Rheinreise September '15.
Von Bremgarten (CH) bis zur Nordsee in Katwijk aan zee. (NL)
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Tag 1 Samstag 29.08.'15
km. 84,03
Zeit: 4:31
Um 09:30 sind wir startbereit für eine Velotour entlang dem Rhein bis zur
Nordsee.
Bis Brugg ist es für uns eine bekannte Strecke. Über den Bötzberg sind wir auch schon ein paar Mal
gefahren aber nicht bei solcher Hitze wie heute, 35°.
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Vorbei am Flughafen Birrfeld, |
durch die Stadt Brugg |
und hinauf über den Bözberg |
Wir gehen es gemütlich an aber oben angekommen sind wir trotzdem nass vom
schwitzen.
Wir machen eine Pause bis der Schweiss verdampft ist und sausen das Fricktal hinunter bis Rheinfelden, dass Städtchen
wo der Durstlöscher "Bier" hergestellt wird. Wenn man soviel geschwitzt hat muss nachgefüllt
werden aber ohne Alkohol sonst werden wir nicht mehr viel weiter kommen.
Drurch das schöne Fricktal aber bei dieser Hitze von ca. 35 Grad ist eine |
Pause unerlässlich. |
Wir fahren zuerst mal bis zum Camping in Keiseraugst und entscheiden dort, ob eine Weiterfahrt bis zum nächsten Zeltplatz noch machbar ist. Bei einer Tasse Schokolademilch sind wir der Meinung dass Huningue, (der nächste Camping) gut erreichbar ist. Mein GPS führt uns entlang der linken Rheinseite durch Basel. In der Ferne sehen wir das neue Wahrzeichen von Basel, den Roche Tower, mit 178 Meter das höchste Gebäude in der Schweiz. Am Freitag 18.09.'15 wird die Eröffnung sein.
Viele Basler kühlen sich ab im Rhein, bei dieser Temperatur ist die Versuchung gross. |
In Huningue, Vollmond über dem Rhein ^. < Roche Tower, (178M) Höchster der Schweiz |
Wir stellen unsere Zelte, ca. 17:00 auf dem kleinen aber feinen Zeltplatz in Huningue auf. Dieser Ort ist auf der französischen Seite des Rheins und grenzt nördlich an Basel. So umfahren wir morgenfrüh den Stadtverkehr und sind im nu auf dem Radweg.
Huningue - Breisach
Tag 2 Sonntag 30. 08.'15
km. 68,57 Total 152,6
Zeit: 3:46
Wir überqueren die Brücke beim Camping über den Rhein nach Deutschland
und bleiben heute auf der deutschen Seite. Den grössten Teil sind wir auf guten Naturstrassen und entlang
dem natürlichen Verlauf des Rheins.
Wir sind froh, dass wir bei dieser Hitze sehr viel Schatten haben von den vielen Bäumen.
An den angepflanzten Feldern sieht man gut, dass diese Gegend viel zu wenig Regen bekommen hat. Es sieht traurig
aus die verdorrten Maisfelder. Die Weinreben hingegen profitieren von den vielen Sonnenstunden und es scheint das
die Trockenheit ihnen nicht geschadet hat.
Ab Neuenburg haben wir genug von den Naturstrassen und fahren etwas landeinwärts durch kleine Weiler und Dörfer
auf glattem Asphaltradwegen.
Wir fahren von Huningue auf die Deutsche |
Seite entlang dem natürlichen Verlauf des |
Rheins, ein paar Km. nördlich von Basel. |
Nach ca. 15 km. kommen wir durch ein kleines Dorf, Bremgarten. Bremgarten!! Haben wir das nicht vor 2 Tagen verlassen?? Ja natürlich dieses ist in Breisgau und wo wir herkommen ist Bremgarten an der Reuss in der Schweiz. Hier machen wir eine Kaffeepause auf einem Bänkchen. Es geht nicht lange und wir bekommen Besuch von 2 Radfahrerinnen die das Gleiche im Sinn haben und bald kommt das Thema Radwandern auf den Tisch. Sie sagen uns, dass in Breisach einiges los sei. Weinerntefest und Kirchmesse.
