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Eine Velotour durch die Niederlande

Von 5.bis 20. Juli 2010 fuhren wir mit dem Rad durch die Niederlande .

Für Holland hatten wir ausserordentlich schönes Wetter. (25º bis 39º) Am Tag 8 mussten wir für eine halbe Stunde Schutz suchen wegen eines heftigen Gewitterns mit Sturmböen die nicht alle Jahre vorkommen. Sogar Feuerwehr und Ambulanz kamen zum Einsatz. Bäume wurden ausgerissen und im Nachbarort, in dem wir uns aufhielten, wurden Wohnwagen buchstäblich durch die Luft gewirbelt und landeten in einem Weiher.

Zuerst etwas über die Stiftung "
Vrienden op de Fiets".
Eine Stiftung die zum Ziel hat Velofahrer oder Wanderer eine Unterkunft zu geben.
Als Mitglied (€ 7 Jahresbeitrag) bekommt man ein Büchlein zugesandt mit Adressen von 3900 Privatübernachtungen, über ganz Holland verteilt. Die Übernachtungskosten mit Frühstück variieren, sind aber maximal € 18.50. Elektrovelos aufladen 0,50 extra.


Unsere Velo-Tour beginnt in Amsterdam und endet in Oss. Es war beabsichtet die Niederlande zu umrunden und via Zeeland und Zuid-Holland zurück nach Amsterdam zu fahren. Leider mussten wir wegen Krankheit in der Familie die Tour in Oss beenden.

Hinter dem Bahnhof in Amsterdam liegt der Fluss Ij. Es verbindet das Ijmeer mit Ijmuiden an der Nordsee. Eine Abzweigung nennt sich "de Zaan" Ein Gebiet mit sehr viel Wasser. Es wimmelt nur so von Kanälen, Brücken und Seen.

Eine der vielen Schleusen

05. Juli 2010 Amsterdam - Alkmaar ( Zaandam, Zaanse Schans, de Rijp, Alkmaar )
Km. 61.05
Zeit 3:24

Um ca. 10:00h. kommen wir mit der City-Night-Line im Bahnhof Amsterdam an. Wir verlassen den Bahnhof am Hintereingang und sind so am richtigen Startpunkt für unser Tagesziel, Alkmaar, via dem Zaangebiet.
Nach 15 Km. entlang Kanälen und Flüsse, über Brücken und Schleusen sind wir in Zaandam.
Der Weg dahin ist gut ausgeschildert und wir sind vom Autoverkehr fast völlig getrennt, mit gekennzeichneten Velowegen.

Die Temperatur 26ºC kann nicht der Grund zur Schliessung sein. Es muss der Fussball match gewesen sein.

Wasserwelt "de Zaanstreek"

.

 

Bevor man etwas Grösseres bauen kann müssen zuerst Betonpfosten in den weichen Boden gerammt werden damit das Gebäude nicht aussieht wie der schiefe Turm von Pisa.

Unsere Reifen könnten ein bisschen mehr Luft vertragen und wir halten Ausschau nach einem Velogeschäft. Das Erste hat einen kleinen Zettel an der Türe mit einer sehr logischen Erklärung weshalb der Laden zu ist. Ist doch das Fussballfieber in Holland gut spürbar.
Wir haben letzte Nacht im Zug gut geschlafen, aber jetzt ist doch Zeit für ein gutes Frühstück.
De Zaanse Schans, ist ein Gebiet in Holland für Touristen, mit typische grünen Nordholländischen Häuser und Windmühlen. Holzsägemühlen, (Amsterdam benötigte damals viel Holz), Oel, Senf, und Farbmühlen waren die meistvorkommenden von den 650 Windmühlen in "de Zaan". Entlang der Zaan fahren wir bis de Rijp und Graft, zwei schmucke Dörfchen. Dieses Jahr haben wir beschlossen 3 bis max. 5 Stunden zu fahren, damit mehr Zeit bleibt zu verweilen und Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Gegen Abend kommen wir in Alkmaar an. Ich schalte mein Navigator ein und tippe die Adresse unserer Gastgeberin für heute Nacht ein. Die Frauenstimme des Navigators sagt mir genau wie wir durch die Stadt fahren müssen und plötzlich sagt sie in 100 Meter auf der rechten Strassenseite ist ihr Ziel. Wie die sich Auskennt!!!

