltplatz "De Berkebomen"

Am Schluss noch ein paar Tage in Noordwijk

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