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Welch ein Zufall, Bremgarten in Breisgau. |
Breisacher St. Stephansmünster. |
Die Brücke führt uns zum " I'll e du Rhin". |
Tatsächlich ist etwas los, der ganze Campingplatz ist überstellt von
den Wohnwagen der Aussteller. Deshalb ist er vorübergehend geschlossen. Kein "Malheur" es gibt noch
2 Möglichkeiten. Die Erste, ist auf der vorgelagerter Insel und die Zweite in Neuf-Brisach.
Wir gehen auf die Insel. Zum glück haben wir Ohropax dabei denn die Lautsprecher sind bis in die Nacht hinein
gut zu hören.
Am Abend feiert Breisach sein Weinerntefest. Gut zu hören vom Camping L'lle du Rhin auf der französischen Seite des Rheins. |
Breisach - Gambsheim
Tag 3 Montag 31.08.'15
km. 102,36 Total 254,96
Zeit: 5:22
Wir bleiben heute auf der französischen Seite des Rheins. Die erste Gemeinde ist Neuf-Brisach. Angelegt in der Form eines Achtecks mit zentralem Exerzierplatz. Erst Luftaufnahmen lassen die Form des Städtchens sichtbar werden. Auf der Karte sehen die Strassen kerzengerade aus und man könnte der Meinung sein, es wird ein langweiliger Tag, ganz im Gegenteil. Zusätzlich sind es keine Schotter sondern glatt asphaltierte Strassen.
Elsässer Dorf mit Endung "heim", wie jedes zweite Dorf. |
Entlang dem Canal du Rhône au Rhin. |
Alle 10 bis 20 Km. eine Schleuse. |
Ab Artzenheim führt uns der Weg entlang dem "Canal du Rône au
Rhin". Das saftige Grün fällt zuerst auf, manchmal als Allee mit Eichen, Birken oder Weidebäumen.
Ab und zu begegnen wir einem Ferienboot und schleusen mit Wächterhäuschen. Jede Brücke oder Querstrasse
führt zu einem Weiler oder Dorf, dessen Name mit "heim" endet, z.B. Hessenheim, Ohnenheim, Gerstheim
oder Wittisheim. Dieser Eigenart begegnen wir entlang des Rheins hinauf bis Mainz.
Unterwegs begegnen wir dem Radfahrer mit dem wir uns Gesternabend auf dem Camping lang unterhalten haben. Es ist
ein Neuseeländer, der gerne in Europa Radtouren macht. Wir fahren eine weile zusammen bis Ottmarsheim. Wir
haben ihm empfohlen die Romanische
Abteikirche zu besuchen (1020 - 1030), es ist eines der bedeutendsten
Baudenkmäler auf der Romanischen Strasse. Ich war letztes Jahr dort und der achteckige Zentralbau ist wirklich
sehenswert. Er nimmt die Brücke über den Rhein in Neuenburg.
Gute Beschriftung, viel Grün und |
Bänkchen für eine Verschnaufpause. |
Die Besitzerin hat eine Vorliebe für Herzchen |
Da ich letztes Jahr ein Tag in Strassburg war, fahren wir weiter nach den Angaben
des Bike-Line-Führers durch die Stadt. Sehr einfach, denn wir brauchen nur den Canal du Rône au Rhin
zu folgen der uns nach Nord-Strassburg führt, den Vorort Robertsau.
Die folgenden 15 km. fahren wir auf asphaltierten Wegen durch unberührte Natur bis wir in Wantzenau auf einer
3 km. langen Strecke den Weg mit dem motorisierten Verkehr teilen müssen.
Es gibt hier viele Baggerseen und an dem von Gambsheim liegt auch ein Camping mit Schwimmbad. Hier stellen wir
bei diesem schönen Wetter unsere Zelte auf.
Erholsame Ferien mit dem Schiff. |
Coffee time. |
Fast alle Brücken sind verziert. |
Gambsheim - Jockgrim
Tag 4 Dienstag 01.09.'15
km. 74,63 Total 329,59
Zeit: 4:05
Den Schlüssel der sanitären Anlagen des Campings können wir um
08:00 abgeben und wir bekommen das hinterlegte Geld zurück.
Der Himmel ist bedeckt, aber die Temperatur angenehm zum Rad fahren.
Wir durchqueren eine ganze Reihe von Dörfern die mit "heim" enden. In einem von ihnen geniessen
wir ein feines Frühstück.