de Zaanstreek

de Zaanse Schans

Grün ist für Nord-Holland typisch

Zaanse Schans

Rathaus von de Rijp

Es ist nicht das "Stadhuis von Amsterdam", sondern von de Rijp das zur gleicher Zeit gebaut wurden

und Nachbarort Graft

 

de Waag in Alkmaar

06 Juli 2010 Alkmaar - Medemblik ( Rustenburg, Avenhorn, Hoorn, Enkhuizen, Andijk, Medemblik )
Km. 76.64 = total 137.69
Zeit -4:13 = total ---7:39

Es wird wieder warm, also Jacke in die Gepäcktasche

Das damalige "Gasthuis" Krankenhaus aus dem Jahr 1563

Typisch Nord-Hollandische Idylle

Damals Hauptkirche, jetzt Kaufhaus

Schönes Giebeldach

Marktplatz mit Statue vom Sohn der Stadt Jan Pieterszoon Coen

Um den Weg zu finden sind die Kanäle manchmal gute Anhaltspunkte. Wir fahren dem Weg vom Norden her entlang dem Kanal bis ins Zentrum der Stadt und von dort halten wir uns an den Wegweiser Richtung Hoorn. Auf dem Deich und mit dem Wind im Rücken, entlang der Ringfahrt, erreichen wir eine schöne Geschwindigkeit und sind schon um 11:00h. in Hoorn.
Hoorn ist eine alte Stadt am Ijsselmeer. An den prächtigen Fassaden sieht man dass es im 16. und 17. Jahrhundert (das goldene Jahrhundert für Holland) eine wichtige Stadt war.
Das "Gasthuis" (Krankenhaus) mit seiner schönen Fassade stammt sogar aus dem Jahr 1563 und steht mitten im Zentrum. Wir laufen entlang der "Grote Kerk" (grosse Kirche) die verkauft wurde und jetzt ein Kaufhaus ist. Am Eingang macht das Schuhgeschäft Charles Vögele Switzerland mit einem Plakat auf sich aufmerksam.

Auf dem Marktplatz von Hoorn steht dieses schöne Haus mit vielen Dachfenster

Wir verlassen Hoorn durch dieses Tor

 

Dieses Haus neigt sich nach rechts und nach vorne

Auf dem Marktplatz, an der Stelle wo früher Hinrichtungen stattfanden, steht jetzt eine Statue von Jan Pietersz. Coen (1587-1629). Ein Sohn der Stadt der mit straffer Hand in den Holländischen Kolonien das Zepter führte. Die Südlichste Spitze von Süd-Amerika heisst Kap Hoorn. Ein andere Sohn der Stadt (der Endeckungsreisender W.C. Schouten) hat diese Passage endeckt.

Auf dem Deich bei Andijk

Das Endspiel rückt näher

Ich schätze die Höhe des Deiches etwa 8 Meter. Muss nicht gemäht werden

Wir wollen auf dem Deich, entlang dem Ijselmeer nach Enkhuizen. Eine ähnliche Stadt wie Hoorn welche ihre Blütezeit auch im goldenen Jahrhundert hatte.
Der Deich wird im Moment erhöht und verstärkt wie viele andere Schwachstellen in ganz Holland. Holland nimmt die Erderwärmung mit den zu erwarteten anstieg der Meere sehr ernst. Wir werden umgeleitet und kommen vor Andijk doch noch auf den Deich.
Vor Andijk biegt sich die Strasse Richtung Nord-Westen, d.h. Gegenwind und so kommt unsere Elektrounterstützung so richtig zum Einsatz.

Der Hafen von Enkhuizen

Der Hafen von Medemblik. Die Stadt bekam schon in 1289 Stadtsrechte

Rathaus von Medemblik

Bonifatius Kerk

07.Juli 2010 Medemblik - Franeker (Den Oever, Zurich, Harlingen, Franeker)
Km. 74.21 = total 211.90
Zeit -3:36 = total--11:15

Aufrechte Haltung, Einkäufe am Velo und in der Hand, so gebraucht ein Holländer sein Rad. Beachte den Radstreifen

Den Oever, letzter Ort in Nord-Holland

Die dunkelen Flecken auf dem Bild ist trocken gelegtes Land

Der Abschlussdeich nach Westen

Der Erbauer der "afsluitdijk" Dr.Lely

und der Sicht nach Osten

Wir fahren bei wechselnder Bewölkung aber vorwiegend sonnigem Wetter nach Den Oever, der Anfang der Afsluitdijk. Ein etwa 30 Kilometer kerzengerade Deich der die Provinzen Nord-Holland mit Friesland verbindet. Die Verbindung machte aus dem ehemaligen Zuidersee (Salzwasser) das Ijselmeer, jetzt Süsswasser.
Welch ein Glück, der Wind haben wir voll im Rücken. Den Elektrounterstützung schalten wir ab (sie Unterstützt nur bis 25 Km.h.) denn ohne grosse Anstrengung erreichen wir 25 bis 30 Km./h.
Nach 6 Km. erreichen wir das Monument vom Erbauer dieses Gigantische Bauwerk,
Dr.Lely.
Eine Fussgängerbrücke überquert die Fahrbahn und führt zum Aussichtsturm mit Aussicht nach beide Seiten. Den Oever ist gut sichtbar aber Friesland liegt hinter dem Horizont.
Das Restaurant ist fast ein kleines Museum mit vielen Fotos wie man damals diesen Deich gemacht hat.