Es wimmelt hier nur so von Baggerseen und viele Kies-Abbau-Firmen türmen den Kies in verschiedenen Qualitäten
zu gewaltigen Bergen auf. Es sieht fast so aus wie vor 50 Jahren im Ruhrgebiet, mit dem Unterschied, dass sie nicht
Schwarz sonder Weiss sind.
Unbemerkt passieren wir die französische - deutsche Grenze. Nur zu sehen, an den Ausschilderungen in deutscher
Sprache.
Camping in Gambsheim. |
Fachwerkhaus in einem Elsässer Dorf. |
Wieder ein Brückengelände mit Blumenschmuck . |
Weil die Wolken immer dichter und dunkler werden, merke ich, dass ich meine Regenjacke
vergessen habe. Wir kommen an einem Kaufhaus vorbei, in dem es eine günstige Jacke gibt.
Wir spüren die ersten Regentropfen als wir wieder abfahren wollen. So behalte ich die Jacke zum ausprobieren
an ob sie tauglich ist . Nach einer Weile müssen wir doch die Pelerine und Gamaschen hervorholen, denn der
Regen wird intensiver. Nach einer Stunde benötigen wir die Sachen schon nicht mehr und wir können entspannt
im trockenen weiter fahren.
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Ein Zufluss zum Rhein. |
Übernachtung in "Zum Elefanten". |
Deicherhöung und neuer Radweg. |
Der grosse Vorteil des Bikline-Führers ist, dass auch Übernachtungsmöglichkeiten an der Rheinroute aufgezeichnet sind. Deshalb verlassen wir die Route bei Wörth und finden in Jockgrim eine Gaststätte mit dem ungewöhnlichen Namen "Zum Elefanten". Der Wirt erklärt uns, dass es in dieser Gegend einige Gaststätten mit dem Namen gibt. Der Grund ist; Maximilian I (1449-1519) zog mit einem Elefanten durch diese Gegend.
Jockgrim - Altrip (kurz vor Ludwigshafen)
Tag 5 Mittwoch 02.09.'15
km. 66.75 Total 396,34
Zeit: 3:48
Aus dem EU Topf finanziert |
Viele Radfahrer sind, wie wir |
auf dem Deich unterwegs |
Die Wirtin erklärt uns, wie wir wieder auf den Rheinradweg kommen. Via Neupotz
und Leimersheim sind wir wieder auf dem Deich entlang dem Rhein.
Das Wetter ist wieder gut und der Radweg ist neu, denn der Deich ist erhöht worden zum Schutz gegen Hochwasser.
Es kam hier ab und zu, zu Überschwemmungen. Die Kosten werden aus dem EU-Topf bezahlt, so lesen wir auf einer
Tafel.
Der Dom zu Speyer |
Altstadt von Speyer |
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Fussgängerzone in Speyer. Alte Münze. |
Entlang dem Rhein Richtung Worms |
Dom in Worms |
Wir können etwas ausserhalb Germersheim auf einer Bank eine Verschnaufpause
mit Kaffee und Kuchen geniessen und dabei beobachten wie viele Radfahrer über den Deich fahren. Es sind sehr
viele 60+ mit E-Bike die uns zuwinken.
Zur Mittagszeit sind wir in Speyer. Zuerst wird der Dom von aussen bewundert und danach machen wir einen Rundgang
im Innern. Nach der Zerstörung der Abtei Cluny in Burgund, ist er die größte erhaltene Romanische
Kirche der Welt. Das Mittagessen bekommen wir im Zentrum der Stadt.
Weil das Wetter wieder schön ist und nicht mehr zu heiss, richtiges Radlwetter eben, beschliessen wir, wieder
draussen auf dem Zeltplatz "Blaue Adria" im Erholungsgebiet der Rheinauen zu übernachten.
Altrip - Kostheim (Mainz)
Tag 6 Donnerstag 03.09.'15
km. 111,36 Total 507,70
Zeit: 6: 53
Der Radweg wird um Ludwigshafen herum geführt via Maudach und Oggenheim.
Hier machen wir Frühstückspause, diesmal nach englischer Art mit drei Spiegeleiern, Käse, Wurst,
etwas Grünem und einer grossen Tasse Kaffee (und gross ist wirklich gross in Deutschland).
Über fantastisch glatte Radwege fahren wir auf dem Deich nach Worms.
Ausgrabungen neben dem Dom ^ Ständig Renovationen am Wormser Dom > |
Teile der Stadtmauer |
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Nibelungenbrücke über den Rhein > |
Ein Turm des Doms ist eingehüllt zum renovieren. Im Innern ist es ziemlich
düster. Draussen sind Archäologen mit Ausgrabungen und Vermessungen beschäftigt.
Vorbei an der alten Stadtmauer und Niebelungenbrücke, bleiben wir am linken Rheinufer.
Bei Guntersblum müssen wir den Deich verlassen. Der Umweg (hier ist die Deicherhöhung noch nicht fertig)
geht durch hügeliges Weinbaugebiet das uns bis Bonn begleitet.
Zum Glück keine Regenwolken. |
Mit der Fähre auf der rechten Seite bei Nierstein. |
Wir kommen in eine hügelige Weinregion. |
In Nierstein fahren wir mit der Fähre zum rechten Ufer. Auf eine schmale, aber lange Insel, 4-5 km. sollen einige Campings sein. Im Bikline Führer ist allerdings nur einer eingezeichnet. Der erste Zeltplatz weigert sich Radfahrer auf zu nehmen, der Zweite ist ein FKK-Platz (muss nicht unbedingt sein) und der Dritte ist letztes Jahr aufgehoben worden. Mit der Fähre kommen wir wieder aufs Festland. Die nächsten zwei Campings nehmen auch keine Radfahrer. Im Radführer finden wir zwei Adressen von Gaststätten, die ich in mein GPS eintippe. Die Erste bietet keine Übernachtungen mehr an und die Zweite ist ausgebucht. Der Gastwirt ist aber so nett und sucht uns per Telefon eine Unterkunft. Er macht eine Zeichnung wie wir fahren müssen. Ennet dem Main finden wir die Gaststätte Rosengarten in Kostheim. Wir sind froh, eine Bleibe gefunden zu haben und geniessen die warme Dusche.
Mainz (Kostheim) - Oberwesel am Rhein
Tag 7 Freitag 04.09.'15
km. 71,15 Total 578,85
Zeit: 4:28
Vom Bahnhof Wiesbaden fahren wir die Biebricher Allee hinunter zum Rheinradweg. |
Das Städtchen Eltville ^ |
Wir haben uns mit unserer Schwester und dem Schwager auf dem Bahnhofplatz in Wiesbaden
verabredet. Mein GPS leistet tolle Arbeit und wir sind genau 09:45 vor Ort. Sie haben uns schon von weither gesehen.
Vor 2 Jahren haben wir uns das letzte Mal gesehen, deshalb ist es ein erfreuliches Wiedersehen. Auf einer Terrasse
unterhalten wir uns über alles Mögliche. Durch Telefonate sind wir natürlich über vieles unterrichtet,
aber so ist es viel schöner.
Der Rheinradweg ist vom Bahnhof aus ganz einfach zu finden: auf einer geraden Strasse bis zum Rhein hinunter. Am
rechten Rheinufer fahren wir via Eltville nach Oestrich/Winkel. Mit der Fähre gelangen wir auf die linke Seite
und fahren auf einem ziemlich holprigen Pfad durch ein Naturschutzgebiet entlang dem Rhein Richtung Bingen.
Ein sonniges Plätzchen zum Picknicken. |
Ein Kran aus vergangenen Zeiten. |
Rheinüberquerung bei Winkel. |
Zum Teil sehr steile Weinbau Parzellen. |
Die Erdfarbe wird viel verwendet. |
Jetzt kommt wohl der schönste und bekannteste Abschnitt des Rheins. Er hat
sich über die Jahrtausende durch diese hügelige Landschaft gezwängt.
Trotz Gegenwind und nicht zu hohe Temperaturen ist es ein Genuss hier zu fahren. Nur ab und zu kommt die Sonne
hervor.
Wir kommen ins Gespräch mit einem Radrennfahrer aus Oberwesel. Er ist viel in der Schweiz mit seinem Rennrad.
Es stellt sich heraus, dass er auch Zimmer vermietet. Weil Oberwesel in etwa die Strecke ist die wir heute fahren
wollten, ist es schnell entschieden und wir sind prächtig untergekommen in einem schönen Haus am Hang
in Oberwesel.
Oberwesel am Rhein, vom Zimmer aus gesehen. |
Oberwesel am Rhein - Andernach
Tag 8 Samstag 05.09.'15
km. 71,87 Total 650,72
Zeit: 4: 05
Oberwesel am Rhein |
mit viele Türmen |
Rechts die Loreley |
Mit bedecktem Himmel verlassen wir Oberwesel und kommen durch bekannte Ortschaften
wie St.Goar, Boppart und Koblenz.