Der este Ortschaft in Friesland

Harlingen am Waddensee

Das erste Dörfchen in Friesland heisst Zurich (ohne Umlaut) spricht es aber im Holländisch aus wie mit Umlaut.
In Harlingen ist Mittagpause. Ein hübsches Städtchen mit Hafen viele Kanälen und schmale Gassen.
In Franeker, unser Tagesziel, kommen wir schon früh an denn wir wollen das Museum von
Eise Eisinga besuchen.
Ein Amateur Astronom der in seine Freizeit ein Planetarium baute das bis heute noch genau funktioniert. Es ist das Älteste funktionierende Planetarium der Welt. (Vollendet 1781) Einmal im Jahr muss man nachstellen wegen wechselnden Temperatur Verhältnisse.

Radhaus von Franeker

Gracht in Harlingen

Planetarium in Franeker

"Korendragershuisje" Es liegt an einer Gracht. So konnte das Korn von überall hier her gebracht werden

Franeker ist durchzogen von Grachten und Kanälen

Ganz oben war unser Übernachtungs-Zimmer. Es war ausstaffiert nach Vorbild eines Holländischen Märchens

08.Juli 2010 Franeker - Dokkum ( Leeuwarden, Wyns, Budaard, Dokkum )
Km. 53.12 = total 265.02
Zeit -3: 20= total -14.35

"de Waag" in Leeuwarden

Der Schiefe Oldehove Turm

de Grote Kerk

het Oranjepoortje

Orgel der "Grote Kerk"

het Broodpoortje

Die Übernachtung mit Frühstück war wieder Super. Vielfach liegt ein Gästebuch auf und heute macht unsere Gastgeberin noch ein Foto fürs Gästebuch.
Wir haben wieder Rückenwind und sind im Nu in Leeuwarden die Hauptstadt von Friesland.
Nicht nur Pisa hat einen schiefen Turm. Auch Leeuwardens Oldehove Turm steht mindestens so schief. Dazu kommt noch das die Erbauer es korrigieren wollten und jetzt dasteht wie eine krumme Wurst. Die Turmspitze haben sie weggelassen wegen absinken des Bodens.
Etwas weiter steht "de Grote Kerk". Eine alte Kirche dessen Ursprung zurückgeht auf das 13.Jahrhundert. Bekannt ist das "Oranje Poortje" der Eingang war nur für den friesischen Stadthalter zugänglich. Es waren die direkten Vorfahren der jetzigen Königlichen Familie.
Daneben ist noch ein anderer Eingang "het Brood Poortje". Dadurch kamen die Geistlichen, um an den Armen und Hungernden, Brot zu verteilen.

Überland geht es weiter nach Dokkum

Friesischer Bauernhof

Dokkum

Rathaus in Dokkum. Es findet eben eine Hochzeit statt

Das Städtchen Dokkum mit vielen Kanälen

 

Martinskirche aus dem 15 Jh.

 

Überland geht es weiter nach Dokkum unser Tagesziel. Auch in dieses Städtchen gibt es so einiges zu sehen z.B. V. Die Martinus Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit einem Orgel auf der gespielt wird als wir sie betreten.
Ein Missionar aus Süd-England, der
Heilige Bonifatius, wurde hier in Dokkum im Jahr 755 erschlagen. Deshalb begegnet man in Friesland öfters seinen Nahmen.

Centrum von Dokkum

de Waag, aus dem Jahr 1598

Haus der Gastgeberin

09. Juli 2010 Dokkum - Groningen (Anjum, Lauersoog, Winsum )
Km.70.05 = total 335.07
Zeit 4:16 = total --18:51

Ueberland in Friesland

Alte Mühle und moderne Gewächshäuser

Lauwersmeer, Autostrasse, Veloweg und Deich zum Waddensee von.l.n.r.

Der Wind hat sich etwas gedreht aber der Gegenwind macht mit Elektro-Unterstützung kein Problem.
Über Anjum kommen wir zum Lauwersmeer. In 1969 wurde der Lauwerszee mit einem Deich vom Waddenzee getrennt. Die drei Clevering Schleusen sorgen für den Ausgleich des Wassers. Dies geschieht bei Ebbe.
In Lauersoog machen wir Kaffeepause. Auf einem Plakat wird mit frischem Kaffee und Kuchen Reklame gemacht, leider ist die Kaffeemaschine kaputt. Zum Glück gibt es noch andre Restaurants.

Kaffeepause

R.J. Clevering Schleusen

Entlang dem Lauersmeer kommen wir in Ulrum. Eine schöne alte Kirche fällt uns auf. Die Kirchentüre ist offen und wir gehen hinein. Wir erfahren dass in 1834 Hendrik de Cock, der damalige Geistlicher von Ulrum sich trennte von der Evangelische Kirche (Hervormde) und die Gereformeerde (Calvinistisch) Kirche gründete. Die Trennung von den zwei Evangelischen Kirchen in den Niederlande, Hervormde und Gereformeerde, fand hier in Ulrum seinen Ursprung.
Nach der Mittagpause in Winsum geht es zur Haupt und ehemalige Hansestadt (1282-1669) Groningen. Das Navigationsgerät bringt uns zuverlässig zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt und anschliessend zu unseren Gastgebern von "Vrienden op de Fiets"

Saftige Wiesen am Lauwersmeer

Holländische Idylle

 

Ulrum: Hier fand die Trennung statt

 

Dies sind nur die Stall und Scheune, das Wohnhaus ist auf der andere Strassenseite

Spitze der Martinikirche in Groningen

 

Die Aa Kirche in Groningen

10. Juli 2010 Groningen - Borger (Zuidlaardermeer, Gieten, Gasselterveld in der Hondsrug)
Km. 65.85 = total 400.92
Zeit -3:49 = total -22:40

Fluss bedeckt mit Bachbunge

Ein ungewöhnliches Wohnhaus

Bauernhaus in Groningen

Getreide Windmühle

Typischer Wegweiser für Radfahrer

Viele Wälder in der "Hondsrug"

Unsere Gastgeberin macht noch ein Paar Fotos um sie ins Gästebuch zu Kleben.
Der Reiseführer empfiehlt auch das Wallhouse zu besuchen welches im Süden von Groningen liegt. Ich tippe die Adresse ein und wir werden Quer durch die Stadt zum richtigen Ort geführt. Nach einer Weile sagt die Stimme; nach 100 Meter rechts, dass ist ihr Ziel auf der Linke Seite. Fantastisch diese neue Technologie.
Ein bisschen Fremdartig ist dieses Wallhouse schon. Eine Betonwand trennt zwei Gebäude. Architektur begeisterte aus allen Ländern Pilgern hierher. Für uns liegt es sowieso auf unserer Strecke.
Viel schöner ist die Fahrt durch den Süden von Groningen entlang eines kleinen Meeres, mit Wasserpflanzen bewachsene Flüsse, durch Wäldchen und das alles auf Radwegen.
Via das Zuidlaarder Meer, Annen und Eext kommen wir in der "Hondsrug". Wir haben diese Route gewählt weil der Hondsrug förmlich durchsetzt ist von "
Hunebedden". Es sind Prähistorische Grabstätten aus gewaltigen Gesteinsbrocken, rund 5000 Jahre alt. Es sind die älteste Spuren menschlicher Besiedelung der Niederlande.

Hunebed in Drente

Grösstes Hunebed der Niederlande in Borger

Auf X Km. Radwegen durch de Hondsrug kommen wir in den Hauptort der Hunebedden, Borger. Im Museum wird uns mittels eines Filmes erklärt weshalb solche Riesige Felsbrocken hier gelandet sind. Sie wurden durch das vordringende Gletschereis der Eiszeit von Skandinavien herangeschoben. In der nähe des Museums lieg auch das grösste Hunebed.
Unsere Gastgeberin ist in Maastricht in einem Konzert mit dem Violinist vom Maastrichter André Rieu. Der Gastgeber, ein passionierter Velofahrer, vertritt seine Frau bestens. Nach dem Nachtessen lädt er uns auf eine Tasse Kaffee ein.