Es bleibt den ganzen Vormittag trocken. In Rhens machen wir am Nachnittag Kaffeepause in einer Bäckerei.
Beim Verlassen beginnt es doch zu regnen. Die Pelerine und Gamaschen liegen ja bereit und wir fahren bis kurz vor
Koblenz durch den Regen. Nun können wir die Regenkleider endgültig einpacken, denn die Sonne zeigt sich.
Der Radweg führt am Deutschen Eck vorbei, mit Keiser Willhelm auf seinem Ross. Auf der anderen Seite steht
Schloss Ehrenbreitstein in dem die Jugendherberge untergebracht ist. Vor einigen Jahren haben wir die Nacht dort
verbracht. Jetzt geht's noch ein bisschen weiter.
Burgen, Ruinen und Schlösser |
auf vielen Hügeln rechts und Links |
des Rheins |
In Andernach fahren wir durch die Konrad-Adenauer-Allee und stehen vor dem Geysir-Zentrum. Aus Bussen steigen Menschen, die sich mit dem Schiff ein paar Kilometer stromabwärts zu den Geysir bringen lassen. Im Geysir Zentrum ist auch die Touristen-Info untergebracht. Das Kolpinghaus, das auch Zimmer anbietet, antwortete nicht auf mein telefonieren von unterwegs. Dass trifft sich ja gut, die Info kann uns bestimmt weiter helfen. Und so ist es, nach einem Telefonat haben wir eine Unterkunft im Hotel Bollwerk gerade nebenan.
Deutsches Eck in Koblenz. Von links strömt die Mosel in den Rhein. |
Das Bollwerk in Andernach (oben) und das <Rheintor zum Stadt Zentrum. |
Andernach - Köln
Tag 9 Sonntag 06.09.'15
km. 82,43 Total 733,15
Zeit: 4:52
Wir schauen uns die Stadt Andernach an, bevor wir weiter fahren. Der Runde Turm
(56M.) ist bestimmt das Wahrzeichen. Der alte Krahnen mit dem früher die Schiffe beladen und entladen wurden,
ist auch sehenswert, sowie ein Tor zur Stadt.
Kein Regen, aber mit Gegenwind haben wir es zu tun. Ab und zu kuckt die Sonne zwischen den Wolken hindurch und
das tut sie immer öfter im laufe des Tages. Als sich die Sonne etwas länger zeigt, finden wir eine windgeschützte
Stelle für eine Kaffeepause.
Alter Krahnen, ausgangs Andernach. |
< Runder Turm von Andernach. |
In Remagen sind beidseits die Überresten der Berühmt gewordenen Brücke
über den Rhein zu sehen. Es war im Krieg eine der letzten Brücken die nicht gesprengt wurden. So konnten
die Amerikanischen Truppen gut zur anderen Seite. Sie war aber dermassen beschädigt, dass sie nach einigen
Tagen trotzdem einstürzte und 30 Soldaten mit in den Tot riss.
Die Landschaft bleibt bis Bonn hügelig und solange sehen wir Burgen und Schlösser. Erst ab Köln
wird es flach, die Burgen und Schlösser sind nicht mehr so zahlreich.
Überreste der Brücke von Remagen |
Immer noch viele Schlösser am Rhein |
Es wird flacher und die Landschaft ändert sich. |
In Köln ist was los, fast kein durchkommen am Rheinufer. Ein Triathlon bringt so viele Zuschauer, dass wir eine Weile zu Fuss gehen müssen, denn der Radweg ist auch mit Fussgänger übersät. Ich befürchte, dass die Jugendherberge bei so vielen Besuchern besetzt sein wird. Zum Glück ist für uns noch etwas frei. Ich war schon in einigen Jugendherbergen, aber in einer so schönen und mit allen Annehmlichkeiten ausgestatteter Jugi war ich noch nie. Sie ist neu renoviert und so können auch anspruchsvolle Veranstaltungen durchgeführt werden. Wir nehmen die Gelegenheit wahr, um unsere Wäsche zu waschen.