Drentse Heide mit Hunebed

Picknickzeit

11 Juli 2010 Borger - Almelo (Emmen, Coevorden, Hardenberg)
Km. 94.00 = total 494.92
Zeit -5:12 = total --27:52

Weit und breit kein Auto in sicht

Der "Achterhoek" ist geprägt vom Landleben

Die ersten 20 Kilometer fahren wir durch den Wald. Die Radwegen sind übersäht mit Esten und Blätter welche der Sturm heuten Nacht von den Bäumen geweht hat. Ich habe vom Gewitter letzte Nacht nichts mitbekommen. Nach so einen warmen Tag wie Gestern mit über 35º war es eigentlich zu erwarten.
In Emmen schauen wir auf den Richtungsanzeiger und haben etwas Mühe heraus zu finden wie es weiter gehen soll. Ein Rennfahrer sieht unser Problem und offeriert uns soweit mit zu fahren bis wir wieder auf dem richtigen Weg sind.
Die Dörfchen sind wie ausgestorben. Ob es die Hitze oder der Sonntag ist kann ich nicht sagen. Überland begegnen wir doch noch vielen Radfahrer die den südländischen Temperaturen trotzen.
Heute Abend ist das Endspiel der Fussball Weltmeisterschaft Spanien - Holland. Ich mache meinen Gastgebern mut mit der Bemerkung, dass die Schweizer die Spanier mit 1-0 geschlagen haben und das werden die Holländer bestimmt auch können. Wir haben ein Fernsehgerät im Zimmer und ich schau mir das Spiel gegen Ende der 2. Hälfte an. Es ist für mich eine Überraschung, dass am Ende des Spieles die Spanier das einzige Tor schiessen.

Rote Schilder ist für Radfahrer

Blaue Schilder für Autos

Sogar Kreisel haben eigene Radwege

Ein neuer Bauernhof mit Reetdach

Das ist in Holland erlaubt

Eine Kirche für viele Religionen

12. Juli 2010 Almelo - Zelhem bei Doetichem (Delden, Haaksbergen, Eibergen, Lichtenvoorde, Varseveld, Doetichem)
Km. 87.05 = total 581.97
Zeit -5:02 = total -52:52

Durch viele Wälder und weit ab vom Autoverkehr kommen wir in Haaksbergen an. Es ist Montagmorgen und die meisten Läden sind geschlossen. Das was wir suchen, eine Bäckerei die offen ist für ein oder zwei Tassen Kaffee.
Zur Mittagzeit sind wir in Eibergen, dort haben wir Verwandte die wir das letzte Mal vor ca.50 Jahren gesehen haben. Das Informationsbüro ist schon geschlossen, deshalb sprechen wir eine junge Frau an. Sie kennt unsere Verwandten und führt uns gleich hin. Als wir uns Vorstellen erkennt Onkel Karl uns sogar beim Vornamen und wir werden herzlich empfangen.
Es ist wieder sehr Warm. Das Thermometer auf dem Velocomputer zeigt 39º. Natürlich ist es ab und zu der Sonne ausgesetzt aber wir fahren ja auch in der Sonne.
Als wir Richtung Lichtervoorde fahren verdunkelt sich der Himmel zusehends. Vielleicht erreichen wir das Städtchen noch um in einem Restaurant Schutz zu suchen, jedoch es reicht nicht mehr. Wir haben Glück dass eine Busshaltestelle genau so steht dass wir geschützt sind, denn die Sturmböen sind so heftig dass der Regen fast Horizontal hinunter kommt. Maximal eine halbe Stunde vergeht bis wir ohne Regenkleider weiterfahren können.
Plötzlich gehen die Sirenen von Feuerwehr, Polizei und Ambulanzfahrzeugen. Es muss also doch noch schlimmer gewesen sein als wir vermutet haben.
Ein Baum liegt auf dem Veloweg. Er ist mitsamt den Wurzeln ausgerissen worden und wir müssen einen Weg durch das Gestrüpp finden.
Um halb sieben kommen wir bei unserer Gastgeberin an und werden mit einer Tasse Tee begrüsst. Eine Tolle Sache mit "Vrienden op de Fiets"

Resultat von starken Windböen

Vuvusela braucht es nicht mehr

13. Juli 2010 Zelhem - Barneveld (Doesburg, Dieren, Loenen, Hoenderloo, Otterloo.)
Km 75.69 = total 657.66
Zeit -4:11 = total -37:05

Neben jeden Fahrweg ist auch ein Veloweg

Doesburg

 

Doesburg ehem. Bierbrauerei

Unsere Wirtin (jetzt 82 Jahren) hat früher ein Restaurant geführt, deswegen ist der Frühstücktisch so schön dekoriert.
Der erste Ort heisst Doesburg, ein altes Städtchen an dem Fluss IJssel.
Während ich ein Altes Haus mit schöner Fassade fotografiere, sagte ein Passant, dass hier das erste Bier gebraut wurde, jetzt sei es ein Restaurant.
Via Eerbeek fahren wir nach Loenen, das Tor zur
Veluwe.