Nicht gerade der schönste Abschnitt. |
Das sieht schon besser aus. |
Moderne Krahnen. |
Köln - Krefeld
Tag 10 Montag 07.09.'15
km. 88,07 Total 821,22
Zeit: 5:30
Die direkt am Rhein gelegene Jugendherberge von Köln haben wir schon hinter
uns gelassen. Der Himmel ist bedeckt. Die Regenkleider liegen griffbereit im Gepäck und dort bleiben sie auch
für heute.
Wir kommen durch Zons und sind angenehm überrascht von diesem schönen Städtchen mit seinem historischen
Kern, Gassen, Rheintor und Stadtmauer.
Nach fast 30 km. finden wir, eine Verschnaufpause mit einem zweiten Frühstück ist fällig.
< Zons hat einen mittelalterlicher Kern. Obertor in Neuss > |
Flach und |
auf dem Land. |
Wir kommen gut voran, fahren durch die grössere Stadt Neuss, machen ein Foto
vom Obertor und verfahren uns fürchterlich. Aus Unachtsamkeit landen wir im Hafenbecken, bis wir da wieder
hinaus sind, ist mindestens eine Stunde verloren. Ich sage verloren weil dieses Gebiet nicht gerade ein Ausflugsziel
ist.
In Büderich erholen wir uns von den Verfahrstrapazen mit einem Getränk von Mc.Donald.
Unsere Räder stellen wir neben zwei voll beladenen Velos ab. Im Restaurant erzählen die zwei jungen Schweizer,
dass sie Amsterdam als Ziel haben.
Unser Tagesziel ist Moers, aber wir müssen etwas anderes suchen, da es für heute zu weit ist.
Wir schauen im Bikeline Führer nach, finden in Krefeld eine Unterkunft, ich frage telefonisch ob etwas frei
ist und tippe die Adresse in mein GPS, dass uns direkt zum Hotel Wilma an der Oststrasse führt.
Krefeld - Xanten
Tag 11 Dienstag 08.09.'15
Km. 75,60 Total 895,82
Zeit: 4:26
Vom Hotel Wilma zum Rheinradweg ist es ganz einfach. Ich hätte nicht gedacht,
dass es so flott gehen würde. Eine ganz lange Strasse gegen Osten und wir kommen zum Rheinufer.
Der Himmel ist immer noch bedeckt, aber die Sonne lässt sich ab und zu blicken. Das ist schon besser als gestern.
Bei Alt Homberg in Moers wechseln wir zum letzten Buch "Nr.4" des Bikeline Rhein-Radweg.
Wildblumen in Hülle und Fülle. |
Altes Rathaus von Rheinberg. |
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In Orsoy machen wir die erste Kaffeepause. Eine Gruppe Radfahrer kehren auch ein
zum Kaffee. Wir kommen ins Gespräch, ein Radfahrer behauptet, er fahre den Mercedes unter den E-Bikes. Es
ist ein Flyer aus Huttwil in der Schweiz. "Fragen sie mal meine Kollegen, die sehen immer nur mein Rücklicht",
sagt er.
Wir machen einen kleinen Umweg durch Rheinberg, als Abwechslung zu den vielen Kilometern auf dem Deich.
Hier ist der Rhein schon sehr breit, so dass |
gewaltige Brücken sie überspannen. |
Die Jugendherberge in Xanten. |
In Xanten schauen wir uns den Romanisch-Gotischen Dom an. Vor dem Dom, ist der
Marktplatz mit vielen Restaurants und eine Tasse Schokolademilch tut gut.
An der Xantener Südsee ist die Jugendherberge nur 2 Kilometer vom Zentrum entfernt.
In September zu Radeln hat den Vorteil, dass man sich nicht voranmelden muss, denn um diese Jahreszeit ist immer
etwas Frei.
Die Jugendherberge hat einen herrlicher Blick auf den Südsee, entstanden durch Kies-Aushebung. |
Xanten - Oosterbeek (Holland)
Tag 12 Mittwoch 09.09.'15
km. 83,05 Total 978,87
Zeit: 4:30
Natürliche Rasenmäher bei der Arbeit ^ Der Dom in Xanten > |
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Als ich unsere Räder aus den Schuppen der Jugendherberge hohle, stelle ich fest, dass mein Vorderrad keine Luft mehr hat. Der Schlauch ist schnell geflickt, denn alles ist da zum Reparieren, sogar Wasser um das Loch zu finden. Wir fahren trotzdem die 2 km. zurück nach Xanten um einen neuen Schlauch zu kaufen. Continental hat an einigen Stellen kleine Fältchen im Schlauch, also keine glatte Oberfläche (aus welchem Grund auch immer) genau dort ist das Loch und ich bin nicht sicher ob der Flick hält.
Das war bestimmt einmal eine Mühle. |
Brücke nach Rees. |
Die älteste Stählerne Brücke in Deutschland. |
Wir finden schnell den Radweg, der an der Ostseite der beiden Seen verläuft.
Die erste Kaffeepause ist in Kalkar-Grieth direkt am Rhein mit Sicht auf die Fähre. Die Wirtin interessiert
sich für den Biklineführer und notiert sich die Adresse des Verlags. Sie wird sich vermutlich anmelden
für einen Eintrag im Büchlein. Ich kann mir das gut Vorstellen, denn das Café ist herrlich gelegen
am Rhein.
Bimmen ist die letzte Gemeinde vor der holländischen Grenze. Millingen beginnt auf der andren Seite der imaginären
Grenze. Eigenartiger weise verschwindet der Name Rhein und der Fluss heisst jetzt Waal. Wir gehen mit der Fähre
zur anderen Seite und folgen der schmaleren Abzweigung Nederrijn nach Arnhem.
Zufluss zum Rhein. Grenzübergang zu den Niederlanden >. |
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Beim Bahnhof in Arnhem machen wir halt, um ein Ticket für die Heimreise zu
kaufen. Ab hier können wir abschätzen wie lange wir zur Nordsee haben und wie lange wir in Noordwijk
bleiben werden.
Für Montag den 14. September bekommen wir ein Ticket für den City-Night-Line zurück nach Zürich.
Die Schwierigkeit besteht immer darin, ob es noch Platz hat für die Fahrräder.
Weil die Frau am Schalter keine andere Kundschaft hat, reserviert sie für uns ein Zimmer in Oosterbeek. Im
Bikline finde ich heraus, dass das Hotel unter dem Namen Restaurant "Pannenkoekenhuis" (Pfannkuchenhaus)
zu finden ist.
Ab der Niederländische Grenze teilt sich der Rhein. Der breite Strom bekommt den Namen "Waal" wir aber folgen der schmaleren Abzweigung "Nederrijn". |
Übernachtung im "Pannenkoekenhuis" in Oosterbeek. |
Oosterbeek - Woerden
Tag 13 Donnerstag 10.09.'15
Km. 91,07 Total 1.069,9
Zeit: 5: 02
Ich sehe vom Frühstückstisch im "Pannenkoekenhuis" ein Auto
mit Zürcher Nummernschildern.
Es gehört dem Ehepaar am Tisch nebenan. Sie sprechen aber Niederländisch. Es stellt sich heraus, dass
sie in etwa zur gleichen Zeit wie wir in die Schweiz gereist sind, also vor über 56 Jahren. Das gibt viel
Gesprächstoff. Sie wollen auch nicht mehr zurück, nur noch um Ferien zu machen. Nach 56 Jahren hat man
sich an die abwechslungsreiche Landschaft, dass soziale Umfeld und die Lebensweise in der Schweiz gewöhnt.
Ja Ja sie sehen richtig wir sind in Holland. Leider war diese Abfahrt nur 50 meter. |
Kasteel Doorwerth, aus dem 13 J.h. zuerst aus Holz, später aus Stein. |
Herrlich diese Radwege. |
Richtung Westen ist die Nordsee und so fahren wir. Zum ersten Mal seit vielen
Tagen haben wir Rückenwind, ein herrliches Gefühl trotz Elektro-Unterstützung.
Der Sommer ist zurück und die Sonne wärmt unsere Rücken.
Bis Doorn (hier lebte der deutsche Kaiser Wilhelm II im Exil, von 1920 bis zu seinem Tod 1941) folgen wir den Angaben
der Bikline, dann übernimmt mein GPS diese Aufgabe.
Wasser Kühe und Bäume, das ist der Osten der Niederlanden. |
Grebbenberg, der am heftigste umkämpfte Gegend in Holland vom II Weltkrieg. |
Kromme Rijn. |
Wir folgen dem "Kromme Rijn der sich in Wijk bij Duurstede abtrennt vom Nederrijn
aber immer noch Rijn heisst. Durch Utrecht führt uns das GPS auf ruhigen Radwegen.