In Doesburg überqueren wir die IJssel

Sogar in kleine Dörfer ist ein Veloweg sebstverständlich

Barneveld, ist der Landesteil der Braune Hühner. Und tatsächlich als wir in Barneveld hinein fahren, sehen wir auch schon die erste Hühnerfarm. Natürlich sind es Braune Hühner.
Am Abend werden wir von unseren Gastgebern zu einer Tasse Kaffee in den wunderschönen Garten eingeladen. Wir reden über allerlei Dinge und selbstverständlich auch über Hühner. Schauen sie mal aus dem Fenster sagt mein Gastgeber! Vis a Vis sehe ich das
Museum für Hüner.

 

So spart die Gemeinde Geld

mit one - man Arbeit

Achten sie auf die Radwege auf den Bildern. Nur so kann man verstehen dass der Holländer keinen Helm trägt. Ab und zu sieht man Rennfahrer oder Kinder mit einem Helm, jedoch sehr selten Erwachsene. Der Radfahrer kommt fast nicht mit dem Motorisierten Verkehr in Berührung. Ich sage "fast", denn es gibt Situationen wo man doch mit den Autos zu tun hat, vor allem in der Stadt.

14. Juli 2010 Barneveld - Oss (Ede, Wageningen, Andelst, Ochten,( Land van Maas en Waal)
Km. 83.03 = total 740.69
Zeit -4: 44 = total -41:49

Sprüche gefunden auf der Treppe eines Kaufhaus - Restaurant. Die Mutter sagt; wir gehen fein Essen

Heute haben wir 3 Flüsse zu überqueren. Der Neder-Rhein, (Bild) der Waal und der Maas.

dann kannst du zum Ort für kleine Mädchen

Süd-Holland hat weniger Wassermühlen dafür Getreidemühlen

 

Es ist wieder schönes Velo-Wetter, fast ein bisschen zu warm aber der Wind macht es erträglich.
In Wageningen (Universität für Landwirtschaft) überqueren wir den ersten Fluss, den Nieder-Rhein. Nicht einmal 10 Kilometer Richtung Süden kommen wir zur Waal. Entlang diesem Fluss fahren wir ca.15 Kilometer auf dem Deich bis zur Brücke in Echteld. Das ist die erste Gelegenheit ins
Maas en Waal zu gelangen. Die Fähre bei Ochten hat man eingestellt.
In Nieuwe Schans machen wir Kaffeepause und warten auf die Fähre die uns in die nächste Province, Noord-Brabant, bringt. Heute ist Oss unser Ziel. Diesmal nicht bei Vrienden op de Fiets sondern bei unserer Schwester Marianne. Sie wohnt hier und möchte ein paar Tage mit uns auf Velo-Tour.

Auf diese Brücke (A50 oder E31) ist Radfahren nicht erlaubt

deshalb fahren wir "de Waal" entlang

Auf dem Deich und

über die nächste Brücke kommen

wir ins Land van Maas en Waal

15. Juli 2010 Ruhetag in Oss

Unsere Schwester muss am Vormittag noch arbeiten. Wir treffen uns am Nachmittag und werden einen Ausflug in die nähere Umgebung machen.
Wir machen uns auf für ein Sightseeing ins Zentrum und wie abgemacht wartet Marianne um 13:00 am Walplein.
Wir fahren nach Ravenstein und verbringen den Nachmittag in dieser sehenswerten alten Stadt.

Walplein im Zentrum von Oss

Das Städtchen Ravenstein hat einen gemütlichen Marktplatz und mit 30 Meter der grösste Kornmühle von Noord-Braband. Sie ist noch in gebrauch und mahlt nur umweltfreundlich angepflanztes Getreide

Das Städtchen Ravenstein liegt an der Maas und besitzt natürlich einen kleinen Hafen.

16. Juli 2010 Oss - Venray (Grave, Cuijk, Boxmeer, Overloon )
Km. 73.97 = total 814.66
Zeit -4:17 = total -46:06

Es Verspricht einen schöner Tag zu werden mit Temperaturen über 30º.
Für Marianne, die uns ein paar Tagen begleiten wird ist es eine neue Erfahrung für mehrere Tage mit dem Velo unterwegs zu sein.
Nach 30 Kilometer durch Wälder zu fahren (Marianne kennt natürlich alle Schleichwege) machen wir in Cuijk die erste Verschnaufpause.
Via Boxmeer geht es Richtung Venray.
Wir kommen an einem Rosenblumenfeld vorbei. Wir plaudern ein wenig mit dem Rosenzüchter. Die Rosen werden mit Erde aus dem Boden gegraben, von der Erde gereinigt und so Verpackt für den Export. Er liefert nach Skandinavien.
Wir schauen uns Venray an. Es herrscht reger Betrieb. Für ein Konzert das heute Abend stattfindet wird ein Podium aufgebaut.
Wir werden bei unseren Gastgebern herzlich empfangen. Sie zeigen uns die Zimmer und geben uns die Schlüssel. Sie haben sich schon Festlich angezogen. Der Gastgeber putzt noch sein Saxophon auf Hochglanz und weg sind sie.

Und los geht es zu dritt

Ein buntes Rosenfeld für den Export

Mit Radwegen die gut abgetrennt sind von den Hauptstrassen lässt es sich gut fahren

Auch neue Häuser macht man ab und zu mit Reetdächer

Wenn man einander lange nicht gesehen hat gibt es viel zu erzählen

Bei unseren Gastgebern im Garten

17. Juli 2010 Venray - Geleen (Tienraij, Venlo, Roermond, Echt, Geleen)
Km. 93.97 = total 908.63
Zeit --5:11 = total -51:17

Bis Venlo fahren wir fast nur durch den Wald. Wir geniessen den Schatten der Bäume, denn die Temperatur ist schon auf 30º im Schatten. Nicht gerade Holländisches Wetter.
Als wir in Venlo nach einer Verschnaufpause das Restaurant verlassen wollen regnet es. Wir nehmen noch eine zweite Tasse und nach eine halbe Stunde ist der Regen vorbei.
Obwohl die Temperatur auf 22º zurück gegangen ist, spürt man die Feuchtigkeit in der Luft.
Anfänglich ist es noch ein bisschen Bewölkt aber es wird zunehmend sonniger.
Wir fahren auf den Velostrassen entlang der Hauptroute bis Geleen, das wir um 17:30 erreichen.
Von Frau und Herr Roverts werden wir Herzlich mit eine Tasse Tee empfangen.
Herr Roberts weiht uns ein wie das "Knooppunt" Knotenpunktsystem für Radfahrer funktioniert.
Ich hatte schon davon gehört aber wusste nicht so genau was es beinhaltet.
Morgen fahren wir auf die Belgische Seite nach Maastricht und auf der Holländischen Seite wieder zurück nach Geleen. Herr Roverts wird uns die Zahlen aufschreiben die wir entlang fahren müssen, um nur auf Radwegen ohne Karte unser Ziel erreichen können.

Der Vorbau auf dem Lenker sieht man öfters. Manchmal ist er sogar Vertikal ausgerichtet und was dass soll ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist es eine Vorrichtung für ein "air bag". >



<Leeres Frachtschiff auf der Maas

18. Juli 2010. Geleen - Maastricht - Geleen ( Auf Belgische Seite hin, auf Holländische Seite zurück)
Km. 63.60 = total 972.23
Zeit -4:19 = total --55.36

Mit der Gratisfähre nach Belgien

Teleskop wie beim Unterseeboot

Hier sind wir wieder auf einem Knotenpunkt

Der Maas Kanal

und sein natürlicher Verlauf

Trinkpause

Herr Roverts hat uns die Nummern aller Knotenpunkte aufgeschrieben die wir brauchen und zur Sicherheit habe ich unsere Karten mitgenommen. Das Kartenmaterial hätte ich Zuhause lassen können, denn mit den Nummern hat es bestens geklappt. So viel wie möglich auf Radwegen in freier Natur ist das Ziel des Systems.
Es gibt Kartenmaterial auf welchen alle Nummern in ganz Holland und Belgien verzeichnet sind. Kaufen kann man sie in allen Buchhandlungen und ANWB = ADAC. Zu Hause sucht man eine gewünschte Strecke aus, z.B. von Maastricht nach Amsterdam, schreibt alle Nummern auf und hält sich an diese Nummerierungen. So können sie ihr Kartenmaterial zu Hause lassen und sind sicher dass sie die schönsten Routen befahren.
Wie es funktioniert können sie
hier als Beispiel Region Arnhem sehen.

Auch hier auf der Maas gibt es Wohnboote

Ein Sohn der Stadt Maastricht

Eine Fähre bringt uns gratis über die Maas nach Belgien. Um den Fluss fahrbar zu machen hat man vor langer Zeit Kanäle gegraben, entlang diesen fahren wir jetzt Richtung Maastricht. Um die älteste Stadt der Niederlande, Maastricht, zu Erkunden braucht es schon etwas länger als einen Nachmittag. Grund genug ein anderes Jahr nochmals vorbei zu kommen.
Der bekannteste Platz ist der Vrijthof. Ein Riesen Podium mit einigen hundert Stühlen stehen jetzt auf dem Platz. André Rieu gibt im Moment hier seine Konzerte.
Auf der Holländische Seite fahren wir zurück, immer den Knotenpunkten folgend.