Via Bunnig fahren wir über den Amsterdam-Rijnkanaal zur Leidse Rijn der kurz vor Woerden in den Oude Rijn
über geht. Diesen Namen behält er bis zur Nordsee in Katwijk.
Weil das Wetter so schön ist probieren wir noch einmal zu Zelten. Solang die Sonne scheint ist es angenehm.
Ab 19:00 h muss man sich in einem Restaurant aufhalten, denn es wird um diese Jahreszeit doch zu kalt auf dem Campingplatz
Tomaten so weit das Auge reicht. |
Woerden |
Kanal quer durch den Camping in Woerden. |
Woerden - Noordwijk
Tag 14 Freitag 11.09.'15
Km. 72,58 Total 1.142,48
Zeit: 4:03
Heute brauchen wir weder GPS noch sonst eine Landkarte. Wir müssen nur dem
Oude Rijn folgen.
In Woerden nehmen wir zuerst noch das Frühstück, danach folgen wir dem Rijn via Bodegraven nach Alfen
a.d. Rijn. Das sind nicht ganz 20 km. In einer Stunde sind wir da!
Entengrün in hüllen und füllen. |
Oude Rijn ^ < Kirche von Woerden |
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Oude Rijn in Leiden, dieser Abschnitt heisst Galgewater |
Es geht sooo lange bis Mutti wieder zurück ist |
Windmühlenmuseum de Valk in Leiden |
Neue Architektur in Leiden nähe Bahnhof. "De witte-kerk" am Boulevard in Katwijk > |
Die Nordsee erreicht. In der Ferne warten Schiffe auf einen Anlegeplatz in Rotterdam. |
Noch eine Tasse Kaffe auf einer Terrasse, denn die Sonne ist schon angenehm warm.
Ein Erinnerungsfoto von Alfen und wir fahren immer dem Rijn entlang bis Leiden. Hier kennen wir uns aus. Abgesehen
von den vielen neuen Gebäuden die gebaut wurden, verlaufen die Strassen noch immer gleich. Die Radwege sind
jetzt aus Asphalt und die alte Strassenbahn ist durch Busse ersetzt.
In Katwijk fahren wir den ganzen Boulevard hinunter und genehmigen uns ein Eis.
Wir geniessen den Blick auf den Horizont, wo viele Frachtschiffe darauf warten, in Rotterdam ihre Fracht los zu
werden. Wir werden darauf hingewiesen, dass es viel billiger ist hier zu warten als in den Docks von Rotterdam.
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Hier fliesst der Oude Rijn in die Nordsee. |
Auf der anderen Seite der Strasse |
Durch die Dünen nach Noordwijk. |
Die ersten Häuser von Noordwijk in Sichtweite. Wir sind nicht alleine mit dem Rad unterwegs. |
Ich mache ein Foto vom Rijn, der am Nordrand von Katwijk in die See fliesst.
Ca. 5 km. durch die Dünen und wir sind in unserem Geburtsort Noordwijk, wo unsere älteste Schwester schon
auf uns wartet.
Die Heimfahrt via Zürich (Zug) nach Bremgarten (Velo)
Tag 15 Montag 14.09.'15
km. 71 Km. Total 1.213,48
Die Velofahrt von Noordwijk nach Amsterdam Zentral-Bahnhof hat heute einen Vor
-und einen Nachteil.
Wir haben starken Rückenwind und ziemlich viel Regen. Zwei mal müssen wir Unterschlupf suchen, bis wir
zu kalt bekommen und trotz Regen weiterfahren.
Mit meinen beiden Schwestern auf Velotour. Radstreifen sind vielfach rot. |
Eine andere Konstruktion vonTrampolinen. |
Ist die Tulpenzeit vorbei, kommen andere blumen. |
Auf dem Weg zum Bahnhof in Amsterdam. |
Viele Anwohner haben ihr eigenes Schiffchen. |
St. Bavo in Haarlem. |
Der Zug fährt um 21:00h ab und wir sind schon um 19:30 am Bahnhof. Viel Zeit
für eine warme Tasse Schokolade.
Um ca. 09:00h kommen wir ausgeschlafen in Zürich an, machen uns parat für den letzten Abschnitt, 21 km.
nach Bremgarten.
Wir sind Dankbar, dass wir gesund und munter von dieser schönen Velo-Tour in Bremgarten ankommen. |
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