Es ist Sonntagmorgen und wenig Verkehr aber die Terrassen sind schon gut ausgelastet

Ein Teil der Stadtmauer und Stadtpark ^

<Das älteste Tor in den Niederlande "de Helpoort" 1229

Am Abend sitzen wir gemütlich zusammen mit Frau und Herr Roverts. Sie sind auch Leidenschaftliche Radfahrer, weshalb viele gute Tipps ausgetauscht werden. Z.B. dass man als Anfänger meistens mit zu viel Gepäck unterwegs ist und jedes Jahr weniger überflüssiges dabei hat, etc. etc.

Gefunden im Zentrum der Stadt

Diese Mühle wurde schon im 11.Jh.

genannt. Zum Lesen auf Bild klicken

Onze Lieve Vrouwenbaseliek

Parkverbot für Velos habe ich bis jetzt noch nie gesehen.

St. Servaasbaseliek

St. Servaasbrücke über den Maas

Schloss Meerssenhoven

Ein Frachtschiff auf der Maas

Am Abend bei Fam. Roverts

Neben das Knotenpunkten System gibt es noch Schilder für längere Routen. Hier Maastricht - Arnhem

19. Juli 2010 Geleen - Valkenswaard ( Auf Belgische Seite via Maaseik, Thorn, Weert)
Km.88.94 = total 1061.17
Zeit 5:05 = total ---60:41

Durch Belgien fahren wie Richtung Norden. Auch Belgien hat eine Provinz Limburg

Und so funktioniert es, dieses ist Knotenpunkt 26. Gerade aus wenn man nach 46 will und rechts ab für 45

Kirche von Ophoven mit Ausstellung

üppiger Wuchs (Campsis radicans)

Wir nähern uns dem weissen Städtchen

Das Knotenpunktsystem hat uns so gut gefallen, dass wir heute wieder dieses System benützen. Herr Roverts hat auch für heute die Nummern aufgeschrieben die auf unserer Route liegen.
Auf der Belgischen Seite, fahren wir via Maaseik nach Norden und kommen bei Thorn wieder nach Holland.
Thorn ist in Holland bekannt als "das weisse Städtchen". Fast alle Häuser sind hier weiss angestrichen, fast wie die Häuser in Andalusien.
In Weert machen wir Mittagpause und schauen uns diese Stadt an. Ein Zentrum für diese Gegend. Die nächst grössere Stadt ist mit 25 Kilometer Entfernung die "Phillips (Lichtstadt) Stadt" Eindhoven.
Das Knotenpunktsystem führt uns weit entfernt vom Autoverkehr und Überland nach unserem Tagesziel, Valkenswaard.
Nach einem ganzen Tag radfahren tut eine warme Dusche gut.
Die Gastgeberin gibt uns den Schlüssel mit ein paar Anweisungen für Morgenfrüh, denn sie muss schon früh verreisen.

Thorn das weisse Städtchen. Ich kenne in Holland kein zweites mit so vielen weiss gestrichenen Häusern

Blikvanger (Blik=Alubuchse) man sieht sie überall damit der Abfall nicht im Grass landet

Barbara Schutzheilige der Bergleute. In Limburg gab es früher viele Kohlengruben

Mächtiger Turm in Weert

Am nächsten Morgen bekomme ich Nachricht von Zuhause, dass es meine Frau nicht gut geht.
Anstatt Richtung Zeeland fahren wir zum Bahnhof in Eindhoven (12Km.) und habe Glück noch ein Ticket nach Zürich zu bekommen. Der Zug fährt heute Abend 21:01h. von Utrecht aus. Wir fahren noch weiter nach Mariannes Haus in Oss (ca.45 Km.) Meine Schwester fährt mich mit dem Auto zum Bahnhof, und am nächsten Morgen um 10:00h. bin ich schon in Bremgarten. Für das Fahrrad konnte ich kein Billet bekommen. Das wird meine andere Schwester am 25. Juli mitbringen, an unserem vorgesehenen Rückreisetag. Ich werde sie in Zürich abholen.

Eine kleine Kapelle

Fast kein Verkehr

Die Landschaft ändert sich ein wenig

in diesem Teil von Brabant

Durch das Tor unter der Mühle wird das Korn herangebracht und das Mehl abgeholt

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